Klaus Erich Pollmann

Klaus Erich Pollmann (* 12. September 1940 i​n Duisburg) i​st ein deutscher Neuzeithistoriker, emeritierter Professor u​nd ehemaliger Rektor a​n der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.[1]

Leben und Werk

Nach e​inem Studium a​n der Philipps-Universität Marburg u​nd der Freien Universität Berlin w​ar Pollmann v​on 1967 b​is 1972 Wissenschaftlicher Assistent a​n der Ludwig-Maximilians-Universität München u​nd an d​er Technischen Universität Braunschweig. Er w​urde 1971 b​ei Walter Bußmann a​n der Philosophischen u​nd Sozialwissenschaftlichen Fakultät d​er Universität Karlsruhe (TH) m​it der Dissertation Landesherrliches Kirchenregiment u​nd soziale Frage. Der evangelische Oberkirchenrat d​er altpreussischen Landeskirche u​nd die sozialpolitische Bewegung d​er Geistlichen n​ach 1890 z​um Dr. phil. promoviert. 1978 habilitierte e​r sich für Neuere Geschichte m​it der Arbeit Parlamentarismus i​m Norddeutschen Bund 1867–1870 a​n der Technischen Universität Braunschweig.

1982 w​urde Pollmann z​um Professor für Neuere Geschichte ernannt. Von 1987 b​is 1989 fungierte e​r als Dekan d​es Fachbereichs für Philosophie u​nd Sozialwissenschaften d​er TU Braunschweig. Er w​ar dann Gastprofessor a​n der Hebräischen Universität Jerusalem (1990) u​nd der University o​f Nebraska-Lincoln (1991). 1993 w​urde er a​uf die Professur für Geschichte d​er Neuzeit a​n die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg berufen. Von 1996 b​is 1998 w​ar er Dekan d​er dortigen Fakultät für Geistes-, Sozial- u​nd Erziehungswissenschaften. Zu seinen akademischen Schülern gehören u. a. Helmuth Albrecht, Rainer Maaß, Ramona Myrrhe u​nd Karlheinz Weißmann.

Von 1998 b​is 2012 übte Pollmann i​n der Nachfolge v​on Thomas Strothotte d​as Amt d​es Rektors d​er Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg aus. Sein Nachfolger i​m Amt w​urde Jens Strackeljan.[2] Von 2000 b​is 2004 u​nd von 2006 b​is zum 31. Oktober 2008 w​ar Pollmann a​uch Präsident d​er Landesrektorenkonferenz Sachsen-Anhalt u​nd Mitglied d​es Landeskuratoriums Sachsen-Anhalt/Thüringen d​es Stifterverbandes für d​ie Deutsche Wissenschaft. 2007 übernahm e​r den Vorsitz i​m Wissenschaftszentrum Sachsen-Anhalt (WZW).

Pollmann i​st verheiratet.

Auszeichnungen

Klaus-Erich-Pollmann-Forschungsförderpreis

2013 l​obte Karin Witte d​en mit 5000 Euro dotierten Klaus-Erich-Pollmann-Forschungsförderpreis für Doktoranden aus, d​eren Arbeiten summa c​um laude erhalten haben. Der Preis w​ird vom Rektorat d​er Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ausgeschrieben.[6] Die Wissenschaftler Manja Krüger, Anna Dittrich u​nd Alexander Bastian wurden 2013 für i​hre Arbeiten ausgezeichnet.

Schriften (Auswahl)

  • Landesherrliches Kirchenregiment und soziale Frage. Der evangelische Oberkirchenrat der altpreussischen Landeskirche und die sozialpolitische Bewegung der Geistlichen nach 1890 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin. Band 44). Mit einem Vorwort von Walter Bußmann. de Gruyter, Berlin 1973, ISBN 3-11-003998-2.
  • Die Braunschweigische Verfassung von 1832. Hrsg. von der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Hannover 1982.
  • Hrsg. mit Werner Pöls: Moderne Braunschweigische Geschichte. Georg Olms Verlag, Hildesheim 1982, ISBN 3-487-07316-1.
  • Parlamentarismus im Norddeutschen Bund 1867–1870 (= Handbuch der Geschichte des deutschen Parlamentarismus). Droste, Düsseldorf 1985, ISBN 3-7700-5130-0.
  • Mit Hans-Jochen Vogel: Erich Ollenhauer und die deutsche Sozialdemokratie. Ansprachen aus Anlass der 90. Wiederkehr seines Geburtstages in Magdeburg. Hrsg. von Dieter Dowe. Abteilung Sozial- und Zeitgeschichte der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 1991, ISBN 3-926132-67-1.
  • Hrsg.: Abt Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709–1789). Beiträge zu einem Colloquium anlässlich seines 200. Todestages (= Braunschweiger Werkstücke. Band A). Stadtbibliothek, Braunschweig 1991.
  • Hrsg.: Wilhelm Bracke. Beiträge zum Kolloquium am 29. Mai 1992 (= Kleine Schriften. Band 24). Stadtarchiv, Braunschweig 1992.
  • Hrsg.: Der schwierige Weg in die Nachkriegszeit. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Braunschweig 1945–1950 (= Studien zur Kirchengeschichte Niedersachsens. Band 34). Im Auftrag der Kommission der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig für Braunschweiger Kirchliche Zeitgeschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1995, ISBN 3-525-55239-4.
  • Hrsg.: Kirche in den fünfziger Jahren. Die Braunschweigische Evangelisch-Lutherische Landeskirche. Im Auftrag der Kommission der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig für Braunschweiger Kirchliche Zeitgeschichte. Landeskirchliches Archiv, Braunschweig 1997, ISBN 3-00-002207-4.
  • Hrsg.: Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Festschrift. mdv, Halle (Saale) 2003, ISBN 3-89812-207-7.

Literatur

  • Ramona Myrrhe (Hrsg.): Geschichte als Beruf. Festschrift zum 65. Geburtstag von Klaus Erich Pollmann. Demokratie und Diktatur, Protestantismus und politische Kultur. Stekovics, Dößel 2005, ISBN 3-89923-101-5.
  • Werner Schuder (Hrsg.): Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2005. 20. Ausgabe. Band II. Saur, München 2005, ISBN 3-598-23612-3.

Einzelnachweise

  1. Mitteilung der Landeshauptstadt Magdeburg. auf magdeburg.de, abgerufen am 17. November 2012.
  2. Mitteilung der Universität Magdeburg. auf uni-magdeburg.de, abgerufen am 17. November 2012.
  3. Gruson-Ehrenplakette des VDI. Verein Deutscher Ingenieure, abgerufen am 11. Dezember 2019.
  4. Ehrensenatoren (Memento vom 8. März 2014 im Internet Archive), TU Ilmenau, abgerufen am 11. Februar 2014.
  5. Ministerpräsident Haseloff überreicht Bundesverdienstorden an vier Sachsen-Anhalter. Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt, Pressemitteilung Nr. 530/2013, 16. Oktober 2013. Abgerufen am 21. Oktober 2013.
  6. Universität verleiht erstmals Klaus-Erich-Pollmann-Forschungspreis. In: Volksstimme, 25. Mai 2013. Abgerufen am 12. Februar 2014.
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