Dalnic

Dalnic (veraltet Dalnoc; ungarisch Dálnok, deutsch Dayla) i​st eine Gemeinde i​m Kreis Covasna i​n der Region Siebenbürgen i​n Rumänien.

Dalnic
Dayla
Dálnok
Dalnic (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Covasna
Koordinaten: 45° 55′ N, 25° 59′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe:589 m
Fläche:51,62 km²
Einwohner:956 (20. Oktober 2011[1])
Bevölkerungsdichte:19 Einwohner je km²
Postleitzahl: 527121
Telefonvorwahl:(+40) 02 67
Kfz-Kennzeichen:CV
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart:Gemeinde
Gliederung:Dalnic
Bürgermeister:István Marti (UDMR)
Postanschrift:Str. Principală, nr. 45
loc. Dalnic, jud. Covasna, RO–527121
Website:
Sonstiges
Stadtfest:Ende Iuli, Gemeindefest

Geographische Lage

Lage der Gemeinde Dalnic im Kreis Covasna
Reformierte Kirche in Dalnic

Der Ort Dalnic l​iegt westlich d​er Kronstädter Senke (Depresiunea Brașovului), i​n den Südostausläufern d​er Bodocer Berge (Munții Bodoc) – e​in Teilgebirge d​er Ostkarpaten. Im sogenannten Szeklerland i​m Zentrum d​es Kreises Covasna befindet s​ich der Ort Dalnic a​m gleichnamigen Bach, e​in rechter Nebenfluss d​es Râul Negru. Zwei Kilometer westlich v​on der Nationalstraße DN11 gelegen, befindet s​ich der Ort 15 Kilometer südwestlich v​on der Kleinstadt Târgu Secuiesc (Szekler Neumarkt) u​nd etwa 25 Kilometer nordöstlich v​on der Kreishauptstadt Sfântu Gheorghe (Sankt Georgen) entfernt.

Geschichte

Der mehrheitlich v​on Szeklern bewohnte Ort Dalnic w​urde erstmals 1332 urkundlich erwähnt.[3] Nach Angaben v​on Márton Roska allerdings, deuten archäologische Funde a​uf dem Areal v​on den Einheimischen genannt Tonorok b​eim Zusammenfluss d​er Bäche Dalnic u​nd Kanta, a​uf eine Besiedlung d​es Gemeindegebiets b​is in d​ie Jungsteinzeit zurück. Zahlreiche Funde a​uf dem Gemeindegebiet deuten i​n unterschiedliche Zeitalter u​nd befinden s​ich im Museum d​er Kreishauptstadt Sfântu Gheorghe.[4]

Zur Zeit d​es Königreichs Ungarn gehörte Brețcu d​em Stuhlbezirk Kézdi i​n der Gespanschaft Háromszék (rumänisch Comitatul Trei-Scaune), anschließend d​em historischen Kreis Trei-Scaune (deutsch Drei Stühle) u​nd ab 1950 d​em heutigen Kreis Covasna an.

Der Ort Dalnic w​urde Anfang 2004, d​urch die Loslösung a​us der Gemeinde Moacșa, z​u einer eigenständigen Gemeinde.[5]

Bevölkerung

Die Bevölkerung d​er Gemeinde Dalnic entwickelte s​ich wie folgt:

Volkszählung Ethnische Zusammensetzung
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 1.570 - 1.523 - 47
1930 1.230 9 1.164 2 55
2002 1.026 13 1.012 - 1
2011 956 8 933 - 15

Seit 1850 w​urde auf d​em Gebiet d​es Ortes Dalnic d​ie höchste Einwohnerzahl u​nd die d​er Magyaren 1850 ermittelt. Die höchste Anzahl d​er Rumänen (68) w​urde 1977, d​ie der Roma (55) u​nd der Rumäniendeutschen w​urde 1930 registriert.[6]

Sehenswürdigkeiten

  • Die reformierte Kirche[7] wurde nach (unterschiedlichen) Angaben des Verzeichnisses historischer Denkmäler im 13. Jahrhundert errichtet, 1526 und im 19. Jahrhundert erneuert,[8][9] oder Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet,[10] und das Pfarrhaus im 19. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[8] Die Kirche könnte eine Renovierung einer älteren Kirche oder einer völlig neuen Kirche sein, denn während Restaurierungsarbeiten im Jahr 1978 tauchten neben gotischen auch romanische Details auf. Gleichzeitig wurden auch Wandbilder entdeckt. Das Verbindungsteil zwischen Kirche und dem Turm wurde nachträglich errichtet. Der Glockenturm wurde 1922 an Stelle eines älteren errichtet. In einer Beschreibung von 1675 wird erwähnt, dass die Kirche von einer Ringmauer umgeben war. Die katholische Bevölkerung im Ort wurde während der Reformation im Mittelalter zusammen mit der Kirche reformiert. Bei Ausgrabungen welche 1978 stattfanden, wurden Objekte mit Runenschrift entdeckt.[10]
  • Die beiden Herrenhäuser der ungarischen Adelsfamilie Hadnagy (Haus Nr.: 49–50), 1896 und 1920 errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[8]
  • Das Herrenhaus der ungarischen Adelsfamilie Gál, 1844 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[8] Nach Rückerstattung des Anwesens an den rechtmäßigen Erben Borbáth Dezsö, konnte dieser das dem Zerfall gelassenen Anwesen zu kommunistischer Zeit aus finanziellen Gründen nicht herrichten[11] und veräußerte es an eine Stiftung.[12]
  • Das Herrenhaus der ungarischen Adelsfamilie Beczásy, 1885 errichtet und dessen Botanische Garten im 19. Jahrhundert angelegt, stehen unter Denkmalschutz.[8] Auf dessen Areal hat auch der rechtmäßige Erbe nach dem Umsturz von 1989 versucht, den einst erfolgreichen Anbau seines Vorgängers István Beczásy mit Linsen auf über 50 Hektar, aber ohne Erfolg. Hunderte von Kilogramm Linsen wurden an Schweine verfüttert, erfolgreicher war das Geschäft mit Kartoffeln.[11]
  • Das Haus der Familie Bajka (Haus Nr.: 238) im 19. Jahrhundert errichtet, steht unter Denkmalschutz.[8]
  • Das Denkmal des hier geborenen György Dózsa 1975 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[8]

Persönlichkeiten

  • György Dózsa (* um 1470–1514) hier geboren,[13] war der Anführer des ungarischen Bauernaufstandes von 1514.
  • Mihály Dálnoki Nagy (1612–1648), war Lehrer und unitarischer Theologe.[14]
  • Dálnoki Nagy Lőrinc (1614–1661), war Lehrer und Philosoph.[15]
  • Dénes Kozma (1875–1922), war Kräuterkundler, studierte Naturwissenschaft und Landwirtschaft an den Universitäten in Halle und Berlin.[16]
  • Jenő Darkó (1880–1940), war ein ungarischer Philologe, Byzantinischer Universitätsprofessor, 1913 korrespondierendes Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.[17]
Commons: Dalnic – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 29. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  4. Institute Of Archaeology − Dalnic, abgerufen am 7. Juni 2020 (rumänisch).
  5. Lege, privind înființarea comunei Dalnic, prin reorganizarea comunei Moacșa, județul Covasna. (PDF; 183 kB) Abgerufen am 6. Juni 2020 (rumänisch).
  6. Volkszählungen 1850–2002, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1 MB; ungarisch).
  7. Angaben und eine 360°-Ansicht der reformierte Kirche in Dalnic bei virtualisszekelyfold.ro, abgerufen am 8. Juli 2020 (englisch, rumänisch, ungarisch)
  8. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
  9. Angaben zur reformierte Kirche in Dalnic bei biserici.org, abgerufen am 7. Juni 2020 (rumänisch).
  10. Angaben zum Ort Danlic bei mek.oszk.hu, abgerufen am 6. Juni 2020 (ungarisch).
  11. Andreea Pora, Brindusa Armanca: Decojind ceapa Dalnicului. Revista22, 27. Dezember 2015, abgerufen am 7. Juni 2020 (rumänisch).
  12. Angaben zum Herrenhaus Gaál bei coalitie.castelintransilvania.ro, abgerufen am 7. Juni 2020 (rumänisch).
  13. Angaben zu Dálnok bei erdely-szep.hu, abgerufen am 6. Juni 2020 (ungarisch).
  14. Angaben zu Mihály Dálnoki bei mek.oszk.hu, abgerufen am 6. Juni 2020 (ungarisch).
  15. Angaben zu Dálnoki Nagy Lőrinc bei arcanum.hu, abgerufen am 7. Juni 2020 (ungarisch).
  16. Kozma Dénes, bei MAGYAR AGRÁRTÖRTÉNETI ÉLETRAJZOK I—P. (PDF; 41,9 MB) Abgerufen am 6. Juni 2020 (ungarisch).
  17. Angaben zu Jenő Darkó bei mek.oszk.hu, abgerufen am 6. Juni 2020 (ungarisch).
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