Flughafen Narsarsuaq
Der Flughafen Narsarsuaq ist ein Flughafen in Narsarsuaq im südlichen Grönland.
Flughafen Narsarsuaq grönländisch Mittarfik Narsarsuaq dänisch Narsarsuaq Lufthavn | |
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Kenndaten | |
ICAO-Code | BGBW |
IATA-Code | UAK |
Koordinaten | |
Höhe über MSL | 34 m (112 ft) |
Basisdaten | |
Eröffnung | Januar 1942 |
Betreiber | Mittarfeqarfiit |
Start- und Landebahn | |
06/24 | 1830 m × 45 m Beton |
Lage
Der Flughafen liegt inmitten des Dorfs Narsarsuaq, das nur für den Flughafen errichtet wurde. Er liegt auf einer Höhe von 112 Fuß.
Geschichte
Der Flughafen stammt aus dem Zweiten Weltkrieg, weil die Vereinigten Staaten Militärbasen in Grönland errichten wollten. Die Bauarbeiten begannen am 6. Juli 1941 und im Januar 1942 landete erstmals ein Flugzeug der US Air Force auf der Militärbasis, die den Namen Bluie West One erhielt und deren Landebahn anfangs noch aus Metallplatten bestand. Sie wurde ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und eine Tankstelle für US-Flugzeuge auf dem Weg zu und von den europäischen Kriegsschauplätzen. Im auf der anderen Flussseite liegenden Kiattuut wurde eine Radiostation errichtet, die den Namen Camp Corbett erhielt. 1943 wurde ein Militärkrankenhaus mit 250 Betten in Narsarsuaq errichtet. Mit verschiedenen Angaben zufolge etwa 2000 bis 4000 Bewohnern war die Militärbasis damals der mit Abstand größte Ort Grönlands und in Spitzenzeiten lebten dort bis zu 5000 Soldaten und Angestellte mit ihren Familien.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs behielten die USA die Militärbasis, da Dänemark sie nicht übernehmen konnte, aber Dänemark sollte sie fortan mitverwalten. Während des Koreakrieges von 1951 bis 1954 gewann die Militärbasis wieder an Bedeutung und große Teile der Basis wurden renoviert und ausgebaut und unter anderem die Landebahn verlängert und betoniert. In dieser Zeit lebten etwa 1500 bis 2500 Menschen in Narsarsuaq.
1956 wurde beschlossen die Militärbasis zugunsten der strategisch bedeutenderen Thule Air Base im Norden Grönlands aufzugeben. Das dänische Militär konnte sie noch immer nicht übernehmen und so wurde die Basis ausgeschlachtet und am 11. November 1958 verlassen.
Nach dem Untergang der Hans Hedtoft im Januar 1959 übernahm Dänemark die verlassene Militärbasis dennoch und baute daraus eine Eiswarnzentrale. Im Laufe der 1960er Jahre wurde damit begonnen, den Flugplatz zivil zu nutzen. Ab den 1970er Jahren stieg die Bedeutung des Flughafens für den Transport in Südgrönland. Anfang der 1980er Jahre wurde ein neues Terminalgebäude am Flughafen gebaut. 1987 übernahm die grönländische Regierung den Flughafen.[1][2]
Mit dem geplanten Bau des Flughafens Qaqortoq würde die Bedeutung des Flughafens Narsarsuaq als Drehkreuz Südgrönlands verschwinden, da das Flughafendorf ein zu kleines direktes Einzugsgebiet hat. Ein 2018 veröffentlichtes Gutachten schlug drei Alternativen für die Zukunft des Flughafens vor: Eine Beibehaltung der derzeitigen Infrastruktur, eine Verkürzung der Landebahn sowie eine Schließung des Flughafens, der fortan nur noch als Heliport fungieren sollte.[3] Auch Ende 2021 war noch keine Entscheidung getroffen.[4]
Ausstattung
Der Flughafen verfügt über eine betonierte Landebahn (06/24) mit einer Länge von 1830 m und einer Breite von 45 m. Es gibt keine Flächenenteisungsanlagen. Ein Instrumentenlandesystem ist verfügbar, Sichtflug ist aber ebenfalls gestattet.[5]
Fluggesellschaften und Ziele
Der Flughafen Narsarsuaq wird von Air Greenland bedient, die Flüge zu den Flughäfen Paamiut, Nuuk und Kangerlussuaq anbietet. Saisonal besteht zudem eine Verbindung zum Flughafen Kopenhagen. Von Narsarsuaq gibt es Hubschrauberverbindung zum Rest Südgrönlands über den Heliport Narsaq.[6] Icelandair bietet zudem eine Verbindung zum Flughafen Reykjavík an.[7]
Weblinks
- Flughafen Narsarsuaq auf der Website der grönländischen Flughafenbehörde Mittarfeqarfiit (englisch, dänisch, grönländisch)
Einzelnachweise
- Ole Guldager: Træk af Narsarsuaqs historie in der Tidsskriftet Grønland (1999/4). S. 164–171.
- Jens Fog Jensen, Inge Bisgaard, Jens Heinrich: Anlæg fra Den Kolde Krig i Grønland. 2013. S. 16–18.
- Tre scenarier vedrørende Narsarsuaq Lufthavns fremtid auf der Seite des Naalakkersuisut
- Narsarsuaqs fremtid skal planlægges in der Sermitsiaq
- Flughafen Narsarsuaq im Luftfahrthandbuch (AIP) von Naviair (englisch, dänisch)
- Flugnetz im Jahresbericht 2020 von Air Greenland
- Narsarsuaq bei icelandair.com