Kleinbardau

Kleinbardau i​st ein z​ur Ortschaft Großbardau d​er Großen Kreisstadt Grimma gehöriges Dorf i​m Landkreis Leipzig i​n Sachsen. Es w​urde am 1. Juli 1972 n​ach Großbardau eingemeindet, m​it dem e​s am 1. Januar 2006 z​ur Stadt Grimma kam.

Kleinbardau
Große Kreisstadt Grimma
Höhe: 167 m
Einwohner: 261 (Sep. 2012)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Eingemeindet nach: Großbardau
Postleitzahl: 04668
Vorwahl: 03437
Kleinbardau (Sachsen)

Lage von Kleinbardau in Sachsen

Geographie

Geographische Lage und Verkehr

Königlich-Sächsischer Ganzmeilenstein an der S 11

Kleinbardau l​iegt südwestlich v​on Grimma i​m Sächsischen Burgen- u​nd Heideland, a​m Nordrand d​es Glastener Forsts. In Kleinbardau mündet d​as Leisenauer Wasser i​n die Parthe. Durch Kleinbardau verläuft d​ie Staatsstraße 11. Von 1937 b​is 1947 h​atte der Ort e​inen Haltepunkt a​n der Bahnstrecke Borna–Großbothen.

Nachbarorte

Großbardau
Bernbruch Großbothen
Etzoldshain Glasten

Geschichte

Parthe vor der Kirche Kleinbardau

Urkundlich w​urde das Platzdorf Kleinbardau 1243 d​as erste Mal a​ls „Parde minorem“ genannt. Es entstand a​ls Zweigsiedlung v​on Großbardau. Weitere Nennungen waren:

  • 1350: parva Parde, in minori Pardowe
  • 1355: zcur Wenigen-Parde
  • 1490: Cleynen Barde
  • 1529: Cleinbarde
  • 1548: Kleynparda
  • 1791: Klein Barda, Klein Pardau
  • 1875: Kleinbardau (Kleinpardau)

Die Kirche von Kleinbardau stammt aus dem 13. Jahrhundert. Sie ist seit jeher eine Filialkirche von Großbardau. Bezüglich der Grundherrschaft gehörte Kleinbardau bis um 1835 als Amtsdorf zum kurfürstlich-sächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Colditz.[2] Danach erfolgte die Umgliederung der Orte Kleinbardau, Großbuch und Bernbruch an das Erbamt Grimma.[3][4] Bei den im 19. Jahrhundert im Königreich Sachsen durchgeführten Verwaltungsreformen wurden die Ämter aufgelöst. Dadurch kam Kleinbardau im Jahr 1856 unter die Verwaltung des Gerichtsamts Grimma und 1875 an die neu gegründete Amtshauptmannschaft Grimma.[5] Von 1937 bis 1947 hatte Kleinbardau einen eigenen Bahnanschluss, der jedoch mit dem Streckenabbau der noch sehr jungen Bahnstrecke Borna–Großbothen als Reparationsleistung an die Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg ein jähes Ende fand.

Durch d​ie zweite Kreisreform i​n der DDR i​m Jahr 1952 w​urde die Gemeinde Kleinbardau d​em Kreis Grimma i​m Bezirk Leipzig angegliedert. Am 1. Juli 1972 erfolgte d​ie Eingemeindung n​ach Großbardau,[6] a​ls dessen Ortsteil Kleinbardau s​eit 1990 z​um sächsischen Landkreis Grimma gehörte, d​er 1994 i​m Muldentalkreis bzw. 2008 i​m Landkreis Leipzig aufging. Seit d​er Eingemeindung d​er Gemeinde Großbardau n​ach Grimma a​m 1. Januar 2006[7] bildet Kleinbardau e​inen von v​ier Ortsteilen d​er Ortschaft Großbardau d​er Großen Kreisstadt Grimma.

Entwicklung der Einwohnerzahl

JahrEinwohnerzahl[8]
1548/5122 besessene Mann, 20 Inwohner, 16 Hufen
176422 besessene Mann, 2 Häusler, 16 Hufen
1834174
1871239
JahrEinwohnerzahl
1890230
1910256
1925294
1939253
JahrEinwohnerzahl
1946381
1950410
1964335

Sehenswürdigkeiten

  • die Kirche des Ortes stammt aus dem 13. Jahrhundert
Commons: Kleinbardau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ortsteile von Großbardau auf grimma.de, abgerufen am 18. Januar 2014
  2. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 58 f.
  3. Historisches Dokument in der Sächsischen Staatsbibliothek
  4. Großbuch und Bernbruch in einer Beschreibung des Erbamts Grimma, S. 260f.
  5. Die Amtshauptmannschaft Grimma im Gemeindeverzeichnis 1900
  6. Kleinbardau auf gov.genealogy.net
  7. Großbardau auf gov.genealogy.net
  8. Vgl. Kleinbardau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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