Flerden
Flerden (rätoromanisch Flearda) ist eine politische Gemeinde der Region Viamala des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Flerden | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Viamala |
BFS-Nr.: | 3662 |
Postleitzahl: | 7426 |
Koordinaten: | 750590 / 174255 |
Höhe: | 1244 m ü. M. |
Höhenbereich: | 1019–2292 m ü. M.[1] |
Fläche: | 6,09 km²[2] |
Einwohner: | 247 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 41 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 4,9 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.flerden.ch |
Flerden | |
Lage der Gemeinde | |
Wappen
Blasonierung: In Gold (Gelb) zwei gekreuzte rote Mazzaschlegel, bewinkelt von vier roten Kugeln
Die Spielgeräte des Mazzaspiels, das für Flerden gut überliefert ist, wurden ins Wappen übernommen.
Geographie
Der Ort ist ein Haufendorf und das nördlichste der oberen Heinzenberger Dörfer. Vom gesamten Gemeindeareal von 606 ha sind 331 ha landwirtschaftliches Nutzgebiet (rund die Hälfte davon Alpwirtschaften), 182 ha von Wald und Gehölz bedeckt, 71 ha unproduktive Fläche (meist Gebirge) und die restlichen 22 ha Siedlungsfläche.
Flerden grenzt an, Masein, Cazis, Safien, Tschappina, Lohn und Urmein.
Bevölkerung
Jahr | 1808 | 1850 | 1900 | 1910 | 1950 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | 2004 | 2016 |
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Einwohner | 148 | 122 | 109 | 122 | 150 | 105 | 128 | 158 | 160 | 191 | 247 |
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sank die Bevölkerung durch Abwanderung stark (1808–1850: −17,6 %). Anschliessend stagnierte sie (mit Ausnahme von 1888 und 1900) bis ins Jahr 1910 um eine Bevölkerungszahl von 120 Personen. Zwischen 1910 und 1941 kam es zu einem starken Einwohnerwachstum (1910–1941: +24 %). Nach einem weiteren Jahrzehnt Stagnation kam es von 1950 bis 1970 zu einer grossen Abwanderung aus der Gemeinde (1950–1970: −30 %). Nach diesem Allzeittief wächst die Bevölkerung seither ununterbrochen und hat sich beinahe auf einen neuen Höchststand verdoppelt (1970–2004: +82 %).
Sprachen
Rätoromanisch (beziehungsweise dessen Idiom Sutsilvan) wurde ursprünglich von einer Mehrheit der Einwohnerschaft als Muttersprache gesprochen. Dies war bis in die Neuzeit so. Doch während 1880 noch 63,9 % der Bevölkerung diese Sprache benutzten, war der Anteil 1941 bereits auf 12,6 % gesunken. Deutsch ist alleinige Amtssprache. Die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten zeigt folgende Tabelle auf:
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
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Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 123 | 96,09 % | 157 | 99,37 % | 153 | 96 % |
Rätoromanisch | 4 | 3,12 % | 1 | 0,63 % | 6 | 4 % |
Einwohner | 128 | 100 % | 158 | 100 % | 160 | 100 % |
Herkunft – Nationalität
Von den Ende 2004 191 Bewohnern waren 188 (= 98,43 %) Schweizer Bürger. Bei der letzten Volkszählung waren 157 (= 98,13 %) Schweizer Staatsangehörige, darunter vier Doppelbürger. Die wenigen Zuwanderer kommen aus Italien und Deutschland.
Religionen – Konfessionen
Zwischen 1530 und 1540 wurde die Reformation eingeführt. Während Jahrhunderten gehörte die gesamte Einwohnerschaft der Evangelisch-Reformierten Landeskirche an. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung hat sich dies geändert. Mit Stand 2000 gab es 72,50 % evangelisch-reformierte und 16,25 % römisch-katholische Christen. Daneben fanden sich 8,75 % Konfessionslose. Die restlichen 2,5 % der Bewohner machten keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis.
Sehenswürdigkeiten
Unter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche.
Politik
Der Gemeindepräsident ist Daniel Bürgi (Stand 2020).
Persönlichkeiten
- Johann Anton Caflisch (1860–1925), Jurist und Politiker
Literatur
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940. DNB 760079625.
- Jürg Simonett: Flerden. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2005.
Weblinks
- Flerden auf der Plattform ETHorama
- Offizielle Website der Gemeinde Flerden
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021