Day of Defeat
Das Computerspiel Day of Defeat (DoD) ist ein teambasierter Online-Ego-Shooter. Es ist eine Modifikation des Spiels Half-Life und thematisiert Infanteriegefechte in Italien und Frankreich des Zweiten Weltkrieges, während und nach der Landung der Westalliierten in der Normandie.
Day of Defeat | |||
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Studio | Valve Corporation | ||
Publisher | Activision | ||
Leitende Entwickler | Day of Defeat Mod-Team, Valve Corporation | ||
Erstveröffent- lichung |
Microsoft Windows 1. Mai 2003 Linux 29. März 2013 macOS 13. Juli 2010[1] | ||
Plattform | Windows, macOS, Linux | ||
Spiel-Engine | GoldSrc | ||
Genre | Ego-Shooter | ||
Spielmodus | Mehrspieler | ||
Steuerung | Tastatur, Maus | ||
Systemvor- aussetzungen |
Pentium 3 500 MHz, 64 MB RAM, 16-MB-Grafikkarte | ||
Medium | 1 CD-ROM, Download | ||
Sprache | Deutsch | ||
Altersfreigabe |
Spielprinzip
Das Spielprinzip konzentriert sich auf Gefechte der Infanterie zwischen den US-Amerikanern, den Briten, welche im Nachfolgetitel Day of Defeat: Source entfernt wurden, und den Deutschen im Zweiten Weltkrieg. Zur Auswahl stehen vorgegebene Infanterieklassen, welche sich im Wesentlichen durch die Ausstattung unterschiedlicher, bekannter Handfeuerwaffen unterscheiden. Weitere Klassen stellen die Scharfschützen- und die MG-Schützenklasse, sowie die Raketenschützen, welche im Spiel normalerweise der Unterstützung dienen, dar.
Zu Rundenbeginn starten beide Mannschaften an ihren in der Karte festgelegten Startpunkten. Die Szenarien sind entweder objektbasierend, wobei ein Spieler den Sprengstoff aufnehmen und beispielsweise einen Nebelwerfer oder eine umkämpfte Brücke zerstören muss. Andere Szenarien basieren darauf, eine Karte, mit verschiedenen Flaggenpunkten ausgestattet, komplett einzunehmen. Dies geschieht, indem man alle auf der Karte vorhandenen Flaggen durch Darüberlaufen einnimmt. Hierbei kommt es speziell auf das Teamwork an, da viele verschiedene Plätze und Stellen abgesichert werden müssen, bevor ein Angriff gestartet werden kann. Hat eine Mannschaft ihre Aufgabe erfolgreich erfüllt, erhalten sie einen Punkt gutgeschrieben und die neue Runde beginnt.
Entwicklungsgeschichte
Im November des Jahres 2000 kursierte im Internet eine spielbare Day of Defeat Alpha Version 6.8. Diese Version war jedoch mehr für Testzwecke bestimmt und sollte Reaktionen der bereits kleinen Day-of-Defeat-Community wiedergeben und somit Verbesserungsvorschläge einbringen. Anfang 2001 wurde Day of Defeat dann offiziell als Fan-Modifikation für das Spiel Half-Life veröffentlicht und die Version Beta 1.0 erschien. In den folgenden zwei Jahren wurden zahlreiche Veränderungen vorgenommen. So wurden zum Beispiel mehr Spielerklassen hinzugefügt und die Karten weiterentwickelt. Der Half-Life Entwickler Valve übernahmen das Entwicklerteam und die Weiterentwicklung des Spieles und so wurde die Version 1.0 am 1. Mai 2003 mit dem Vertriebspartner Activision als Stand Alone-Produkt veröffentlicht.[2][3] Als die Version 1.3 im Juli 2004 erschien, war in diversen Foren und DoD-Portalen häufig die Rede von Version 1.6. Dies ist jedoch keine offizielle Versionsbeschreibung, sondern sie hat sich lediglich in der Spielergemeinschaft als Alternativbezeichnung für die Version 1.3 eingebürgert. Der Name kommt daher, weil DoD 1.3 zusammen mit Counter-Strike 1.6 ausgeliefert wurde.
Als die Online-Distributions-Plattform Steam im September 2003 offiziell den Betrieb aufnahm, wurde auch DoD (nun Version 1.1) im November 2003 dorthin portiert. Seit diesem Schritt waren die älteren Versionen nur noch über LAN und das im August 2004 abgeschaltete WON spielbar. Am 26. September 2005 wurde Day of Defeat: Source über Steam veröffentlicht.
Day of Defeat: Source
Day of Defeat: Source | |||
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Studio | Valve Corporation | ||
Publisher | Valve Corporation | ||
Erstveröffent- lichung |
26. September 2005 | ||
Plattform | Windows, macOS, Linux | ||
Spiel-Engine | Source Engine | ||
Genre | Ego-Shooter | ||
Thematik | Zweiter Weltkrieg | ||
Spielmodus | Mehrspieler | ||
Sprache | Deutsch, Englisch und weitere | ||
Altersfreigabe |
Day of Defeat: Source (DoD:S) war ursprünglich als einfache Portierung auf die Source-Engine geplant. Nach einem verschobenen Release-Termin, der für das Frühjahr 2005 geplant war, startete im März ein geschlossener Beta-Test. Der Veröffentlichungstermin musste nach Aussagen der Entwickler verschoben werden, weil man noch auf Vorschläge der Community eingehen wollte.[4] Nach einem zirka zweiwöchigen sogenannten Preloading wurde das Spiel am 26. September 2005 um 15 Uhr (Pacific Time) zum Spielen über Steam freigegeben. Ende Oktober 2005 erschien DoD:S als Bundle mit Counter-Strike: Source und Half-Life 2: Deathmatch konventionell im Einzelhandel. Bis dahin war es nur über Steam mit einer Kreditkarte käuflich erwerbbar. Seit 9. Februar 2006 ist DoD:S nunmehr auch als Einzelspiel auch im deutschen Einzelhandel erhältlich.
Des Weiteren wurde am 29. Juni 2006 der Detonationsmodus wieder neu eingeführt. Dabei versuchen beide Parteien auf den neuen Karten dod_jagd und dod_colmar, gegnerische Kriegsgeräte wie Flak oder Panzerfahrzeuge gezielt zu sprengen, um den Sieg zu erringen.
Am 3. Juli 2008 erschien das sogenannte Palermo Update, welches die neue Karte Palermo beinhaltet. Darüber hinaus wurden 52 Errungenschaften eingeführt, die der Spieler erhält, wenn er zum Beispiel 100 Flaggen erobert. Day of Defeat Source wurde nun ebenfalls auf die neue Orange-Box-Engine portiert.
Klassen
Die Klasse Grenadier (Rifleman) startet mit einem M1 Garand/K98 Gewehr und zwei Gewehrgranaten, die auf die Hauptwaffe aufgesteckt und abgeschossen werden können.
Die Klasse Sturmtrupp (Assault) startet mit einer Thompson /MP40, zwei Granaten (Rauch- und Explosivgranate) und einer Pistole (P38/M1911).
Die Klasse Nahkampf (Support) startet mit einem B.A.R/StG 44 und zwei Explosivgranaten.
Die Klasse Scharfschütze (Sniper) startet mit einem K98 mit Zielfernrohr/Springfield M1903 mit Zielfernrohr und einer Pistole (siehe oben).
Die Klasse MG-Schütze (Machine Gunner) startet mit einem Browning M1919/MG-42 und einer Pistole.
Die Klasse Panzerabwehr (Bazooka/Panzerschreck) startet mit einer Bazooka/Panzerschreck und einer M1 Carbine/Mauser C96.
Alle Klassen haben einen Spaten oder ein Messer zur Verteidigung im Nahkampf. Die Klasse Sturmtrupp kann neben ihrer Primärwaffe noch mit der Faust zuschlagen und so in den Nahkampf gehen. Auf einigen Servern bekommt man in das Inventar noch eine Pistole hinzugefügt, sodass jeder Spieler eine Pistole besitzt, wenn er zum Beispiel keine Munition für die Primärwaffe mehr hat.
Besonderheiten
Wie auch für Valves Ego-Shooter Counter-Strike gibt es eine aktive Modding-Szene für Day of Defeat, um Spielinhalte wie Karten, Uniformen, Geräusche und das Head-Up-Display zu modifizieren.
Spielmechanik
Day of Defeat Source erhält sich bis heute eine Spielergemeinde, da das Gameplay durch einige spieltechnische Besonderheiten reizt, die bei Erscheinen von DoD die Ausnahme in Ego-Shootern darstellten. So ist zum Beispiel die Möglichkeit des Eigenbeschusses die Regel und nicht die Ausnahme. Spieler müssen sehr genau darauf achten, nicht die Figuren ihrer Spielkameraden zu attackieren, was besonders dadurch erschwert wird, dass befreundete Truppen nicht gesondert gekennzeichnet sind (ältere Versionen) bzw. der Freundmarkierer je nach Server-Einstellung abgeschaltet werden kann.
Die im Verhältnis zu neueren Ego-Shootern kleinen Karten sind grafisch sehr detailliert und anspruchsvoll gestaltet und warten mit unzähligen Hinterhalten und Verstecken auf, in denen die mit Tarnuniformen ausgestatteten Spielfiguren schwer auszumachen sind. Uniformen, Waffen und Ausrüstungsteile sind mit hoher Detailgenauigkeit erstellt. Selbst auf authentische Tarnmuster wurde geachtet. Feuergefechte erfordern ein aktiveres Gameplay und genaueres, gleichzeitig schnelleres Zielen, da die Wirkung einzelner Treffer im Vergleich zu anderen Ego-Shootern sehr hoch ist. D. h., es genügen sehr wenige Treffer, um eine Spielfigur zu töten (je nach Waffentyp und Trefferzone von einem bis vier Treffer).
Im Gegensatz zu vielen anderen Ego-Shootern gibt es bei allen Schusswaffen einen ihrem Kaliber entsprechenden Rückstoß. Dauerfeuer mit einer Maschinenpistole auf einen Punkt ist somit unmöglich. In Abhängigkeit von der Körperhaltung (stehend, kniend oder liegend) steigt oder sinkt zudem die Zielgenauigkeit. Präzise Waffen wie das Scharfschützengewehr haben eine bedeutend längere Ladezeit als die eher unpräzise Pistole. Das Spiel weist somit eine sehr realistische Balance der Waffengattungen auf.
Handgranaten erweisen sich als wichtiges taktisches Element, da sie von den Programmierern mit der realistischen Verzögerung von fünf bis sieben Sekunden sowie einem für Ego-Shooter ungewöhnlich großen Wirkungsradius ausgestattet wurden. Außerdem ist es möglich, scharfe und bereits geworfene Granaten wieder aufnehmen zu können.
Realer Bezug
Die Karte dod_avalanche stellt einen Stadtkampf in der italienischen Stadt Salerno während der Operation Avalanche dar. Die Karte dod_anzio handelt von der britisch-amerikanischen Operation Shingle nahe der italienischen Gemeinde Anzio. Die Karte dod_kalt handelt von der Ardennenoffensive und der Winterschlacht um die Stadt Bastogne. Die Karte dod_argentan spielt in der kleinen, französischen Gemeinde Argentan während der alliierten Operation Totalize. Der vom Spiel abgedeckte Zeitraum erstreckt sich lediglich über das Kriegsjahr 1944. Es werden ausschließlich Gefechte zwischen deutschen und US-amerikanischen Truppen an Schauplätzen der Westfront dargestellt.
Portierung auf macOS
Ohne es im Vorfeld größer anzukündigen, hat Valve am 13. Juli 2010 Day of Defeat Source für das Apple-Betriebssystem veröffentlicht. Das Spiel ist mittlerweile ausschließlich über Steam erhältlich.[5]
Portierung auf Linux
Aufgrund der Veröffentlichung von Steam für Linux im November 2012 erschienen Day of Defeat und Day of Defeat: Source am 14. März 2013 ohne größere Ankündigung von Valve in Form einer Betaversion auch auf dem quelloffenen Betriebssystem.[6]
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
- Day of Defeat im Steamshop
- Day of Defeat: Source im Steamshop
- Informationen zu Day of Defeat bei HLPortal.de
- Informationen zu Day of Defeat: Source bei HLPortal.de
Quellen
- Mike Schramm: Day of Defeat now available for the Mac. In: endgadget.com. Endgadget, 13. Juli 2010, abgerufen am 2. April 2020 (englisch).
- David Hodgson: Half-Life 2: Raising the Bar: Prima Games, 2004, ISBN 0-7615-4364-3, S. 50
- Steve Butts: Day of Defeat The popular mod goes retail. Is it worth it? In: ign.com. ign.com, 24. Mai 2003, abgerufen am 2. April 2020 (englisch).
- http://www.dayofdefeat.pexgames.com/news/1127236155.html (Memento vom 9. Januar 2006 im Internet Archive)
- Informationen zu Day of Defeat: Source
- Veröffentlichung der Linuxversionen