Tornitz (Vetschau/Spreewald)

Tornitz, niedersorbisch Tarnojsk , ist ein Gemeindeteil von Laasow, welcher ein Ortsteil der Stadt Vetschau/Spreewald im Nordosten des südbrandenburgischen Landkreises Oberspreewald-Lausitz ist.

Tornitz
TarnojskVorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname
Höhe: 64 m ü. NHN
Einwohner: 196
Eingemeindung: 1. Mai 1974
Eingemeindet nach: Laasow
Postleitzahl: 03226
Vorwahl: 035436
Straße durch Tornitz
Straße durch Tornitz

Lage

Tornitz liegt in der Niederlausitz östlich des Naturparks Niederlausitzer Landrücken und südlich des Spreewalds.

Im Nordwesten von Tornitz liegt die Stadt Vetschau/Spreewald mit ihrem Gemeindeteil Lobendorf. Im Norden und Nordosten folgen Orten des Landkreises Spree-Neiße Eichow und Krieschow die in der Gemeinde Kolkwitz liegen. Im Osten grenzt Tornitz an weitere Orte des Nachbarkreises Kackrow und Wiesendorf. Südlich befinden sich die Vetschauer Gemeindeteile Briesen und Wüstenhain sowie Laasow. Im Westen grenzt der Ort an Erlenau einen Gemeindeteil der Stadt Calau sowie Missen, Repten und Jehschen weitere Orts- und Gemeindeteile von Vetschau/Spreewald.

Geschichte

Ortsgeschichte

Tornitz, das als Sackgassendorf angelegt ist, wurde 1438 als Tornuwicz erstmals erwähnt. Der Ortsname enthält, wie zahlreiche slawische Namen, die mit Torn- gebildet werden, die Bezeichnung für Dorngebüsche. Abgeleitet wird dies vom altsorbischen Wort Torn, das auch in anderen Lautungen in der niedersorbischen als Śerń und in der obersorbischen Sprache als Ćerń existiert. Bei Tornitz geht Eichler von einer nicht belegten und rekonstruierten Grundform Tornuvica aus, die dann mit -sk beziehungsweise -c gebildet wurde. Im Jahr 1524 wurde der Ortsname als Tornitz genannt sowie 1761 als Tarnjosk, 1843 als Tornojsk und 1880 sowohl als Tarnojc als auch Tarnojsk.

Von 1448 bis 1525 befand sich das Gut Tornitz im Besitz der Familie von Zabeltitz. Zu den weiteren Besitzern gehörten die Familien von Schönfeld von 1710 bis 1764 und die Familie von Wilucky ab 1910.

Im Ergebnis des Wiener Kongresses kam Tornitz mit der gesamten Niederlausitz an das Königreich Preußen und gehörte zum Landkreis Calau. Zum 1. Januar 1926 wurde der Nachbarort Briesen nach Tornitz eingegliedert. Im Jahr 1952 kamen die Orte an den neu gegründeten Kreis Calau. Am 1. Mai 1974 wurde Tornitz gemeinsam mit Wüstenhain nach Laasow eingemeindet.[1] Am 26. Oktober 2003 wurde Laasow mit seinen Gemeindeteilen und den Orten Koßwig, Missen und Raddusch in Vetschau/Spreewald eingegliedert.[2]

Tornitz gehört zum Kirchspiel Laasow im Kirchenkreis Niederlausitz.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung in Tornitz von 1875 bis 1971[3]
JahrEinwohner JahrEinwohner
1875 170 1890 138
1910 151 1925 159
1933 228 1939 196
1946 306 1950 326
1964 229 1971 219

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Radwanderwege Niederlausitzer Bergbautour und Niederlausitzer Kreisel führen durch den Ort.

Wirtschaft und Infrastruktur

Nördlich von Tornitz verläuft die Bundesautobahn 15.

Literatur

  • Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1975.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
Commons: Tornitz/Tarnojsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  3. Statistik Brandenburg (PDF)
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