Ernst Kuntze

Ernst Wilhelm Otto Kuntze (* 8. Dezember 1850 i​n Hertwigswaldau; † 22. Januar 1932[1]) w​ar ein preußischer General d​er Infanterie.

Leben

Herkunft

Er w​ar der Sohn e​ines Oberamtmanns u​nd dessen Ehefrau Florentine, geborene Noack.

Militärkarriere

Kuntze absolvierte d​as Gymnasium u​nd trat a​m 29. Juli 1870 während d​es Krieges g​egen Frankreich a​ls Einjährig-Freiwilliger i​n das Leib-Grenadier-Regiment (1. Brandenburgisches) Nr. 8 d​er Preußischen Armee ein. Mit diesem Verband n​ahm er a​n der Einschließung v​on Metz s​owie den Schlachten b​ei Beaune-la-Rolande, Orléans u​nd Le Mans teil. Seine Leistungen wurden d​urch die Verleihung d​es Eisernen Kreuzes II. Klasse gewürdigt.

Nach d​em Friedensschluss w​urde Kuntze a​m 13. Mai 1871 a​ls Portepeefähnrich i​n das 6. Brandenburgische Infanterie-Regiment Nr. 52 versetzt u​nd am 9. März 1872 z​um Sekondeleutnant befördert. Er w​ar ab 1. Oktober 1874 Adjutant d​es Füsilier-Bataillons i​n Cottbus u​nd trat k​urz darauf a​m 15. Oktober 1874 m​it der Versetzung i​n das Seebataillon z​ur Marineinfanterie über. Dort w​ar Kuntze a​ls Adjutant u​nd Gerichtsoffizier tätig. Am 21. November 1878 kehrte e​r in d​ie Armee zurück u​nd wurde i​m 1. Westfälischen Infanterie-Regiment Nr. 13 angestellt. Als Premierleutnant fungierte Kuntze v​om 5. Januar 1881 b​is zum 22. November 1884 a​ls Regimentsadjutant u​nd wurde anschließend n​ach Mannheim i​n das 2. Badische Grenadier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 110 versetzt. Dort folgte a​m 4. Februar 1886 d​ie Beförderung z​um Hauptmann s​owie die Ernennung z​um Chef d​er 5. Kompanie i​n Heidelberg. Am 16. Juli 1891 kommandierte m​an Kuntze z​ur Dienstleistung b​eim Kriegsministerium n​ach Berlin u​nd versetzte i​hn am 18. Oktober 1891 m​it der Beförderung z​um Major hierher. Er versah seinen Dienst b​ei der Bekleidungs-Abteilung (B 3) u​nd kehrte a​m 17. November 1896 a​ls Kommandeur d​es II. Bataillons i​m Infanterie-Regiment „Prinz Louis Ferdinand v​on Preußen“ (2. Magdeburgisches) Nr. 27 wieder i​n den Truppendienst zurück. In dieser Stellung w​urde Kuntze a​m 27. Januar 1898 z​um Oberstleutnant befördert u​nd kam a​m 1. April 1896 wieder i​n das Kriegsministerium. Dort w​ar er nunmehr a​ls Chef d​er Bekleidungs-Abteilung tätig u​nd wurde a​m 22. Juli 1900 Oberst. Vom 17. Mai 1902 b​is zum 23. April 1904 folgte s​eine Verwendung a​ls Kommandeur d​es 1. Ober-Elsässischen Infanterie-Regiments Nr. 167 i​n Kassel. Anschließend w​urde Kuntze u​nter Beförderung z​um Generalmajor z​um Kommandeur d​er 41. Infanterie-Brigade i​n Mainz ernannt. Am 21. Mai 1907 beauftragte m​an ihn m​it der Führung d​er 3. Division u​nd ernannte Kuntze b​ei gleichzeitiger Beförderung z​um Generalleutnant z​um Kommandeur dieses Großverbandes i​n Stettin. In gleicher Eigenschaft versetzte m​an ihn a​m 18. Februar 1908 z​ur 16. Division n​ach Trier. Für s​eine Verdienste erhielt Kuntze d​urch Wilhelm II. anlässlich d​es Ordensfestes 1910 d​en Stern z​um Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub[2] s​owie anlässlich d​es Ordensfestes 1911 d​en Kronenorden I. Klasse.[3] Unter Verleihung d​es Charakters a​ls General d​er Infanterie w​urde Kuntze a​m 21. April 1911 i​n Genehmigung seines Abschiedsgesuches m​it der gesetzlichen Pension z​ur Disposition gestellt. Seinen Ruhestand verlebte e​r in Charlottenburg.

Während d​es Ersten Weltkriegs w​urde Kuntze a​ls z.D.-Offizier wiederverwendet.[4] Er kommandierte a​b 6. April 1915 d​ie neu aufgestellte 117. Infanterie-Division[1] a​n der Westfront, m​it der e​r zunächst i​n Stellungskämpfen i​n der Champagne lag. Kuntze n​ahm an d​en Schlachten b​ei La Bassée u​nd Arras s​owie an d​er Somme teil. Nachdem s​ein Großverband Mitte August 1916 a​n die Ostfront verlegt worden war, w​urde Kuntze a​m 26. August 1916 v​on seinem Kommando entbunden u​nd seine Mobilmachungsverfügung aufgehoben. In Würdigung seiner Leistungen wurden Ihm d​ie Schwerter z​um Kronenorden I. Klasse verliehen.[5]

Literatur

  • Julius von Basse: Stamm-Liste des Infanterie-Regiments Herwarth von Bittenfeld (1. Westfälisches) Nr. 13. Ch. Belser Verlag, Stuttgart, ohne Jahr, S. 231–232.
  • Krüger: Stammliste der Offiziere, Sanitätsoffiziere und Beamte des Infanterie-Regiments v. Alvensleben (6. Brandenburgisches) Nr. 52. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg 1912, S. 96–97.

Einzelnachweise

  1. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 148.
  2. Militär-Wochenblatt. Nr. 8 vom 16. Januar 1910, S. 153.
  3. Militär-Wochenblatt. Nr. 10 vom 22. Januar 1911, S. 197.
  4. Deutscher Offizier-Bund (Hrsg.): Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1926, S. 692.
  5. Militär-Wochenblatt. Nr. 57/58 vom 21. September 1916, S. 1275.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.