Mielenhausen

Mielenhausen i​st ein Ortsteil d​er Stadt Hann. Münden. Das Dorf l​iegt am Rande d​es Bramwaldes nördlich d​er Kernstadt Hann. Münden a​n der Bundesstraße 3. Im Dezember 2012 lebten i​n Mielenhausen a​uf 2,75 km² 458 Einwohner.[1]

Mielenhausen von Südosten
Mielenhausen
Wappen von Mielenhausen
Höhe: 213 m ü. NN
Fläche: 2,75 km²
Einwohner: 458 (31. Dez. 2012)[1]
Bevölkerungsdichte: 167 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 34346
Vorwahl: 05546

Geschichte

Bereits vor der ersten urkundlichen Nennung war der Bereich um Mielenhausen besiedelt, so wurde 1909 von einem Waldarbeiter westlich des Ortes, bei Schorfhagen am Bramwald, ein Steinbeil gefunden, welches sich auf die Zeit um 2500 v. Chr. datieren lässt. 1961 wurde von einem Einwohner auf seinem Grundstück ein Bronzedolch aus der Mittelbronzezeit gefunden. 1160 wird im Catalogus donatorium Corbeiensium verzeichnet, dass ein Heremannus den Ort Mylenhausen verschenkt hat. Ebenso wird die Existenz des Dorfes durch den Zeugen Johannes de Mielenhusen in den Jahren 1260 und 1263 bestätigt.[2] Eng verknüpft ist die Geschichte Mielenhausens, zumindest ab der Mitte des 15. Jahrhunderts, mit dem adligen Geschlecht derer von Mengershausen. Sie spielten eine Rolle bei der Eroberung Hann. Mündens während des Dreißigjährigen Kriegs und tauchen vermehrt in den Urkunden der Braunschweiger Herzöge auf. Auf jenes Geschlecht geht die Gründung von Glashütte zurück, in Mielenhausen und Umgebung besaßen sie über 400 Jahre lang bedeutenden Grundbesitz, sowie zeitweise die Gerichtsbarkeit.[3] Die Hörigkeit unter einem Kloster oder einem Landadel endete für Mielenhausen am 18. September 1844, jedoch sind Spuren der einstmaligen Abhängigkeit, beispielsweise an derer von Mengershausen bis heute erhalten. So bildete deren Wappen den Ausgangspunkt für die Begründung des Ortswappens von Mielenhausen. Bis zur Gebietsreform bildete das Dorf Mielenhausen eine selbstständige Gemeinde. Am 1. Januar 1973 wurde diese in die Stadt Münden eingegliedert.[4] Beim Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden dem Vorläuferwettbewerb von Unser Dorf hat Zukunft errang Mielenhausen in den Jahren 1971, 1975 und 1979 jeweils die Silbermedaille. Im Rahmen einer regen Vereinskultur entwickelte sich in der Nachkriegszeit alle zehn Jahre das sogenannte Grenzbierfest, bei dem die durch Grenzsteine markierten Grenzen der Gemeinde von interessierten Bürgern abgeschritten werden, und die Richtigkeit der Gemeindegrenze zu benachbarten Gemeinden festgestellt wird. Dabei werden die einzelnen Grenzsteine ersteigert, deren Erwerber für zehn Jahre die Patenschaft des jeweiligen Steins übernehmen und damit für den Bestand der Grenze sorgen sollen. Der symbolische Sinn dieser Aktion soll ein befriedetes und friedliches Zusammenleben mit den Nachbargemeinden darstellen. Im September 2015 nahm an dieser Grenzbegehung unter anderem die Schriftstellerin Meike Winnemuth teil, die Mielenhausen als das Heimatdorf ihres Vaters nach langer Zeit wieder besucht hatte, und es als "klug" empfindet, alle zehn Jahre sowohl "die innere als auch äußere Heimat zu umrunden."

Literatur

  • Willi Osenbrück: Mielenhäuser Heimatgeschichte. In: Festschrift zur Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses und Grenzbierfest vom 12.-14. September 1975 in Mielenhausen. Mielenhausen, 1975.
  • Willi Osenbrück: Mielenhausen : Verzeichnis aller Häuser mit Daten und Fotos. Kulturausschuß Mielenhausen, Hann. Münden, 1979.
  • Joachim von Stockhausen: Dankelshausen - Wellersen zwischen Göttingen und Hann. Münden. Ein dorf- und familiengeschichtlicher Streifzug. Disserta Verlag, Hamburg 2014, ISBN 978-3-95425-796-6.

Einzelnachweise

  1. Stadt Hann. Münden: Einwohnerbestand (Stand: 31. Dezember 2012, abgerufen am 6. April 2014)
  2. Erwin May: Münden und Umgebung. Erwin May, Hann. Münden 1980, S. 185 f.
  3. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preußisches Adels-Lexicon. Band 3. Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1837, S. 392 f.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 213.
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