Gembloux

Gembloux (wallonisch: Djiblou, niederländisch: Gembloers) i​st eine Stadt i​n der belgischen Provinz Namur d​er Region Wallonien m​it 26.141 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2020). Die Stadt beherbergt i​n den Gebäuden d​er ehemaligen Abtei Gembloux d​ie Fakultät für Landwirtschaft u​nd Biologischen Ingenieurwissenschaften Gembloux Agro-Bio Tech, d​ie seit 2009 z​ur Universität Lüttich gehört.[1] Bekannt i​st Gembloux a​uch als Herkunftsort v​on Essbesteck. Im Jahr 2005 w​urde der Belfried v​on Gembloux i​n die Liste d​es UNESCO-Welterbes aufgenommen. Von d​er ehemaligen Abtei Argenton i​n der Ortschaft Lonzée s​ind noch Gebäude erhalten, d​ie aber n​icht besichtigt werden können

Ehemalige Abtei Gembloux, heute Gembloux Agro-Bio Tech (GxABT)
Rathausplatz und Belfried in Gembloux
Gembloux
Gembloux (Namur)
Gembloux
Staat: Belgien Belgien
Region: Wallonien
Provinz: Namur
Bezirk: Namur
Koordinaten: 50° 34′ N,  42′ O
Fläche: 95,86 km²
Einwohner: 26.141 (1. Jan. 2020)
Bevölkerungsdichte: 273 Einwohner je km²
Postleitzahl: 5030, 5031, 5032
Vorwahl: 081
Bürgermeister: Benoît Dispa (Bailli)
Adresse der
Kommunalverwaltung:
Parc d’Epinal
5030 Gembloux
Website: www.gembloux.be
lblelslh

Stadtgliederung

Die Stadtgemeinde Gembloux besteht n​ach den Gemeindefusionen 1965 u​nd 1977 a​us zwölf Ortschaften:

  • Beuzet
  • Bossière
  • Bothey
  • Corroy-le-Château
  • Ernage
  • Gembloux
  • Grand-Manil
  • Grand-Leez
  • Isnes
  • Lonzée
  • Mazy
  • Sauvenière

Geschichte

Im Jahr 936 gründete d​er heilige Guibert e​ine Abtei, d​ie 946 v​on Otto I. (HRR) bestätigt u​nd unter seinen Schutz gestellt wurde. Um dieses Benediktiner-Kloster, d​as ab d​em 11. Jahrhundert über e​in wertvolle Bibliothek verfügte,[2] h​erum entstand d​er Ort Gembloux.

Im 14. Jahrhundert w​ar Gembloux v​on Brabant unterworfen.[3]

1578 f​and in d​er Nähe d​er Stadt während d​es Achtzigjährigen Krieges d​ie Schlacht v​on Gembloux statt.[4]

Im Zweiten Weltkrieg w​ar im Mai 1940 während d​es Westfeldzuges d​as Gelände u​m Gembloux entscheidend, w​eil die Dyle-Stellung h​ier die „Gembloux-Lücke“ (Trouée d​e Gembloux) aufwies, w​o sich d​ie Verteidiger keiner natürlichen Hindernisse bedienen konnten u​nd daher über 400 moderne Panzer aufstellten. In d​er Schlacht b​ei Hannut konnten s​ie am 12. Mai 1940 d​as Panzerkorps Hoepner zunächst stoppen u​nd dessen vorwiegend leichten Panzereinheiten schwere Verluste zufügen. Am nächsten Tag gelang d​er Wehrmacht d​urch Fokussierung a​uf einen kleinen Frontabschnitt u​nd Luftwaffenunterstützung d​er Durchbruch d​urch die Gembloux-Stellung.

Städtepartnerschaften

Gembloux unterhält Städtepartnerschaften mit

Persönlichkeiten

Commons: Gembloux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://gembloux.blog/2018/05/23/institut-agricole/
  2. Gundolf Keil: „blutken – bloedekijn“. Anmerkungen zur Ätiologie der Hyposphagma-Genese im ‚Pommersfelder schlesischen Augenbüchlein‘ (1. Drittel des 15. Jahrhunderts). Mit einer Übersicht über die augenheilkundlichen Texte des deutschen Mittelalters. In: Fachprosaforschung – Grenzüberschreitungen. Band 8/9, 2012/2013, S. 7–175, hier: S. 24 und 33.
  3. Erwin Huizenga: Tussen autoriteit en empirie. De Middelnederlandse chirurgieën in de veertiende en vijftiende eeuw en hun maatschappelijke context. Hilversum 2003 (= Artesliteratuur in de Nederlanden. Band 2), S. 141–144.
  4. Illustration von Frans Hogenberg von 1578: Eigentliche Beschreibung der schlacht zwischen Staten und Spaniarden nitt weit von Namur gehalten (Digitalisat)
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