Kalkwitz
Kalkwitz, niedersorbisch Kałkojce , ist ein Gemeindeteil von Saßleben und damit Ortsteil der Stadt Calau im nördlichen Teil des südbrandenburgischen Landkreises Oberspreewald-Lausitz.
Kalkwitz Kałkojce Stadt Calau | |
---|---|
Höhe: | 68 m ü. NHN |
Einwohner: | 82 (1. Jun. 2020)[1] |
Eingemeindung: | 1. Februar 1974 |
Eingemeindet nach: | Saßleben |
Postleitzahl: | 03205 |
Vorwahl: | 03541 |
Lage
Kalkwitz liegt in der Niederlausitz östlich des Naturparks Niederlausitzer Landrücken.
Nordwestlich von Kalkwitz liegt der Lübbenauer Ortsteil Bischdorf und im Norden der Ort Dubrau, der Gemeindeteil der Stadt Vetschau/Spreewald ist. Im Norden befindet sich der Bischdorfer See, der aus dem ehemaligen Tagebau Seese-Ost geformt wurde. Von Nordosten bis Südosten folgen die Orte Belten, Koßwig, Repten, Reuden und Bolschwitz. Im Süden grenzt Kalkwitz an Saßleben und im Süden folgt die Stadt Calau. Westlich des Ortes liegt Mlode mit seinem Gemeindeteil Rochusthal sowie der Calauer Ortsteil Groß Jehser.
Geschichte
Ortsgeschichte
Im Jahr 1495 wurde Kalkwitz in einem Meißner Bistumsmatrikel erstmals urkundlich als Kolkewitz erwähnt. Es wird angenommen, dass es bereits 1460 den Familien Köckritz und Zieckau gehörte. Der Ortsname kann auf den Personennamen Kołk zurückgeführt werden, wie es auch bei Kulkwitz bei Leipzig möglich ist. Die Herleitung wie bei dem Ortsnamen Calau von Kał für Sumpf zu Kałk stößt auf bildungsmäßige Schwierigkeiten. Im Jahr 1761 wurde der Ort als Kalkojze und 1843 als Kałkojce genannt.
Das Rittergut Kalkwitz wurde im Dreißigjährigen Krieg fast vollkommen zerstört. Im Jahr 1756 brannte der Ort bis auf drei Häuser ab. Bis zum Wiener Kongress gehörte die Markgrafschaft Niederlausitz zum Kurfürstentum Sachsen. Kalkwitz bildete bis zum Jahr 1816 eine brandenburgische Enklave der Herrschaft Cottbus in der sächsischen Markgrafschaft, die an Preußen kam.
Danach gehörte es zum Landkreis Calau. Die Grafen zu Lynar übernahmen 1829 die Gutsherrschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Kalkwitz zum 1952 neugegründeten Kreis Calau und wurde am 1. Februar 1974 nach Saßleben eingemeindet. Mitte der 1980er-Jahre lag Kalkwitz im Bergbauschutzgebiet und war durch den geplanten Tagebau Calau-Nordost bedroht. Der Ort gehört zum Kirchenkreis Niederlausitz. Am 26. Oktober 2003 wurde Saßleben mit Kalkwitz sowie mit den Orten Mlode, Groß Mehßow, Kemmen, Bolschwitz und Werchow in Calau eingegliedert.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerentwicklung in Kalkwitz von 1875 bis 1971[2] | |||
---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
1875 | 175 | 1890 | 182 |
1910 | 137 | 1925 | 155 |
1933 | 146 | 1939 | 133 |
1946 | 180 | 1950 | 178 |
1964 | 166 | 1971 | 148 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die ursprünglich gotische Dorfkirche Kalkwitz wurde im frühen 15. Jahrhundert erbaut. Aus der Erbauungszeit sind Wandmalereien und der Fußboden aus Lesesteinen erhalten. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche im Stil des Barock umgebaut und erhielt ihre heutige Gestalt. Der Turm wurde nachträglich angebaut. Bis auf das Fundament besteht er vollkommen aus Holz und ist mit Schindeln aus Lärche eingedeckt. Ab den 1980er-Jahren war die Kirche vom Verfall bedroht und konnte nicht mehr genutzt werden. Am 7. Mai 1995 wurde sie nach vierjähriger Bauzeit wieder eingeweiht. Die Kirche gehört zu den Denkmalen der Stadt Calau.
Wirtschaft und Infrastruktur
Westlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 13 und nördlich die Bundesautobahn 15.
Bis in die 1990er-Jahre wurden in Kalkwitz Obstplantagen betrieben. Heute existiert im Ort ein Spargelhof.
Einzelnachweise
- Auskunft des Einwohnermeldeamtes der Stadt Calau vom 18. Juni 2020.
- Statistik Brandenburg (PDF)
Literatur
- Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1975.
Weblinks
- Homepage der Stadt Calau - Darstellung des Ortsteils Saßleben mit Gemeindeteil Kalkwitz, abgerufen am 30. November 2009.
- Ortsporträt Saßleben in der Lausitzer Rundschau vom 30./31. Mai 2009 (PDF; 934 kB) abgerufen am 9. Dezember 2009