DKW Hummel
Die DKW Hummel ist ein Moped, das DKW bzw. die Auto Union GmbH in Ingolstadt 1956 auf den Markt brachte. 117.617 Stück wurden bis 1958 gebaut. Es war nach der ab 1955 gebauten Jawa 550 eines der ersten Mopeds mit Dreiganggetriebe. Für die DKW Hummel Super wurde 1958 mit dem Slogan Moped für Zwei – Freude für Zwei geworben.[1] Entsprechend wurde sie im gleichen Jahr als das erste deutsche soziusfeste Moped beschrieben.[2]
In den 1960er-Jahren wurde die Produktion des Modells von der Zweirad-Union weitergeführt, weiterhin unter dem alten Namen Hummel, jetzt jedoch als Modell 113 anstatt 101. Die stärker motorisierte Zweirad-Union-Hummel war wahlweise auch als Zweisitzer erhältlich.
Rahmen
Die Hummel hat einen Pressstahlrahmen mit integriertem 5,5-Liter-Tank. Das Vorderrad wird an einer Kurzschwingengabel mit Gummibandfederung geführt, das Hinterrad an einer Langschwinge mit Federbeinen, in denen sich außer der Stahlfeder eine Gummidämpferstange befindet. Die Ausführungen „Standard“ und „Luxus“ unterscheiden sich nur äußerlich durch Chromverzierungen und ein Schutzblech, das das Vorderrad im unteren Teil bis zur Schwinge abdeckt.
Motor und Getriebe
Der Motor ist ein luftgekühlter DKW-Einzylinder-Zweitaktmotor mit Umkehrspülung, für den bei einer Leistung von 1,35 PS eine Bergsteigefähigkeit von 20 % angegeben wurde. Zum Starten hat die Hummel entsprechend der Vorschrift eine Tretkurbel, die auch Fahren mit Muskelkraft erlaubt und im Werbeprospekt „Tretkurbel-Kickstarter“ hieß. In der Betriebsanleitung wurde ausdrücklich auf das Verwenden von Fahrradwegen verwiesen, sollte die Tretkurbel für ein Radfahren genutzt werden. Das Fahrgeräusch ist mit 67 Phon im Vergleich zu den DKW-Motorrädern gering (76 Phon beim Modell DKW RT 125). Wie bei den meisten Mopeds wird das Getriebe mit einem Drehgriff links am Lenker geschaltet. Eine vollgekapselte Kette überträgt die Kraft zum Hinterrad.
Technische Daten
Modell | Hummel |
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Baujahre | 1956–1958 |
Motor | Einzylinder-Zweitakt |
Hubraum | 49 cm³ |
Bohrung × Hub | 40 mm × 39 mm |
Nennleistung | 1,35–2 PS (1–1,5 kW) bei 4400–4650/min |
Schmierung | Gemischschmierung 1 : 25 |
Kühlung | Luftkühlung (Fahrtwind) |
Getriebe | Dreiganggetriebe mit Drehgriffschaltung |
Rahmen | Pressstahlrahmen |
Radaufhängung vorn | Kurzschwinge mit Gummiband |
Radaufhängung hinten | Schwinge mit Federbeinen |
Radstand | ca. 1350 mm |
Reifengröße | 23 × 2.20/2.25 |
Tank | im Rahmen integriert, Inhalt ca. 5,5 Liter |
Normverbrauch(a) | 1,1 bis 1,6 l/100 km |
Die DKW Hummel „Standard“ kostete 598,00 DM zuzüglich 20,00 DM für den auf Wunsch lieferbaren Tacho, die DKW Hummel „Luxus“ (zunächst mit polierter Alufelge, dann mit Chromzierrat und größerem vorderen Schutzblech sowie serienmäßigem Tacho) 658,00 DM.
Literatur
- DKW-Prospekt MB 514 (400 K 112 XX) von 1956.
- Siegfried Rauch: DKW – Die Geschichte einer Weltmarke. 3. Auflage, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-87943-759-9.
- Audi AG: Das Rad der Zeit. Verlag Delius Klasing, 3. Auflage, ISBN 3-7688-1011-9.
- Zweirad Union Prospekt: Kenner fahren DKW-Kleinkrafträder und Mopeds. S.4 DKW Hummel Standard II Zweisitzer, 2020.2.61.35 von 1961.
- Frank Rönicke: DKW-Motorräder 1920–1970 (= Typenkompass). 1. Auflage. Motorbuch, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02633-9, S. 102, 107, 109, 110.
Einzelnachweise
- hobby – Das Magazin der Technik, Nr. 10, Oktober 1958, letzte Seite.
- Reklame auf wirtschaftswundermuseum.de. Abgerufen am 19. Mai 2016.
Weblinks
- DKW Hummel. In: dkw-motorraeder.de. Abgerufen am 17. Februar 2021.