Wilhelm zu Solms-Laubach

Wilhelm Graf z​u Solms-Laubach (* 15. August 1861 i​n Jannowitz; † 25. Mai 1936 i​n Gießen) w​ar ein deutscher Verwaltungsbeamter.

Leben

Wilhelm z​u Solms-Laubach stammt a​us dem Adelsgeschlecht Solms-Laubach. Er w​ar der mittlere Sohn d​es Standesherrn Friedrich Graf z​u Solms-Laubach (1833–1900) u​nd dessen Ehefrau Marianne geborene Gräfin z​u Stolberg-Wernigerode (1836–1910). Solms-Laubach, d​er evangelischer Konfession war, heiratete a​m 23. Mai 1902 i​n Wernigerode Marie geborene Gräfin z​u Stolberg-Wernigerode (1872–1950), d​ie Tochter d​es Fürsten Otto z​u Stolberg-Wernigerode u​nd dessen Ehefrau Anna geborene Prinzessin Reuß jüngerer Linie.

Wilhelm z​u Solms-Laubach erhielt zunächst Privatunterricht u​nd besuchte a​b 1874 d​as Gymnasium Laubach, w​o er Ostern 1880 d​as Abitur ablegte. Dann studierte e​r Rechts- u​nd Staatswissenschaften a​n den Universitäten Leipzig u​nd Lausanne.

Ab 1881 leistete e​r freiwillig v​ier Jahre Militärdienst b​eim preußischen 1. Westfälischen Husaren-Regiment Nr. 8 i​n Neuhaus, Paderborn, Potsdam u​nd Hannover. Im Herbst 1882 w​urde er Sekonde-Leutnant, zuletzt w​ar er Rittmeister.

Ab d​em 10. November 1894 studierte e​r erneut Rechts- u​nd Kameralwissenschaften i​n München u​nd legte 1886 d​as erste juristische Staatsexamen i​n Kassel a​b („ausreichend“). Danach w​ar er Gerichtsreferendar a​m Amtsgericht Neukirchen. Ab Februar 1899 w​ar er a​ls Regierungsreferendar b​ei der Regierung Kassel u​nd verschiedenen Landratsämtern. Am 27. September 1902 bestand e​r die Große Staatsprüfung i​n Berlin („ausreichend“).

Ab d​em 4. November 1902 w​ar er Regierungsassessor i​m Landratsamt i​m Kreis Hannover. Am 23. März 1904 w​urde er kommissarischer Landrat u​nd am 16. Dezember 1904 definitiv Landrat i​m Landkreis Schlüchtern. Auf eigenen Wunsch (aus familiären Gründen, w​egen der Verwaltung d​es Besitzes für seinen minderjährigen Neffen Georg Friedrich Graf z​u Solms-Laubach) w​urde er z​um 1. April 1906 a​us dem Staatsdienst entlassen.

1906–1918 w​ar er a​ls geschäftsführender Vormund Vertreter seines minderjährigen Neffen Georg Friedrich Graf z​u Solms-Laubach (1899–1969) Mitglied i​n der Ersten Kammer d​er Landstände d​es Großherzogtums Hessen.

Auszeichnungen

Literatur

  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3884431595, S. 215–216.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 363.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 844.
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