Dessau-Roßlauer HV
Der Dessau-Roßlauer HV ist ein deutscher Handballverein aus Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt.
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Voller Name | Dessau-Roßlauer Handballverein von 2006 e.V. | ||
Abkürzung(en) | DRHV 06 | ||
Spitzname(n) | ZAB Dessau, „Beavers“ | ||
Gegründet | 2006 | ||
Vereinsfarben | blau/weiß | ||
Halle | Anhalt-Arena, Dessau-Roßlau | ||
Plätze | 3.500 | ||
Präsident | ![]() | ||
Geschäftsführer | ![]() | ||
Trainer | ![]() | ||
Liga | 2. Bundesliga | ||
2020/21 | |||
Rang | 15. Platz | ||
Website | http://www.drhv06.de/ | ||
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Größte Erfolge | |||
National | DHB-Pokal-Achtelfinale 2009, 2011 | ||
Geschichte
Der Vorgänger des DRHV 06 war seit Mitte der 1960er-Jahre als BSG ZAB Dessau in der DDR-Oberliga vertreten. Nach der Wiedervereinigung spielte der Dessauer SV ZAB in der Saison 1991/1992 in der Handball-Bundesliga. Aufgrund finanzieller Probleme wurde der Verein 1996 als Dessauer Handballverein von 1996 neu gegründet. Die Bundesligamannschaft trägt seit 2004 den Beinamen the beavers. Nach der Zusammenlegung der Städte Dessau und Roßlau 2006 fusionierten auch die beiden Handballvereine Dessauer HV und TV Roßlau am 1. Juli 2006 zum Dessau-Roßlauer HV.[1]
Am 1. April 2007 trat der bisherige Vereinspräsident Demirtas zurück. Die Amtsgeschäfte leiteten fortan der restliche Vorstand und der faktische Nachfolger Thomas Zänger. Da der Verein in sechsstelliger Höhe verschuldet war, gab es bei der Vergabe der Lizenz für die Saison 2007/2008 Probleme. Allerdings wurde durch großen Einsatz der Fans und durch Sponsorengelder eine Summe in Höhe von 290.000 € beschafft, mit der die Lizenz gesichert werden konnte.[2] Seitdem wird der Verein „saniert“. Es werden monatlich ca. 20.000 € zum Schuldenabbau verwendet, um zu Beginn der nächsten Saison schuldenfrei zu sein und somit Problemen bei der Lizenzierung aus dem Weg zu gehen. Am 19. Juni 2007 kündigte Georgi Swiridenko, 1988 in Seoul mit der UdSSR Olympiasieger, überraschend seinen Vertrag als Cheftrainer und übernahm das Traineramt bei der HSG Düsseldorf. Nachfolger wurde Peter Pysall, der am 8. Mai 2011 beurlaubt wurde. Sein Nachfolger wurde wiederum Georgi Swiridenko.[3]
Zum Ende der Saison 2010/2011 in der 2. Handball-Bundesliga stand der Verein auf einem Relegationsplatz. Gegen den SC DHfK Leipzig Handball verlor der Verein das folgende Relegationsspiel und stieg damit nach 19 Jahren aus der 2. Bundesliga ab.
Wichtigste Lokalrivalen sind Anhalt Bernburg, 1. SV Concordia Delitzsch und der SC Magdeburg. Der Zuschauerschnitt in der heimischen Anhalt-Arena liegt bei ca. 1.300 Zuschauern, der zweithöchste Wert in der 2. Handball-Bundesliga.
In der Saison 2015/16 schaffte der Dessau-Roßlauer HV mit dem Gewinn der Staffel Nord der 3. Liga die Rückkehr in die 2. Handball-Bundesliga. Dabei konnte der Aufstieg bereits 2 Spieltage vor Saisonende erreicht werden.[4] Der Klassenerhalt in der ersten Spielzeit in der 2. Handball-Bundesliga seit 2011 konnte mit einem ausgeglichenen Punkteverhältnis und dem 10. Platz der Saison 2016/17 erreicht werden. In der Saison 2017/18 konnte die Mannschaft mit dem 13. Tabellenplatz erneut die Klasse halten. Ein Jahr später stieg der Verein zum Ende der Saison 2018/19 als einer von fünf Absteigern in die 3. Liga Nord-Ost ab. Durch die Corona-Pandemie beeinflusst wurde die Saison 2019/20 im März unterbrochen und im April vorzeitig beendet. Über die eingeführte Quotientenregelung konnte die Dessau-Roßlauer somit den direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga feiern.
Nachwuchsarbeit
Die männlichen A-Jugendlichen erreichten in der Saison 2005/2006 den dritten Platz in der Regionalliga, der höchstmöglichen Spielklasse, und besiegten dabei auch den späteren Meister SC Magdeburg. Dieser Erfolg konnte in der darauf folgenden Saison wiederholt werden. Einige der ehemaligen A-Jugendlichen spielten in den deutschen Jugendnationalmannschaften. Nach dem gewonnenen Double auf der Landesebene durch die zweite Mannschaft des DRHV brach das Konzept des langsamen Heranführens an die Bundesligamannschaft fast vollständig weg. Gleich sechs Spieler mit Perspektive für die Zweite Bundesliga verließen den Verein. Im männlichen Nachwuchsbereich wurde das Regionalligateam zurückgezogen und erst im Sommer 2009 für die neue Saison eine Spielgemeinschaft mit der SG Kühnau für die Regionalliga eingegangen, um für potenzielle Nachwuchsspieler wieder attraktiver zu werden.[5]
Wichtige Spieler
Der ehemalige Torhüter Matías Carlos Schulz wurde bei der WM 2005 zum fünftbesten Torhüter gewählt und war auch bei der Handball-WM 2007 in Deutschland im Kader der argentinischen Nationalmannschaft, die sich in Dessau auf dieses Turnier vorbereitete. Armands Uščins war Mitglied der lettischen Nationalmannschaft. In der Saison 2013/2014 lief der australische Nationalspieler Luka Kraijnc für die Beavers auf.
Im Kader der Saison 2017/18 standen mit Marek Vanco und Libor Hanisch gleich zwei Spieler aus der tschechischen Nationalmannschaft.
Seit der Saison 2019/20 steht mit Jakub Hrstka ein weiterer Nationalspieler aus Tschechien unter Vertrag.
Weblinks
Einzelnachweise
- Geschichte des Vereins. dessau-rosslauer-hv.de. Abgerufen am 18. April 2016.
- 2. Handball-Bundesliga Neuanfang mit großer Offenheit. Mitteldeutsche Zeitung. 20. November 2007, abgerufen am 18. April 2016.
- Sviridenko soll Dessau-Roßlauer HV zurück in 2. Liga führen. handball-world.com. 10. Juni 2011, abgerufen am 18. April 2016.
- Dessau-Roßlauer HV kehrt in die 2. Bundesliga zurück. In: Welt Online. 17. April 2016 (welt.de [abgerufen am 17. April 2016]).
- Handballvereine kooperieren. Spielgemeinschaft DRHV und SG Kühnau. (Memento des Originals vom 18. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. kanal8-anhalt.de. 19. März 2009, abgerufen am 18. April 2016.