Göritzer Mühle
Göritzer Mühle, niedersorbisch Chóricański Młyn , ist ein zum Ortsteil Göritz gehörender Wohnplatz der Stadt Vetschau/Spreewald im Landkreis Oberspreewald-Lausitz in Brandenburg.
Göritzer Mühle Chóricański Młyn Stadt Vetschau/Spreewald | |
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Höhe: | 59 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 03226 |
Vorwahl: | 035433 |
Lage
Göritzer Mühle liegt in der Niederlausitz, rund zwei Kilometer nordwestlich der Vetschauer Altstadt und zehn Kilometer südöstlich von Lübbenau. Zwischen Göritzer Mühle und dem sich südwestlich anschließenden Göritz liegt die Bahnstrecke Berlin–Görlitz. Umliegende Ortschaften sind Stradow im Nordosten, Stradower Mühle im Osten, Vetschau-Altstadt mit Schönebegk im Südosten, Göritz im Südwesten und Raddusch im Nordwesten.
Die Göritzer Mühle liegt knapp 300 Meter nördlich der Landesstraße 49. Nordöstlich der Siedlung liegt das Göritzer Fließ.
Geschichte
Die Göritzer Mühle wurde bereits im Jahr 1538 erstmals urkundlich erwähnt, befand sich damals jedoch etwas weiter nördlich am Calauer Mühlenfließ, dem heutigen Göritzer Fließ. Die als Ölschlagmühle genutzte Wassermühle wurde später abgerissen und im Jahr 1734 an ihrem heutigen Standort wieder aufgebaut. In der Mühle wurden Getreide und Leinsamen verarbeitet. Bis 1806 gehörte die Göritzer Mühle zum Kurfürstentum Sachsen und danach zum Königreich Sachsen. Bei der auf dem Wiener Kongress beschlossenen Teilung Sachsens wurde die gesamte Niederlausitz dem Königreich Preußen angeschlossen. Dort gehörte die Landgemeinde Göritz mit der Göritzer Mühle zur Provinz Brandenburg.
Bei der preußischen Gebietsreform im Jahr 1816 wurde Göritz dem Landkreis Calau im Regierungsbezirk Frankfurt zugeordnet. Als Teil der Landgemeinde Göritz gehörte die Mühle kirchlich zu Kalkwitz. Nach der Anlage einer Braunkohlegrube „Guerrini“ bei Belten im Jahr 1904 führte das Calauer Mühlenfließ nicht mehr genügend Wasser um einen Betrieb der Mühle sicherzustellen, sodass diese seitdem mit einem Dieselmotor betrieben wurde. 1924 kam es zu einem Brand in der Mühle, der Dieselmotor wurde danach durch einen Elektromotor ersetzt.[1]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Göritzer Mühle Teil der Sowjetischen Besatzungszone und ab 1949 der DDR. Am 1. Juli 1950 wurde die Gemeinde Göritz aus dem Landkreis Calau in den Landkreis Lübben (Spreewald) umgegliedert. Nach dessen Auflösung im Zuge der DDR-Kreisreform im Juli 1952 wurde Göritz dem Kreis Calau im Bezirk Cottbus zugeordnet. 1960 wurde die Göritzer Mühle an die örtliche Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft verpachtet, die dort Tierfutter schrotete. Nach der Wiedervereinigung gehörte die Siedlung Göritzer Mühle zum Landkreis Calau in Brandenburg. Der Betrieb der Mühle wurde 1990 eingestellt und die Mühlentechnik abgebaut.
Am 6. Dezember 1993 ging der Landkreis Calau durch Fusion mit dem Landkreis Senftenberg im neuen Landkreis Oberspreewald-Lausitz auf. Göritz wurde am 31. Dezember 2001 nach Vetschau/Spreewald eingemeindet. Das Mühlengebäude selbst ist heute eine Ruine.[2]
Einzelnachweise
- Manfred Kliche: Die Göritzer Wassermühle. Mitteilungsblatt Vetschau, Verlagsgruppe Linus Wittich, abgerufen am 28. November 2020.
- Mühlen im Spreewald. In: pr-weigang.de, abgerufen am 28. November 2020.