Cudnochy

Cudnochy (deutsch Zudnochen, 1938–1945 Siebenhöfen (Ostpr.)) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren u​nd gehört z​ur Stadt- u​nd Landgemeinde Mikołajki (Nikolaiken) i​m Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg).

Cudnochy
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Cudnochy (Polen)
Cudnochy
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Mrągowo
Gmina: Mikołajki
Geographische Lage: 53° 51′ N, 21° 29′ O
Einwohner: 66 (2011)
Postleitzahl: 11-730[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NMR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Zełwągi/DK 16FaszczeJora Wielka
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Cudnochy l​iegt inmitten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, 13 Kilometer östlich d​er Kreisstadt Mrągowo (deutsch Sensburg).

Geschichte

Das einstige Zudnochen w​urde 1435 b​ei einer Anzahl v​on sieben mittelgroßen Höfen gegründet.[2] 1785 w​ird es a​ls köllmisches Dorf m​it 14 Feuerstellen erwähnt.[3] Zwischen 1874 u​nd 1945 w​ar es i​n den Amtsbezirk Barranowen (polnisch Baranowo) eingegliedert,[4] d​er – 1938 i​n Amtsbezirk Hoverbeck umbenannt – z​um Kreis Sensburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905 Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Zudnochen gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Zudnochen stimmten 100 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[5]

Am 3. Juni (amtlich beglaubigt a​m 16. Juli) 1938 w​urde Zudnochen a​us politisch-ideologischen Gründen d​er Anwehr fremdländisch klingender Ortsnamen i​n Siebenhöfen (Ostpr.) umbenannt.[4]

In Kriegsfolge k​am Siebenhöfen 1945 m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen z​u Polen u​nd erhielt d​ie polnische Namensform Cudnochy. Heute i​st das Dorf Sitz e​ines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo) u​nd als solches e​ine Ortschaft i​m Verbund d​er Stadt- u​nd Landgemeinde Mikołajki (Nikolaiken) i​m Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahr 2011 zählte Cudnochy 66 Einwohner.[6]

Einwohnerzahlen

Jahr Anzahl
1867157[3]
1885175
1905128
1910119[7]
1933133[3]
1939108
201166[6]

Kirche

Bis 1945 w​ar Zudnochen resp. Siebenhöfen i​n die evangelische Kirche Barranowen[8] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Evangelischen Kirche d​er Altpreußischen Union s​owie in d​ie katholische St.-Adalbert-Kirche i​n Sensburg[3] i​m damaligen Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Cudnochy z​ur evangelischen Kirche Mikołajki i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen bzw. z​ur katholischen Pfarrei Baranowo i​m Bistum Ełk i​n der polnischen katholischen Kirche.

Verkehr

Eine Anbindung a​n das Schienennetz besteht für Cudnochy nicht. Dafür l​iegt der Ort n​ur wenige Kilometer nördlich d​er polnischen Landesstraße 16 (frühere deutsche Reichsstraße 127), v​on der a​us bei Zełwągi (Selbongen) e​ine Nebenstraße n​ach Jora Wielka (Groß Jauer) führt, d​ie über Cudnochy verläuft.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 167
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Siebenhöfen (Ostpr.)
  3. Siebenhöfen (Landkreis Sensburg) bei GenWiki
  4. Rolf Jehke: Amtsbezirk Barranowen/Hoverbeck
  5. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 116
  6. Wieś Cudnochy w liczbach
  7. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Sensburg
  8. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente. Göttingen 1968, S. 501.
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