Buchheim (Burgbernheim)
Buchheim (umgangssprachlich: Bucha[3]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Burgbernheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Buchheim Stadt Burgbernheim | |
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Höhe: | 323–329 m ü. NHN |
Fläche: | 6,03 km²[1] |
Einwohner: | 209 (1. Jan. 2019)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 35 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 91593 |
Vorwahl: | 09847 |
Kirche St. Blasius |
Geographische Lage
Das Pfarrdorf liegt am Rand der Frankenhöhe. Durch den Ort fließt der Haimbach, der ein rechter Zufluss der Rannach ist. 0,5 km nordwestlich erhebt sich der Schwarzbuck, 0,5 km südwestlich der Lerchenbuck neben dem Engertsgraben. Im Südosten grenzt das Flurgebiet Egärtenäcker an.
Die Bundesstraße 13 verläuft unmittelbar westlich des Ortes nach Marktbergel (6,5 km südöstlich) bzw. nach Uffenheim (9 km nordwestlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Bergtshofen (3 km westlich) und an der Rannachmühle vorbei die Staatsstraße 2252 kreuzend nach Ergersheim (1,7 km nördlich).[4]
Geschichte
Der Ort wurde in einer Urkunde, die im Zeitraum von 780 bis 802 entstand, als „villa Bôuchheim“ erstmals erwähnt. Der Edelmann Grawolf und seine Gattin Deura verschenkten ihren Grundbesitz, den sie dort und in Ergersheim hatten, dem Kloster Fulda. Der Ortsname bedeutet „Heim im Buchenwald“.[5][6]
1349 erwarb das Kloster Heilsbronn dort von Konrad von Seckendorf Gefälle. 1404 kaufte das Kloster zwei Tagewerk Wiesen von Conz Walz. Schwester Adelheid von Rothenburg und ihr Schwiegervater Dietrich schenkten dem Kloster Gefälle von einem Hof in Buchheim zur Stiftung eines Jahrtages.[7] 1460 kamen Buchheim und seine Umgebung unter die Herrschaft der Ansbacher Markgrafen und der Hohenzollern, die hier 1527 im Zuge der Reformation den evangelischen Glauben einführten.[6]
1801 gehörte Buchheim zum Uffenheimer Kreis. Ein Teil des Zehnten gehörte den Grafen Castell zu Rüdenhausen.[8]
1806 kam Buchheim an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Buchheim gebildet, zu dem Pfaffenhofen, Rannach-, Simons- und Ziegelmühle gehörten. 1813 entstand die Ruralgemeinde Buchheim, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurden zwei Ruralgemeinden gebildet:
- Ruralgemeinde Buchheim mit Rannachmühle;
- Ruralgemeinde Pfaffenhofen mit Simons- und Ziegelmühle.
Die Ruralgemeinde Buchheim war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Uffenheim zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Uffenheim[9] (ab 1919 Finanzamt Uffenheim). Ab 1862 gehörte Buchheim zum Bezirksamt Uffenheim (ab 1939 Landkreis Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Uffenheim (1879 in Amtsgericht Uffenheim umbenannt), seit 1973 ist das Amtsgericht Neustadt an der Aisch zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 6,028 km².[1]
Am 1. Juli 1972 wurde Pfaffenhofen und Schwebheim im Zuge der Gebietsreform nach Buchheim eingemeindet[10], das am 1. Mai 1978 schließlich nach Burgbernheim eingegliedert wurde.[11]
Baudenkmäler
- Am Schwarzenweg 8: Wohnstallhaus
- Dorfstr. 1: Wohnstallhaus
- Hauptstr. 5: Ehemaliges Pfarrhaus
- Kirchgasse 8: Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Blasius wurde im Spätmittelalter erbaut. 1707/09 erfolgte der Ausbau. Zuletzt wurde sie im 21. Jahrhundert restauriert. Der Wendelsäulenaltar stammt vom Ende des 17. Jahrhunderts, die Kanzel aus der Werkstatt von Georg Brenck dem Älteren aus Bad Windsheim (1611).[12]
- Raiffeisenstr. 3: Fachwerkwohnstallhaus
- Raiffeisenstr. 4: Haustafel
- Friedhof
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 292 | 312 | 313 | 307 | 311 | 312 | 309 | 305 | 318 | 321 | 283 | 290 | 263 | 264 | 258 | 277 | 273 | 257 | 258 | 445 | 438 | 370 | 261 | 227 | 195 |
Häuser[13] | 57 | 49 | 55 | 59 | 57 | 53 | 56 | 56 | 58 | ||||||||||||||||
Quelle | [14] | [15] | [16] | [16] | [17] | [16] | [18] | [16] | [16] | [19] | [16] | [16] | [20] | [16] | [16] | [16] | [21] | [16] | [16] | [16] | [22] | [16] | [1] | [23] | [24] |
Jahr | 2002 | 2004 | 2006 | 2008 | 2010 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 |
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Einwohner | 202 | 195 | 183 | 184 | 172 | 177 | 178 | 180 | 180 | 190 | 197 | 207 | 209 |
Häuser[13] | |||||||||||||
Quelle | [2] | [2] | [2] | [2] | [2] | [2] | [2] | [2] | [2] | [2] | [2] | [2] | [2] |
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Buchheim. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 474 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 28–29.
- Reinhold Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 730115267, S. 47–48.
- Georg Paul Hönn: Bucheim. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 321 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 379 (Digitalisat – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 56–57.
- Gottfried Stieber: Buchheim. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S. 265–266 (Digitalisat).
Weblinks
- Ortsteile der Stadt Burgbernheim > Buchheim auf der Website burgbernheim.de
- Buchheim in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. September 2021.
- Buchheim in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Buchheim im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 827 (Digitalisat).
- Daten, Zahlen, Fakten auf der Website burgbernheim.de
- E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 28. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: būxɒ.
- Buchheim im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 28 f.
- R. Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim, S. 47.
- G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 379.
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 474.
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 69 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 583 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 723.
- Otto Braasch: Mittelfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 14 (Digitalisat). Für die Gemeinde Buchheim zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Ronnenmühle (S. 77). Buchheim: 287 Einwohner, 56 Feuerstellen; Ronnenmühle: 5 E., 1 F.
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 243 (Digitalisat). Buchheim: 306 Einwohner, 48 Häuser; Rannenmühle: 6 E., 1 H. Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 314 Einwohner.
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 185, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1093, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat). Buchheim: 303 Einwohner; Rannermühle: 8 E.
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1259, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat). Buchheim: 297 Einwohner; Rannenmühle: 12 E.
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1193 (Digitalisat). Buchheim: 312 Einwohner, 57 Wohngebäude; Rannachmühle: 9 E., 2 Wgb.
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1266 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1303 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1130 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 338 (Digitalisat).