Bergtshofen

Bergtshofen (umgangssprachlich: Bärchdshofn[2]) i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Gallmersgarten i​m Landkreis Neustadt a​n der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Bergtshofen
Höhe: 360–375 m ü. NHN
Einwohner: 64 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91605
Vorwahl: 09843

Geographie

Durch d​as Dorf fließt d​er Ottenbach, d​er ein linker Zufluss d​er Ens ist. 1 km nordwestlich liegen d​ie Waldgebiete Buchheimer Holz, Seeholz u​nd Lochholz, 1 km westlich l​iegt die Gigertsleite, 0,5 km nördlich erhebt s​ich der Kirchbuck, 0,2 km südöstlich d​er Tannenbuck. Gemeindeverbindungsstraßen führen n​ach Hochbach (1,3 km südöstlich), n​ach Buchheim (3 km östlich), n​ach Ermetzhofen z​ur Kreisstraße NEA 31 (2 km nordwestlich) u​nd zur NEA 31 b​ei Mörlbach (2 km westlich).[3]

Geschichte

Die e​rste schriftliche Erwähnung i​n einer Urkunde z​ur Festlegung d​er Grenzen d​es Wildbannes d​urch Kaiser Otto III. datiert v​om 1. Mai 1000. Der Kaiser verlieh Bischof Heinrich von Würzburg d​en Wildbann über d​en zum castellum Bernheim u​nd Villa Liuthereshusun gehörenden Forst. „Perenuuigeshouun“ w​ird in dieser Urkunde a​ls 23. Grenzpunkt benannt.[4][5] Das Bestimmungswort d​es Ortsnamens i​st der Personenname Berenwīg.[6]

Gemäß e​iner Urkunde v​on 1363 wurden d​em Kloster Heilsbronn Grundgefälle i​n Bergtshofen zugesichert. Der Rothenburger Bürger Heinrich Toppler erwarb u. a. i​n Bergtshofen z​wei Güter.[7]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Bergtshofen a​cht Anwesen. Das Hochgericht übte d​as brandenburg-bayreuthische Schultheißenamt Burgbernheim aus. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft hatten d​ie Reichsstadt Windsheim u​nd das Castell’sche Amt Rüdenhausen gemeinsam inne. Grundherren w​aren das Oberamt Uffenheim (1 Hof), d​ie Reichsstadt Windsheim (2 Viertelhöfe, 1 Gut, 1 Häckersgut) u​nd das Amt Rüdenhausen (3 Güter).[8]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Bergtshofen d​em 1811 gebildeten Steuerdistrikt Burgbernheim u​nd der 1817 gebildeten Ruralgemeinde Burgbernheim zugeordnet. Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) w​urde es n​ach Gallmersgarten umgemeindet.[9]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 6570768282747683646064
Häuser[10] 1213151716131312
Quelle [11][12][13][14][15][16][17][18][19][20][1]

Baudenkmäler

  • Buchheimer Weg 1: Walmdachhaus
  • Hochbacher Straße 2: Walmdachhaus
  • Gemeindehaus: kleiner, erdgeschossiger Massivbau, im Wirtschaftsteil umgebaut; Giebel mit einfachem Fachwerk und Halbwalm; über der Haustür bezeichnet 1801[21]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).
  2. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 20. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: bærχdshófn.
  3. Bergtshofen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. http://www.regesta-imperii.de/regesten/2-3-0-otto-iii/nr/1000-05-01_1_0_2_3_0_1111_1360.html (MGD O III. Nr. 358)
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geschichte.burgbernheim.de Urkunde vom 1. Mai 1000 Bild mit Übersetzung
  6. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 20 ff.
  7. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 378 f.
  8. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 82.
  9. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 212.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 9 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 261 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1096, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1263, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1197 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1270 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1308 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1131 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 829 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).
  21. H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim, S. 53. Objekt ist mittlerweile abgerissen bzw. Denkmalschutz aufgehoben.
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