Die Pyramide des Sonnengottes
Die Pyramide des Sonnengottes ist ein Western nach dem Roman Waldröschen von Karl May (Karl-May-Film). Die Uraufführung erfolgte am 17. April 1965.
Film | |
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Titel | Die Pyramide des Sonnengottes |
Originaltitel | Die Pyramide des Sonnengottes / Les mercenaires do Rio Grande / I violenti di Rio Bravo |
Produktionsland | Deutschland, Frankreich, Italien |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1965 |
Länge | 98 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Stab | |
Regie | Robert Siodmak |
Drehbuch | Georg Marischka Ladislas Fodor Robert A. Stemmle, Paul Jarrico; Robert Siodmak |
Produktion | CCC-Film, Berlin Artur Brauner Franco London Films, Paris Serena Film, Rom in Zusammenarbeit mit Ratko Drasević für Avala Film, Belgrad |
Musik | Erwin Halletz |
Kamera | Siegfried Hold |
Schnitt | Walter Wischniewsky |
Besetzung | |
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Der Film ist die Fortsetzung von Der Schatz der Azteken. Der Film lief ohne festliche Premiere in den deutschen Kinos an.
Handlung
Der Azteke Flathouani und sein Mündel, die Aztekenprinzessin Karja, finden den bewusstlosen Arzt Dr. Sternau vor dem Eingang ihrer Schatzhöhle. Sternau war im Kampf gegen den Banditen Verdoja einen Bergabhang hinuntergefallen. Karja pflegt Sternaus Wunden. In klaren Momenten kann er den Schatz der Azteken in der Höhle erkennen. Sternaus Freunde Andreas Hasenpfeffer, Leutnant Potoca und Frank Wilson sind auf der Suche nach ihm und können ihn aus den Händen der Indianer befreien. Sie bringen ihn zur Hazienda del Erina.
Hauptmann Verdoja bietet indessen dem Marschall Bazaine seine Hilfe im Kampf gegen die mexikanischen Rebellen an. Verdoja begegnet im Vorzimmer des Marschalls der intriganten Josefa, die immer noch die Heirat ihres Geliebten, des Grafen Rodriganda, mit der Indianerin Karja erreichen will, um so an den Schatz der Azteken zu kommen. Diese Heirat kann zwar von Frank Wilson und Andreas Hasenpfeffer verhindert werden, aber es gelingt dem Liebe heuchelnden Grafen, Karja den Lageort des Schatzes zu entlocken.
Verdoja unternimmt den Versuch, die Hazienda zu überfallen. Seine Leute werden jedoch in die Flucht geschlagen und er selbst gefangen genommen. Mit Hilfe von Josefa gelingt ihm die Flucht. Kurz darauf wird die Hazienda erneut überfallen. Dieses Mal werden Hasenpfeffer, Wilson und auch Dr. Sternau gefangen und in die Pyramide des Sonnengottes verschleppt. Hier soll ihnen mit der Folter das Geheimnis um den Aztekenschatz entrissen werden, auf dessen Fährte sich Graf Rodriganda allerdings schon längst befindet. Wilson gelingt es, Verdoja in einem Handgemenge in ein Feuer zu stoßen. Dabei verletzt sich dieser die Augen. Gezwungen behandelt Dr. Sternau den Verletzten und kann dabei eine Gelegenheit nutzen, um zu entfliehen. Zurückgekehrt mit Helfern von der Hazienda, gelingt es ihm, die Gefangenen zu befreien.
Hauptmann Verdoja hat sich inzwischen der gefährlich werdenden Josefa entledigt und reitet mit seiner Truppe zu der Höhle des Aztekenschatzes, wo Graf Rodriganda inzwischen von Flathouani getötet wurde, nachdem dieser Karja erschossen hat. Als die Banditen in die Höhle eindringen, verfallen sie dem Goldrausch. Flathouani bedient einen geheimen Mechanismus, durch den Lava in die Höhle fließt und Banditen und Gold begräbt.
Hintergrund
Die Dreharbeiten zu Der Schatz der Azteken und Die Pyramide des Sonnengottes fanden einheitlich vom 31. August 1964 bis zum 17. Dezember 1964 in Jugoslawien statt.
Das Innere der Sonnenpyramide war im Avala-Studio in Belgrad erbaut worden. Wegen schlechten Wetters mussten im Studio auch zahlreiche außen spielende Szenen in einer künstlichen Außenlandschaft gedreht werden. Die für die Schlussszene ursprünglich vorgesehene Lavastraße erwies sich als Fehlkonstruktion, so dass nur anhand eines Modells mit flüssiger Lavapräparierung gearbeitet werden konnte.
Der Schatz der Azteken und Die Pyramide des Sonnengottes liefen nur in den deutschsprachigen Ländern und in der Tschechoslowakei getrennt, andernorts gab es lediglich eine einteilige Fassung zu sehen.
Kritiken
Die zeitgenössischen Rezensionen waren größtenteils negativ. Besonders die Regie wurde hart kritisiert.
„Robert Siodmak begab sich in Karl Mays Reich der Azteken, um einen Goldschatz zu heben und womöglich einen echten Kinoknüller heimzubringen. Allerdings – alle guten Geister verließen ihn, er verlor völlig die Übersicht über die Handlung und brachte es sogar fertig, seinen Star Lex Barker zu einer Statistenrolle zu degradieren.“
„Schlecht geschnitten (offensichtlich aus Restbeständen des vorausgegangenen Films), langweilig photographiert, kraftlos inszeniert, mit unvorstellbar naiven Kasperltheater-Dialogen und ebenso stümperhaften ‚Natur‘-Aufnahmen aus Brauners Ateliers durchsetzt, ist der Film ein trauriges Beispiel mangelhafter bundesdeutscher Technik und Produktionsmethoden. Ein schauspielerisches Talent aber ist zu entdecken: Michèle Girardon in der Rolle der dirnenhaften Verräterin; jeder ihrer Auftritte ist ein Lichtblick in diesem sonst eher düsteren Pseudo-Spektakel.“
„Der frühere Realist (‚Menschen am Sonntag‘) und spätere Traumfabrikant (‚Der Schut‘) Robert Siodmak inszenierte den Film, als wäre er bereits im Fernseh-Nachmittagsprogramm eingeplant: für die Kinderstunde.“
„Nach dem ausgezeichneten ersten Teil fällt die Fortsetzung DIE PYRAMIDE DES SONNENGOTTES etwas ab. Die Dialoge sind oft papieren, und die Musik wiederholt die Themen des ersten Teils in allzu gleichförmigen Variationen. Ausgeglichen aber werden diese Schwächen durch herrliche Naturaufnahmen von ‚Europas Wildem Westen‘ Jugoslawien und den phantastischen Bauten […], von denen man zuerst annimmt, sie seien an Ort und Stelle, nämlich in Mexiko, aufgenommen worden.“
„Karl May rotiert im Grabe – und das Vergnügen ist dennoch allgemein.“
„[…] schwache Karl-May-Verfilmung. (Wertung: mäßig)“
„DIE PYRAMIDE DES SONNENGOTTES ist reinste Kolportage im Kino – darin kommt der Film Karl Mays Heftchenroman gleich. […] Für Liebhaber von Grabkammern, Folterinstrumenten und düsteren Pyramidengrüften dagegen ein Genuß.“
„Ein spannungsarmer Film, gefertigt nach den gängigen Mustern zwischen Aktion und bemühter Komik, in einigen Details überraschend roh und auch allzu gedankenlos-platt.“
Medien
Buch
- Karl May – Gesammelte Werke, Bd. 52: Die Pyramide des Sonnengottes, Karl-May-Verlag, ISBN 3-78020052-X
- Autorenkollektiv: Das große Album der Karl-May-Filme. Band 2. Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2004, 287 S., ISBN 3-89602-479-5
- Michael Petzel: Karl May Filmbuch, Karl-May-Verlag, Bamberg, zweite erweiterte Auflage 1999, ISBN 3-7802-0153-4
VHS / DVD
- Die Pyramide des Sonnengottes
Musik
- Wilder Westen – Heißer Orient – Karl-May-Filmmusik 1936 - 1968 – Bear Family Records BCD 16413 HL – 8 CDs mit 192 Seiten Filmbuch
Einzelnachweise
- Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 658
- Die Pyramide des Sonnengottes. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 11. Oktober 2016.
Weblinks
- Die Pyramide des Sonnengottes in der Internet Movie Database (englisch)
- Die Pyramide des Sonnengottes in der Deutschen Synchronkartei
- Die Pyramide des Sonnengottes bei filmportal.de
- weitere Tonträger mit Filmmusik