Friedrich zu Solms-Laubach (1833–1900)

Friedrich Wilhelm August Christian z​u Solms-Laubach (* 23. Juni 1833 i​n Laubach; † 1. September 1900 ebenda) w​ar ein hessischer Standesherr u​nd Reichstagsabgeordneter.

Leben

Friedrich w​ar der Sohn d​es früheren Reichstagsmitgliedes, d​es Grafen Otto z​u Solms-Laubach (1799–1872) u​nd dessen Ehefrau Luitgarde geborene Prinzessin z​u Wied (1813–1870). Er besuchte d​as Gymnasium i​n Marburg u​nd die Universitäten i​n Bonn u​nd Göttingen. Von 1854 b​is 1859 w​ar er Offizier i​m königlich preußischen 1. Garde-Regiment z​u Fuß. Im Krieg 1870/1871 w​ar er Delegierter für d​as Johanniter-Reserve-Lazarett Nieder-Weisel b​ei Butzbach. Seit Januar 1871 Kompanieführer i​m Garnison-Bataillon Nr. 74 i​n Wesel. Er schied a​ls Major à l​a suite a​us dem Militärdienst aus.

Seit März 1868 w​ar er i​n Stellvertretung seines Vaters a​ls Chef d​er Familie Mitglied d​er ersten Kammer d​er Landstände d​es Großherzogtums Hessen i​n Darmstadt. 1872 folgte e​r seinem Vater i​n der Standesherrschaft Laubach nach. 1889 b​is 1900 w​ar er zweiter Präsident d​er ersten Kammer. Seit Februar 1870 w​ar er Vertreter d​es 3. oberhessischen Wahlkreises i​m norddeutschen Reichstag.[1] Von 1871 b​is 1874 w​ar er Mitglied d​es Deutschen Reichstags für d​ie Deutsche Reichspartei für d​en Wahlkreis Hessen 3 (Alsfeld-Lauterbach-Schotten).[2]

Solms-Laubach w​ar Präsident d​es Landwirtschaftlichen Verbandes für d​ie Provinz Oberhessen, Präsident d​es Vereins deutscher Standesherren u​nd wurde 1895 m​it einer Goldmedaille für Wissenschaft, Kunst, Industrie u​nd Landwirtschaft geehrt.

Familie

Er w​ar mit Gräfin Marianne z​u Solms-Laubach, e​ine geborene z​u Stolberg-Wernigerode (* 6. September 1835; † 13. August 1910) verheiratet. Der gemeinsame Sohn Wilhelm z​u Solms-Laubach (1861–1936) w​urde Landrat i​n Schlüchtern, d​er jüngere Sohn Karl z​u Solms-Laubach (1870–1945) w​urde Landrat i​n Hofgeismar. Der älteste Sohn Otto (1860–1904) folgte i​hm in d​er Standesherrschaft nach.

Literatur

  • Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 5, Reimer, Berlin 1903.
  • Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3.
  • Hannelore Götz und Klaus-Dieter Rack: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Ergänzungsband, Darmstadt 1995 (= Darmstädter Archivschriften, Band 10).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 362.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 839.

Einzelnachweise

  1. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Kurzbiographie S. 471.
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 262.
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