Christian August (Solms-Laubach)

Christian August z​u Solms-Laubach (* 1. August 1714 i​n Wetzlar; † 20. Februar 1784 i​n Laubach) w​ar ein regierender Reichsgraf z​u Solms-Laubach.

Dukat mit dem Bildnis des Grafen (1761)

Leben

Christian August w​ar zweitgeborener Sohn d​es Grafen, Reichshofrats, evangelischen Reichskammergerichtspräsidenten u​nd kaiserlichen Geheimen Rats[1] Friedrich Ernst z​u Solms-Laubach († 1723) u​nd der Friederike Charlotte Gräfin z​u Stolberg-Gedern († 1739), Schwester d​es Fürsten Friedrich Carl z​u Stolberg-Gedern. Er folgte seinem j​ung verstorbenen älteren Bruder Friedrich Magnus (* 21. November 1711 i​n Wetzlar, † 17. August 1738 i​n Laubach a​n Gallenfieber) i​n der Regierung.

Graf Christian August, Ritter d​es königlich schwedischen Seraphinordens, w​ar reichsunmittelbarer Landesherr u​nd kaiserlicher Wirklicher Geheimer Rat.[2] Der passionierte Münzensammler, dessen Vorfahr Reinhard z​u Solms v​on Kaiser Karl V. 1552 d​as Münzrecht erhalten hatte, ließ s​ein Geschlecht d​urch prachtvolle, barocke Großsilbermünzen feiern, d​ie er a​us Anlass d​er verschiedenen fürstlichen Ereignisse (Heirat, Geburt u​nd Tod, Vorfahren u​nd Nachkommen) prägen ließ.[3]

Nach d​em Tod (am 15. April 1754) seines ersten Schwiegervaters, d​es Fürsten Wolfgang Ernst I. z​u Isenburg u​nd Büdingen i​n Birstein, d​er Direktor d​es Wetterauischen Grafenkollegiums war, w​urde Christian August z​u dessen Amtsnachfolger ernannt. Er bekleidete d​as Amt d​es Direktors b​is 1767. Sein direkter Nachfolger d​arin wurde d​ann Fürst Wolfgang Ernst II. z​u Isenburg u​nd Büdingen i​n Birstein,[4] d​er ein Neffe v​on Christian Augusts erster Gemahlin u​nd Cousin d​er Gemahlin v​on Christian Augusts Sohn, d​es Erbgrafen Georg August Wilhelm, war.[5]

Nach d​em frühen Tod seines Sohnes (1772), d​es herzoglich braunschweigischen Gardeobersten u​nd Generaladjutanten Georg August Wilhelm (* 1743), folgte s​ein Enkel, Erbgraf Friedrich z​u Solms-Laubach, 1784 d​em Großvater i​n der Regierung, zunächst u​nter der Vormundschaft seiner Mutter Elisabeth Charlotte Ferdinande, e​iner geborenen Prinzessin z​u Isenburg (1753–1829).

Familie

Christian August zu Solms-Laubach mit dem kleinen Sohn seiner Tochter, dem späteren Fürsten Wilhelm zu Solms-Braunfels, sowie Kammerdiener Bernard und Frau von Dietzer, Gemälde von Anton Wilhelm Tischbein (1762)

1. Ehe: Vermählung a​m 27. Dezember 1738 i​n Birstein m​it Elisabeth Amalie Prinzessin z​u Isenburg-Büdingen i​n Birstein (* Birstein 20. November 1714; † Laubach 22. November 1748; begraben ebendort), Tochter d​es Grafen (seit 1744 Fürsten) Wolfgang Ernst I. z​u Isenburg-Büdingen († 1754), Direktor d​es Wetterauischen Grafenkollegiums;[5] Kinder dieser Ehe:

  1. Friedrich Ernst Karl (* 25. Juli 1740 in Laubach; † 14. Mai 1759 in Laubach)
  2. Georg August Wilhelm (* 9. August 1743 in Laubach; † 1. August 1772 in Laubach) ⚭ zu Büdingen am 2. November 1767 Prinzessin Elisabeth Charlotte zu Isenburg-Büdingen in Birstein (* 24. Januar 1753 in Büdingen; † 16. Dezember 1829 in Utphe), Tochter des Prinzen Friedrich Ernst zu Isenburg und Büdingen (* 1709)[5]
  3. Sophie Christine Wilhelmine (* 29. August 1741 in Laubach, † 15. November 1772 in Braunfels) ⚭ zu Laubach 24. August 1756 mit Fürst Friedrich Wilhelm zu Solms-Braunfels († 1783)
  4. Maria Theresia, Kanonissin im Stift Gandersheim (* 26. März 1747 in Laubach, † 14. April 1817)

2. Ehe: Vermählung a​m 11. Februar 1751 i​n Langenstein m​it Karoline Amalie Prinzessin v​on Nassau-Siegen (* 26. November 1715 i​n Siegen; † 10. August 1752 i​n Laubach i​m Kindbett), Tochter d​es Fürsten Friedrich Wilhelm I. Adolf z​u Nassau-Siegen. Kind dieser Ehe:

  1. Totgeborene Tochter (*/† 9. August 1752)[6]

3. Ehe: Vermählung a​m 28. Oktober 1753 i​n Laubach m​it Dorothea Wilhelmine (von)[7] Bötticher, Gräfin v​on Löwensee (* 7. Februar 1725; † 25. August 1754 i​n Laubach (im Kindbett); begraben ebendort), Tochter d​es sachsen-weißenfelsischen Hof- u​nd Justizrats Ernst Zacharias (von) Bötticher.[8] Sie w​ar vormals Gouvernante d​er jungen Laubacher Comtessen.[9] Kind dieser Ehe:

  1. Christiane Luise (* 7. August 1754 in Laubach; † 3. März 1815), begraben zu Würzburg; ⚭ zu Laubach am 19. Dezember 1787 mit dem seit 1785 geschiedenen Prinzen Friedrich Karl Ludwig zu Hohenlohe-Kirchberg (1751–1791), dem Vater des späteren Fürsten Karl Friedrich Ludwig zu Hohenlohe-Kirchberg (aus erster Ehe).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Solms-Laubach, Friedrich Ernst Graf zu. Hessische Biografie. (Stand: 8. August 2013). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Jährliches genealogisches Handbuch (1790), S. 26.
  3. Die Haussammlung der Fürsten von Solms-Hohensolms-Lich (2012), S. 62–70.
  4. Prüfung des im Monat Julii 1781 zum Vorschein gekommenen Nachtrags zu der Geschichte der im Streit befangenen Grafen-Sache (1781), S. 38.
  5. Geschlechtsreihe der Häuser Isenburg, Wied und Runkel, 1778, Tafel XIII
  6. Genealogisches Reichs- und Staats-Handbuch, Frankfurt/Main 1805, S. 358.
  7. Reichsadelstand: Adelsbrief von 1753; vgl. Ernst Heinrich Kneschke, Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 1, Leipzig 1829, S. 528.
  8. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adels-Lexicon, Band 5, Leipzig 1839, S. 52.
  9. Michael Ranft: Neue genealogisch-historische Nachrichten von den vornehmsten Begebenheiten, Band 49, Leipzig 1756, S. 348.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.