Oberode
Oberode ist ein Ortsteil von Hann. Münden in Südniedersachsen am linken Ufer der Werra.
Oberode Stadt Hann. Münden | |
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Höhe: | 132 m |
Fläche: | 4,46 km² |
Einwohner: | 665 (31. Dez. 2018)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 149 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 |
Postleitzahl: | 34346 |
Vorwahl: | 05545 |
Geschichte
1355 wurde der Ort erstmals erwähnt. Damals wurde er von den Plessen an Ernst I. (Braunschweig-Göttingen) verkauft. In einigen Urkunden wird zudem die Zugehörigkeit Oberodes zum Adelsgeschlecht derer zu Ziegenberg angegeben. Die Besiedlung der Umgebung ist jedoch weitaus älter. Dies bezeugen die, im Staatsforst Kattebühl auf dem Ravensberg befindlichen, knapp 3 Dutzend Hügelgräber, sowie der Kring, bei dem 1881 und 1887 Bronzefunde gemacht wurden. Datieren diese Anlagen auf etwa 1000 v. Chr. und der Römischen Kaiserzeit, so stammen die beiden, in der Gemarkung Oberode gefundenen Geröllkeulen aus der Jungsteinzeit um 4000 v. Chr.
In der Neuzeit ab dem 17. Jahrhundert war die Töpferei, die Werrakeramik herstelle, ein bedeutender Erwerbszweig. Zeitweise lebten bis zu 35 Töpfer im Ort. Der Ton wurde dabei vom Steinberg geholt, die Waren unter anderem auf der Weser abwärts verschifft.[2] Die Adelsgeschlechter von Berlepsch, von Buttlar und von Siegel erhoben Zinsen, Zehnten und Naturalien von Oberode, was für das Dorf enorme Belastungen darstellte. Die Einwohnerzahlen stiegen vom Beginn des 18. Jahrhunderts von 23 Personen auf 388 im Jahre 1867. 1871 waren es dann 399, während für 1875 397 Ortsanwesende ansässig waren, die sich auf 72 Wohngebäude und 85 Haushalte verteilten. Unweit Oberodes standen einst die heute wüstgefallenen Dörfer Enzerode und Hohenloh.
Oberode wurde am 1. Januar 1973 in die Stadt Münden eingegliedert.[3] Am 31. Dezember 2012 hatte Oberode 790 Einwohner.
Politik
Ortsbürgermeister ist Karl-Heinz Held und es gibt acht Ortsratsmitglieder. (Stand 12/2012)
Kultur
Zu den örtlichen Vereinen gehören der Mandolinenclub Frohsinn Oberode 1928 e.V. und der Verein für Volkssport Oberode 1902 e.V. Die Kirchengemeinde hat sich mit Hedemünden im Kirchenkreis Münden zusammengeschlossen – sie hat eine Kapelle, genannt Trinitatiskapelle, die 1963 an der Stelle des Fachwerkvorgängerbauwerkes gebaut wurde. Bereits 1670 äußerte sich der Oberoder Pastor Johannes Ströver bezüglich des baufälligen Zustands der St. Nikolaus-Kapelle. Ursprünglich wurde dort nur zweimal im Jahr der Gottesdienst abgehalten, auf Antrag der Oberöder bei einer Visitation und gegen eine Entschädigung von 8 Thalern führte Pastor Georg Ströver monatlich eine Andacht durch. 1695 fand ein Neubau statt, der Gottesdienst wurde ab Beginn des 18. Jahrhunderts von den Schulmeistern abgehalten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die 14-tägige Messe eingeführt.[4]
Literatur
- Günther Kaerger: Die Flurnamen der Gemarkung Oberode. Hann. Munden 1982
- Heinrich Hampe, Karin Hampe: Oberode: aus der Geschichte eines Dorfes an der Werra. 2005
Einzelnachweise
- auf den Internetseiten der Stadt Hann. Münden (Stand 31. Dezember 2018, abgerufen am 29. April 2021)
- Wilhelm Lotze: Geschichte der Stadt Münden nebst Umgegend. Eigenverlag, Hann. Münden 1878, S. 304.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 213.
- Heinrich Hampe: Hedemünden. Aus der Geschichte einer kleinen Ackerbürgerstadt bis zu ihrem Verzicht auf die Stadtrechte 1930. Selbstverlag, Hann. Münden-Oberode 1992, S. 146.