Mestersvig
Mestersvig liegt am Rande des Nordost-Grönland-Nationalparks am König-Oscar-Fjord an der grönländischen Ostküste rund 200 Kilometer nördlich von Ittoqqortoormiit (dänisch: Scoresbysund). Mestersvig war eine Blei- und Zinkmine, von deren Baulichkeiten heute ein Teil für einen dänischen militärischen Außenposten genutzt wird.
Minenzeit und Folgen
Von 1956 bis 1963 wurde bei Mestersvig, etwa 10 km vom Kong Oscars Fjord landeinwärts eine Blei- und Zinkmine betrieben, bei der ca. 554.000 Tonnen Erz abgebaut und gleich vor Ort aufbereitet wurde. Etwa 58.000 Tonnen angereichertes Bleierz und 75.000 Tonnen angereichertes Zinkerz wurden hier produziert und über eine extra gebaute Straße zum Fjord zu Verschiffung transportiert. Der Abraum wurde einen Berghang hinunter gekippt, von wo ein großer Teil in den am Kong Oscars Fjord mündenden Fluss Tunnelelv rutschte. 1979 wurden vor Ort erstmals Umweltstudien durchgeführt, die hohe Konzentrationen an Zink- und Blei-Belastung der Sedimente am Grunde des Flusses und des Fjords so wie im Wasser nachwiesen. Auch Flechten im Landesinneren und besonders Braunalgen zeigten eine hohe Schwermetallbelastung. Spuren fanden sich auch am Hafenkai von Nyhavn. Bei späteren weiteren Untersuchengen, zuletzt 2001, fanden sich noch Ablagerungen in Muscheln, Algen und Groppen. Da sich Blei und Zink niemals auflösen, sondern nur immer weiter verteilen und vermischen können, wird noch für lange Zeit mit Belastungen gerechnet.[1]
Station heute
Mestersvig ist mit nur zwei ständigen Bewohnern die kleinste von den nur vier dauerhaft bewohnten Stationen im Nordost-Grönland-Nationalpark. Die Niederlassung verfügt über eine unbefestigte Start- und Landebahn (ICAO-Code: BGMV) von rund 1800 m Länge[2] und ist eine Station der Sirius-Patrouille. Die anderen drei ständig bemannten Posten im Nationalpark sind Daneborg, Danmarkshavn und Station Nord,[3] sowie Summit Camp auf dem Inlandeis.
Mesters Vig ist die Bezeichnung einer Bucht ca. 12 km südöstlich von Mestersvig.
Weblinks
- 72°14'14"N 23°56'0"W Satellitenbild Landebahn Mesters Vig Google Maps Abruf 22. Juni 2016
Einzelnachweise
- Arbeitsbericht Nr. 241: "Environmental Impact of the Lead-Zinc Mine at Mestervig, East Greenland" (Umweltauswirkungen der Blei-Zink-Mine in Mestersvig, Ostgrönland) (engl.) 18. Januar 2016, DCE - Nationalt Center for Miljø og Energi (Nationales Zentrum für Umwelt und Energie), Abruf 22. Juni 2016
- Great Circke Mapper - BGMV Airport, Abruf 29. Juni 2016
- Mission Mestersvig 1:2, (dänisch), 9. Januar 2016, TV2 Nord, Abruf 22. Juni 2016