Valea Crișului (Covasna)
Valea Crișului [ˈvalea kriʃului] (veraltet Crișpatac; deutsch Eschenbach, ungarisch Kőröspatak)[3] ist eine Gemeinde im Kreis Covasna in der Region Siebenbürgen in Rumänien.
Valea Crișului Eschenbach Kőröspatak | |||||
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Basisdaten | |||||
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Staat: | Rumänien | ||||
Historische Region: | Siebenbürgen | ||||
Kreis: | Covasna | ||||
Koordinaten: | 45° 55′ N, 25° 47′ O | ||||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | ||||
Höhe: | 606 m | ||||
Fläche: | 27,85 km² | ||||
Einwohner: | 2.307 (20. Oktober 2011[1]) | ||||
Bevölkerungsdichte: | 83 Einwohner je km² | ||||
Postleitzahl: | 527165 | ||||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 67 | ||||
Kfz-Kennzeichen: | CV | ||||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2]) | |||||
Gemeindeart: | Gemeinde | ||||
Gliederung: | Valea Crișului, Calnic | ||||
Bürgermeister: | Sándor Kisgyőrgy (UDMR) | ||||
Postanschrift: | Str. Principală, nr. 136 loc. Valea Crișului, jud. Covasna, RO–527165 | ||||
Website: |
Der Ort Valea Crișului ist im Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium auch unter der deutschen Bezeichnung Eschendorf und der ungarischen Bezeichnung Sepsikőröspatak bekannt.[4]
Geographische Lage
Die Gemeinde Valea Crișului liegt im Westen der Kronstädter Senke (Depresiunea Brașovului), in den Ostausläufern der Baraolter Berge nördlich des historischen Burzenlands. In der historischen Region Szeklerland im Kreis Covasna befindet sich der Ort Valea Crișului am gleichnamigen Bach – ein rechter Zufluss des Olt (Alt) – und an der Kreisstraße (drum județean) DJ 121A neun Kilometer nördlich von der Kreishauptstadt Sfântu Gheorghe (Sankt Georgen) entfernt.
Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in der Kreishauptstadt an der Bahnstrecke Brașov–Sfântu Gheorghe–Târgu Secuiesc.
Geschichte
Der mehrheitlich von Szeklern bewohnte Ort Valea Crișului wurde erstmals 1332 urkundlich erwähnt.[5]
Auf dem Gebiet des Ortes Valea Crișului wurde auf dem von den Einheimischen genannten Areal Vârful cu mesteceni (ungarisch Nyirtetö), eine Erdwallanlage der Latènezeit und die Steinmauern laut dem Verzeichnis historischer Denkmäler des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii și Patrimoniului Național) der Bronzezeit und dem Frühmittelalter zugeordnet. Sonstige archäologische Funde deuten in die Jungsteinzeit und Frühbronzezeit und befinden sich im Museum der Kreishauptstadt.[6]
Zur Zeit des Königreichs Ungarn gehörte Valea Crișului dem Stuhlbezirk Sepsi in der Gespanschaft Háromszék (rumänisch Comitatul Trei-Scaune), anschließend dem historischen Kreis Trei-Scaune (deutsch Drei Stühle) und ab 1950 dem heutigen Kreis Covasna an.
Der Ort Arcuș war bis 2004 administrativ der Gemeinde Valea Crișului zugeordnet, wonach der eine eigenständige Gemeinde wurde.[7]
Bevölkerung
Die Bevölkerung der heutigen Gemeinde Valea Crișului entwickelte sich wie folgt:
Volkszählung | Ethnische Zusammensetzung | ||||
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Jahr | Bevölkerung | Rumänen | Ungarn | Deutsche | andere |
1850 | 1.538 | 29 | 1.456 | - | 53 |
1930 | 1.952 | 22 | 1.805 | 3 | 122 |
1977 | 2.184 | 8 | 2.174 | - | 2 |
2002 | 2.175 | 38 | 2.114 | - | 23 |
2011 | 2.307 | 24 | 2.136 | - | 147 |
Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Valea Crișului die höchste Einwohnerzahl 2011 ermittelt. Die höchste Anzahl der Magyaren wurde 1977, der Rumänen 2002, der Rumäniendeutschen 1930 und die der Roma (159) 1941 registriert.[8]
Sehenswürdigkeiten
- Im Gemeindezentrum die römisch-katholische Kirche Sfânta Treime (Dreifaltigkeit) im 13. Jahrhundert errichtet und im 17. Jahrhundert umgebaut, steht unter Denkmalschutz.[9]
- Auf dem Berg Kápolnatető bei Valea Crișului die Ruinen der ehemaligen Kapelle Veresbaratok Tornya (⊙ ) im 15. Jahrhundert errichtet, steht unter Denkmalschutz.[9]
- In Valea Crișului das Landhaus der ungarischen Adelsfamilie Kálnoky, im 17. Jahrhundert errichtet, 1752 umgebaut[10][11] und das Grabmal der Familie im 19. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[9]
- Im eingemeindeten Dorf Calnic (ungarisch Kálnok) die reformierte Kirche[12] im 15. Jahrhundert errichtet, 1854 umgebaut und der Holzglockenturm im 17./18. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[9]
- In Calnic die unitarische Kirche[13] im 17. Jahrhundert errichtet, im 20. Jahrhundert umgebaut und der Holzglockenturm 1674 errichtet und im 20. Jahrhundert umgebaut, stehen unter Denkmalschutz.[9]
- Schule Kálnoky Ludmilla (1891)
- Unitarische Kirche in Valea Crișului
- Ruine der Kapelle Veresbaratok Tornya
- Reformierte Kirche in Calnic
- Glockenturm und unitarischen Kirche in Calnic
Weblinks
Einzelnachweise
- Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).
- Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 2. Februar 2021 (rumänisch).
- Franz Raffelsperger: Allgemeines Geographisch-Statistisches Lexikon aller Österreichischen Staaten, Band fünf, Wien 1854.
- Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. Abgerufen am 12. November 2019 (ungarisch).
- Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
- Institute Of Archaeology − Valea Crișului, abgerufen am 3. Juli 2020 (rumänisch).
- Lege pentru înființarea comunei Arcuș, prin reorganizareacomunei Valea Crișului, județul Covasna. (PDF; 140 kB) Abgerufen am 2. Juli 2020 (rumänisch).
- Volkszählungen 1850–2002, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1 MB; ungarisch).
- Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
- Angaben zum Landhaus Kálnoky bei castleintransylvania.ro, abgerufen am 3. Juli 2020 (englisch, rumänisch, ungarisch)
- Angaben zum Landhaus Kálnoky bei monumenteuitate.org, abgerufen am 3. Juli 2020 (englisch, rumänisch).
- Angaben zur reformierten Kirche in Calnic bei biserici.org, abgerufen am 3. Junli 2020 (rumänisch).
- Angaben zur unitarischen Kirche in Calnic bei biserici.org, abgerufen am 3. Junli 2020 (rumänisch).