Göritz (Vetschau/Spreewald)
Göritz, niedersorbisch Chórice , ist ein Ortsteil der Stadt Vetschau/Spreewald im Nordosten des südbrandenburgischen Landkreises Oberspreewald-Lausitz. Göritz ist Teil des amtlichen Siedlungsgebietes der Sorben/Wenden.
Göritz Chórice Stadt Vetschau/Spreewald | |
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Höhe: | 64 m ü. NN |
Fläche: | 3,22 km² |
Einwohner: | 189 (31. Dez. 2020)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 2001 |
Postleitzahl: | 03226 |
Vorwahl: | 035433 |
Historische Wirtschaftsgebäude des Gutes Göritz |
Lage
Göritz liegt in der Niederlausitz im Spreewald. Umgeben ist der Ort von Vetschauer Ortsteilen. Im Nordwesten und Norden liegt Raddusch mit seinen Gemeindeteilen Radduscher Buschmühle und Radduscher Kaupen. Im Nordosten folgen Stradow und die Stradower Teiche. Im Osten liegt die Stadt Vetschau/Spreewald. Im Süden befinden sich Koßwig und die ehemalige Wüstung Dubrau. Zu Göritz gehört der Wohnplatz Göritzer Mühle.
Geschichte
Göritz wurde erstmals 1452 als Goritz erwähnt. Im Jahr 1484 wurde es erneut als Goritz genannt. Die Übersetzung wird mit kleiner Berg angenommen. Diese Übersetzung gilt jedoch nicht als sicher, da die niedersorbische Namensvariante mit ch beginnt. Diese wurde 1761 mit Chorize genannt. Der sorbische Name lässt auch eine Anknüpfung an das altsorbische Chorici mit einer Verbindung zum Personennamen Chor zu. Der Ortsname wurde 1816 als Göritz und 1880 als Chórice genannt. Geprägt war das Dorf durch das Rittergut Göritz. An der nördlichen Grenze des Ortes befand sich eine Wassermühle am Göritzer Mühlenfließ.
Nach dem Wiener Kongresses kam Göritz mit der gesamten Niederlausitz an das Königreich Preußen und gehörte zum Landkreis Calau. Im Jahr 1880 lebten mindestens 33,7 Prozent Sorben im Ort. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Göritz zum 1952 neugegründeten Kreis Calau. Durch den Tagebau Seese-Ost wurde der Ort 1986 teilweise devastiert. Drei Familien, zehn Personen, zogen aufgrund des Abbruchs innerhalb des Orts um. Der Ort gehört zum Kirchenkreis Niederlausitz. Am 31. Dezember 2001 wurde das Dorf zusammen mit den Orten Naundorf, Repten und Stradow in Vetschau eingegliedert.[2]
Einwohnerentwicklung
Einwohnerentwicklung in Göritz von 1875 bis 2000[3] | |||||||||||||||||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | ||||||
1875 | 175 | 1933 | 150 | 1964 | 251 | 1989 | 182 | 1993 | 200 | 1997 | 197 | ||||||
1890 | 172 | 1939 | 134 | 1971 | 191 | 1990 | 178 | 1994 | 200 | 1998 | 199 | ||||||
1910 | 162 | 1946 | 216 | 1981 | 194 | 1991 | 194 | 1995 | 201 | 1999 | 214 | ||||||
1925 | 145 | 1950 | 211 | 1985 | 193 | 1992 | 193 | 1996 | 205 | 2000 | 200 | ||||||
Wirtschaft und Infrastruktur
Durch Göritz verlaufen die Bundesautobahn 15 und die Landesstraße 49 sowie die Bahnstrecke Berlin–Görlitz. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Raddusch und in Vetschau/Spreewald.
Literatur
- Frank Förster: Verschwundene Dörfer – Die Ortsabbrüche des Lausitzer Braunkohlereviers bis 1993. Domowina-Verlag, Bautzen 1995.
- Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1975.
Weblinks
- Homepage der Stadt Vetschau/Spreewald - Darstellung des Ortsteils Göritz, abgerufen am 25. November 2020.
- Göritz in der RBB-Sendung Landschleicher vom 1. Januar 2006
Einzelnachweise
- Entwicklung der Einwohnerzahl der Stadt Vetschau/Spreewald. In: stadt.vetschau.de. Stadt Vetschau, abgerufen am 6. Juli 2021.
- StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
- Statistik Brandenburg (PDF)