Dettum
Dettum ist eine Gemeinde im Landkreis Wolfenbüttel in Niedersachsen, (Deutschland). Dettum ist Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Sickte.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Wolfenbüttel | |
Samtgemeinde: | Sickte | |
Höhe: | 104 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,2 km2 | |
Einwohner: | 1174 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 38173 | |
Vorwahl: | 05333 | |
Kfz-Kennzeichen: | WF | |
Gemeindeschlüssel: | 03 1 58 009 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Kamp 12 38173 Sickte | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Ole Jahnke (UWB) | |
Lage der Gemeinde Dettum im Landkreis Wolfenbüttel | ||
Geografie
Die Gemeinde Dettum besteht aus den Ortsteilen
- Dettum, mit 957 Einwohnern (Stand März 2016) der größte Ort der Gemeinde
- Mönchevahlberg mit Mönchevahlberg-Zuckerfabrik, 192 Einwohner
- Weferlingen, 99 Einwohner.[2]
Geschichte
Dettum war schon früh besiedelt, was durch Grabungsfunde, große dreieckige Bronzedolche aus der frühen Bronzezeit, belegt ist. Dettum wurde im Jahr 1226 erstmals urkundlich als Thitene erwähnt und 1280 als Dettene. Die Kirche St. Johannis-Baptista wurde erstmals im Jahr 1300 erwähnt. Bereits im späten Mittelalter hatte Dettum Bedeutung, da es an einer Heerstraße lag.
Der frühe Ort besaß ein adliges Gut, das zum Aegidienkloster in Braunschweig gehörte und 1542 freigegeben wurde. Es gab zwischen Hachum und Dettum einen Ort Honroth, aus dem eine adelige Familie gleichen Namens stammte.
Von 1773 bis 1797 lebte Hermann Bräß als evangelischer Pastor in Dettum; hier gründete er 1786 die Zeitung für Städte, Flecken und Dörfer, die zum ersten Mal auch Leserbriefe enthielt.[3][4] Im Jahre 1800 beherbergte Dettum einen Schriftsassenhof, eine Kirche mit Pfarre und Pfarrwitwenhaus, die Opferei, drei Ackerhöfe, acht Halbspännerhöfe, 32 Kothöfe und drei Brinksitzerstellen mit 385 Einwohnern.[5]
Im Jahre 1843 erhielt Dettum einen eigenen Bahnhof auf der Bahnstrecke Wolfenbüttel–Oschersleben und mit dem Bau der Zuckerfabrik 1871 wurde der Wohlstand der Bauernschaft wesentlich gemehrt. Die Zuckerfabrik wurde 1953 stillgelegt und deren Aktivitäten gingen auf die Aktien-Zuckerfabrik Schöppenstedt über.
Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Mönchevahlberg und Weferlingen eingegliedert.[7]
Politik
Bürgermeister
Ehrenamtlicher Bürgermeister ist seit November 2021 Ole Jahnke (UWB). Er folgt damit auf Konrad Gramatte (CDU, 2016–2021).[10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die St.-Johannes-Baptista-Kirche mit dem mächtigen mittelalterlichen Turm enthält ein Kreuz mit einem 127 cm hohen Corpus, das auf etwa 1225 bis 1230 datiert wird und möglicherweise als Triumphkreuz geschaffen wurde.[11]
- Die Bockwindmühle in Dettum ist ein Baudenkmal, das die Bürger Dettums retteten. In der Windmühle wurde seit 1862 das Korn der Bauern aus Dettum, Mönchevahlberg und Weferlingen gemahlen. 1976 restaurierte die Dorfgemeinschaft diese Mühle und erhält sie.[5]
Sport
Einer der Vereine, der MTV Dettum von 1899 e.V. mit den Sparten Fußball, Tischtennis, Turnen und Schießen, hat etwa 600 Mitglieder und wurde am 12. Januar 1899 gegründet.[12]
Wirtschaft und Infrastruktur
Heute gibt es in Dettum einen Kindergarten, eine Grundschule, ein Freibad und ein Dorfgemeinschaftshaus.
Verkehr:
Der Haltepunkt Dettum liegt an der Bahnstrecke Wolfenbüttel–Oschersleben. Diese Strecke wird nur noch bis Schöppenstedt befahren; ab dort ist die Strecke stillgelegt.
Persönlichkeiten
- Hans Hildebrand (1889–1975), Politiker der FDP
- Franz Merkhoffer (* 1946), Fußballspieler
- Laurence Gérrard (* 1967), Chansonnier, Musiker und Schauspieler.
Einzelnachweise
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Die Gemeinde Dettum, abgerufen am 8. Oktober 2016
- Fritz Barnstorf: Pastor Hermann Braess, der Dettumer Bote und Braunschweigische Hausfreund mit seiner „Rothen Zeitung für die lieben Landleute“. In: Braunschweigische Heimat. 52. Jahrgang 1966, S. 128–134.
- Eckart Roloff: Hermann Bräß - Ein Landpfarrer erschafft den Leserbrief. In: Eckart Roloff: Göttliche Geistesblitze. Pfarrer und Priester als Erfinder und Entdecker. Wiley-VCH, Weinheim 2010, S. 183–196, ISBN 978-3-527-32578-8. 2., aktualisierte Ausgabe 2012, S. 183–196, ISBN 978-3-527-32864-2.
- sickte.de Dettum. Zur Geschichte von Dettum. Abgerufen am 10. März 2012.
- Aktiensammler 04/10, S. 24, ISSN 1611-8006
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 273.
- https://votemanager.kdo.de/20210912/031585406/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=225&stimmentyp=0&id=ebene_8_id_1523
- https://votemanager.kdo.de/20210912/031585406/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=225&stimmentyp=0&id=ebene_8_id_1523
- Gemeinderat Dettum
- St. Johannis Baptista auf Romanik.de
- MTV Dettum von 1899 e.V.