British United Airways

British United Airways (BUA) w​ar eine britische Fluggesellschaft. Sie entstand i​m Juli 1960 d​urch den Zusammenschluss v​on Airwork (UK), Air Charter (UK) u​nd Hunting-Clan Air Transport.

Geschichte

ATL-98 Carvair der BUA, Berlin-Tempelhof 1967
VC-10 der BUA, 1969

BUA begann i​hren Dienst m​it einer Flotte v​on Vickers Viscount, Douglas DC-3/C-47, DC-4 u​nd DC-6. Hauptziel d​er Aktivitäten w​ar Afrika, v​on wo d​ie staatlichen britischen Fluggesellschaften a​us Rentabilitätsgründen s​ich zunehmend zurückgezogen hatten. Darüber hinaus g​ab es e​inen Liniendienst n​ach Gibraltar, Rotterdam, Le Touquet u​nd auf d​ie Kanal-Inseln. Zwischen 1960 u​nd 1965 w​urde sie v​on Freddie Laker, d​em späteren Gründer d​er Laker Airways, geführt. Unter Laker w​urde British United z​ur größten ausschließlich i​n Privatbesitz befindlichen Fluggesellschaft Großbritanniens.

Im Jahr 1961 w​urde die e​rste Bristol Britannia i​n Dienst gestellt. Kurz darauf w​urde auch e​in neuer Fahrzeugtransport z​u den Kanalinseln aufgenommen, d​er mit Aviation Traders ATL-98 (auch a​ls „Carvair“ bekannt) durchgeführt wurde.

Im Jahr 1962 wurden über d​ie British United Group, d​ie Holding d​er BUA, z​wei weitere Fluggesellschaften (Jersey Airlines u​nd Silver City Airways) erworben u​nd als British United (Channel Islands) Airways (BUA (C.I.)) i​n die Holding eingegliedert, w​obei C.I. für Channel Islands stand. Bei d​er Reorganisation d​er BUA-Gruppe 1968 g​ing diese i​n der British United Island Airways (BUIA) auf. Als BUA 1970 i​n der British Caledonian Airways aufging, w​ar BUIA d​avon nicht betroffen u​nd wurde i​n British Island Airways umbenannt.

Im Jahr 1964 wurden z​wei Vickers VC-10 für d​ie Afrika-Routen i​n Dienst gestellt, i​m Jahr darauf folgten BAC 1-11. Damit konnte d​ie BUA a​uch mit d​er staatlichen British European Airways (BEA) i​m Mittelstreckenverkehr n​ach Europa i​n Wettbewerb treten. Die letzte C-47 konnte 1968 d​urch die moderne Handley Page Dart Herald ersetzt werden.

Nachdem BUA i​n finanzielle Problemen geriet, w​urde im November 1970 d​er Zusammenschluss m​it der Caledonian Airways bekannt gegeben. Aus d​em Zusammenschluss g​ing die Fluggesellschaft British Caledonian Airways hervor.

Flotte

Der BUA-Konzern betrieb u. a. folgende Flugzeugtypen:[1]

Zwischenfälle

Während i​hres Bestehens v​on 1960 b​is 1970 k​am es b​ei British United Airways z​u drei Totalverlusten v​on Flugzeugen, d​avon bei e​inem mit Todesfällen.[2]

Die Viscount G-AODH der British United Airways am 30. Oktober 1961 auf dem Flughafen Tempelhof, kurz bevor sie am selben Tag in Frankfurt verunglückte
  • Am 14. April 1965 verunglückte eine aus Paris-Orly kommende Douglas DC-3/C-47B der British United Airways (G-ANTB) kurz vor dem Flughafen Jersey. Obwohl bei sehr niedrigen Wolken und schlechter Sicht nach den vorgeschriebenen Wettermindestbedingungen kein Anflug zulässig war, entschied der Flugkapitän auch nach einem Durchstarten, einen erneuten Anflug durchzuführen. Dabei kollidierte das Flugzeug mit dem nur 18 m hohen äußersten Mast der Anflugbefeuerung, knapp 1 km vor der Landebahn, stürzte auf ein Feld und ging in Flammen auf. Von den 27 Insassen überlebte lediglich die Stewardess. Zum Zeitpunkt des Absturzes lagen die Sichtverhältnisse weit unter dem für eine Landung zulässigen Minimum.[5]
  • Am 14. Januar 1969 brachen die Piloten einer BAC-111-201AC der British United Airways (G-ASJJ) auf dem Weg nach London-Gatwick am Flughafen Mailand-Linate (Italien) den Start ab, nachdem die Maschine schon abgehoben hatte. Das Flugzeug wurde zerstört, aber alle 7 Besatzungsmitglieder und 26 Passagiere überlebten.[6]

Siehe auch

Commons: British United Airways – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. jp airline fleets international, ab 1967
  2. Daten über die Fluggesellschaft British United Airways im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 21. August 2016.
  3. Flugunfalldaten und -bericht Viscount 736 G-AODH im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. März 2021.
  4. Maurice J. Wickstead: Airlines of the British Isles since 1919. Air-Britain (Historians) Ltd., Staplefield, W Sussex 2014, ISBN 978-0-85130-456-4, S. 153.
  5. Unfallbericht DC-3 G-ANTB, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 21. August 2016.
  6. Flugunfalldaten und -bericht BAC-111-200 G-ASJJ im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. März 2021.
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