Gimte
Gimte ist ein Ortsteil der im niedersächsischen Landkreis Göttingen liegenden Kleinstadt Hann. Münden. Es hat 2.067 Einwohner[1] und eine Fläche von 5,01 km2.
Gimte Stadt Hann. Münden | |
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Höhe: | 124 m |
Fläche: | 5,01 km² |
Einwohner: | 1895 (31. Dez. 2018)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 378 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 |
Postleitzahl: | 34346 |
Vorwahl: | 05541 |
Geographische Lage
Das Dorf Gimte liegt rechts der Weser direkt am Fluss (Weserkilometer 2,4) im Oberen Wesertal und ist zwischen dem Bramwald im Osten und dem jenseits des Flusses gelegenen Reinhardswald im Westen eingebettet. Das bei Weserkilometer 3,6 linksseitig gelegene Klostergut Hilwartshausen gehört zum Ortsgebiet.
Gimte ist auf der durch südlichen Lagen der Ortschaft verlaufenden Bundesstraße 3, die südlich des Dorfs zusammen mit der B 80 über die Mündener Weserbrücke nach Altmünden führt, aus den Richtungen Hann. Münden, Kassel, Göttingen oder auf der Landesstraße 561 aus Richtung Hemeln bzw. Oberweser kommend erreichbar. Der Weserradweg führt durch den Ort.
Geschichte
Gimte wurde im Jahre 970 erstmals urkundlich als Gemmet erwähnt und dem Kloster Hilwartshausen geschenkt. Bestandteile dieser Schenkung waren unter anderem Rechte und Besitz über Boden, Äcker, Felder, Wiesen, Wälder, Weideland, Gewässer, Mühlen, Wege, Zölle und Fischereigerechtsame. Funde aus vorgeschichtlicher Zeit belegen eine jahrtausendealte Besiedlung der Umgebung um Gimte. So wurden etwa zwischen 1950 und 1960 in der nahen Ballertasche beim Kiesgraben Skelett-Teilfunde entdeckt. Um die Reformationszeit wurde zwar das Kloster aufgehoben, fortan sollten jedoch Amtmänner das Klostergut verwalten, bis im Jahre 1928 die Gutsbezirke aufgelöst wurden. Seit dieser Zeit bildete Hilwartshausen einen Ortsteil von Gimte.[2] Über Jahrhunderte hinweg, bis in die 1960er Jahre, war die Flößerei und die Fischerei auf der Weser ein wichtiger Erwerbszweig in Gimte. Weitere Erwerbsgebiete waren der Holzhandel und die Leineweberei.
Am 1. Januar 1973 wurde Gimte in die Stadt Münden eingegliedert.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Gimte pflegt eine Partnerschaft mit der Ortschaft Sannois (bei Paris/Frankreich).
Marienkirche
Die 1006 entstandene Marien-Kirche in Gimte ist Radwegekirche am Weserradweg und Offene Kirche.[4][5] Die Kirche besteht heute aus zwei, in ihrer Höhe und Breite, unterschiedlichen Abteilungen. Im niedrigeren Teil ist der Chor untergebracht, dieser Abschnitt gehörte vormals zur alten Marien-Kapelle, welche im Jahr 1006 das Kloster Hilwartshausen erbaute und an deren Ostseite drei Linden gepflanzt wurden. Ein Erlass des Erzbischofs Peter von Mainz von 1318, sowie ein Ablassbrief aus dem Jahr 1336 erwähnen die Gimter Marienkapelle. In letzteren Brief wird allen Besuchern der Capelle dicte Gymmeth ein Ablass gewährt. Von 1610 bis 1612 wurde der größere westliche Teil der Kirche erbaut.[6] Die alten Glasmalereien an den Kirchenfenstern mit den Wappengebilden und biblischen Darstellungen, worunter auch ein Christusbild in Lebensgröße war, sind in der heutigen Zeit nicht mehr vorhanden. Der steinerne Altar, der an drei Seiten die Inschrift Hanc aram fecit Hermann de Neste parari; Munus ei petimus Christe, perenne dari! trägt, verweist damit auf den Stifter des Altars, ein Hermann von Nyste, welcher 1289 als ein Ratsherr von Münden geführt wird.
Sport
Es gibt im Ort zwei Sportvereine, zum einen den TuSpo „Weser“ Gimte und zum anderen den 1. FC Gimte. TuSpo wurde 1919 gegründet, der 1. FC 1994. TuSpo betreibt die Sparten Fußball, Badminton, Tischtennis, Kinderturnen, Gymnastik und verschiedene Freizeitsportarten. Der 1. FC Gimte ist in den Sparten Fußball, Kampfsport und Volleyball aktiv.
Weblinks
Einzelnachweise
- Gimte auf der Internetseite der Stadt Hann. Münden; abgerufen am 29.04.2021 (Stand: 31. Dezember 2018)
- Erwin May: Münden und Umgebung. Erwin May, Hann. Münden 1980, S. 185 f.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 213.
- Jörn Barke: Kirche für Radler. Radfahrerkirche in Gimte. Göttinger Tageblatt vom 5. September 2011, Seite 11. Webfassung vom 4. September 2011, abgerufen am 5. September 2011.
- Antje Ibbeken-Henn, Bernd Vogel: Ev.-luth. Kirchengemeinde Gimte-Hilwartshausen. Stand September 2011, abgerufen am 5. September 2011.
- Wilhelm Lotze: Geschichte der Stadt Münden nebst Umgegend. Eigenverlag, Hann. Münden 1878, S. 323.