Germanium(II)-bromid

Germanium(II)-bromid ist eine anorganische chemische Verbindung des Germaniums aus der Gruppe der Bromide.

Kristallstruktur
_ Ge2+ 0 _ Br
Kristallsystem

monoklin

Raumgruppe

P21/c (Nr. 14)Vorlage:Raumgruppe/14

Gitterparameter

a = 11,68 Å, b = 9,12 Å, c = 7,02 Å, β = 101,9°

Allgemeines
Name Germanium(II)-bromid
Andere Namen

Germaniumdibromid

Verhältnisformel GeBr2
Kurzbeschreibung

weißer bis blassgelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 24415-00-7
EG-Nummer 627-437-5
ECHA-InfoCard 100.155.797
PubChem 6327224
Wikidata Q3545919
Eigenschaften
Molare Masse 232,45 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Schmelzpunkt
  • 120–125 °C[2]
  • 143–144 °C (bei raschem Aufheizen)[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 280305+351+338310 [2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung

Germanium(II)-bromid kann durch Reaktion von Germanium(IV)-bromid mit Germanium oder Zink[3] gewonnen werden.[1]

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch thermische Dissoziation von Tribromgerman im Vakuum oder Einengen einer Lösung von Germanium(II)-oxid in 46-prozentiger Bromwasserstoffsäure. Es kann auch als Rückstand der Destillation einer Lösung von Tribromgerman in Bromwasserstoffsäure oder auch als Rückstand der Destillation einer etherischen Lösung des aus Germanium(II)-oxid mit 40 % Bromwasserstoff in Ether erhältlichen GeHBr3-(C2H5)2O erhalten werden.[1] Zuerst wurde Germanium(II)-bromid durch Umsetzung von Germanium mit Bromwasserstoff und anschließender Reduktion des entstehenden Gemisches aus GeBr4 und GeHBr3 mit metallischem Zink hergestellt.[4]

Eigenschaften

Germanium(II)-bromid ist ein polymerer farbloser bis blassgelber Feststoff, der in Ethanol und Aceton löslich ist. Bei 180–220 °C erfolgt an Luft Oxidation. Er disproportioniert beim Erhitzen in unpolaren Lösungsmitteln zu Germanium(IV)-bromid und Subbromiden, beim trockenen Erhitzen bilden sich Germanium(IV)-bromid und Germanium.[1][4] Mit Wasser hydrolysiert er zu Germanium(II)-hydroxid.[3] Germanium(II)-bromid kristallisiert in einer monoklinen Struktur, Raumgruppe P21/c (Raumgruppen-Nr. 14)Vorlage:Raumgruppe/14, mit den Gitterparametern a = 11,68 Å, b = 9,12 Å, c = 7,02 Å und β = 101,9°.[5] In der Kristallstruktur ist jedes Germaniumatom an drei Bromatome gebunden, von denen zwei an weitere Germaniumatome binden, so dass sich eine Kettenstruktur ergibt.

Einzelnachweise

  1. Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 724.
  2. Datenblatt Germanium(II) bromide, 97% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 9. Mai 2017 (PDF).
  3. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 959.
  4. L. M. Dennis: Germanium. Zusammenfassung der Untersuchungen im Department of Chemistry, Cornell University, 1921-1927. In: Zeitschrift fÜr anorganische und allgemeine Chemie. Band 174, Nr. 1, 2. August 1928, S. 97, doi:10.1002/zaac.19281740114.
  5. Roland C. Rouse, Donald R. Peacor, Bruce R. Maxim: The crystal structure of germanium dibromide*. In: Zeitschrift für Kristallographie - Crystalline Materials. Band 145, Nr. 3-4, 1. Januar 1977, ISSN 2194-4946, doi:10.1524/zkri.1977.145.3-4.161.
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