Britische Unterhauswahl 1987
Die britische Unterhauswahl 1987 fand am 11. Juni 1987 statt und war der dritte Sieg in Folge für Margaret Thatcher und die Konservativen. Sie war die erste Premierministerin seit Robert Jenkinson, 2. Earl of Liverpool, die drei aufeinanderfolgende Wahlen gewinnen konnte. Nach ihr gelang dies aber auch Tony Blair (Labour Party).
Wahlkampf
Die Wahlkampagne der Konservativen wurde von einer gegen die Labour Party gerichteten Stimmung dominiert, die vor allem deren Steuerpolitik angriff, aber auch schnell auf vermeintliche Fehler der Labour Partei im Wahlkampf antwortete (rapid-response campaign).
Die Labour Party veränderte ihre Wahlkampfstrategie und setzte sehr stark auf die Person ihres Spitzenkandidaten Neil Kinnock. In Werbespots wurde er als fürsorglicher Familienvater und Politiker vorgestellt, der in der Lage ist, die Lebenssituation der Briten zu verbessern. Seine Popularität stieg nach der Veröffentlichung über Nacht um 16 %.
Ergebnis
Die Konservative Partei ging mit einer absoluten Mehrheit und einem Vorsprung von 102 Sitzen als Siegerin aus der Wahl hervor, verlor aber 21 Sitze im Vergleich zu 1983.
Das Wahlverhalten unterschied sich bei dieser Wahl stark. Die Konservativen dominierten den Süden Englands und gewannen hier sogar Sitze von Labour hinzu. Doch in Nordengland, Schottland und Wales verlor sie deutlich an Zustimmung.
Trotz intensiven Wahlkampfs konnte die Labour Party unter Neil Kinnock insgesamt nur 20 Sitze hinzugewinnen (sie gewann 26 und verlor 6).
Das Ergebnis der Alliance, einer Wahl-Allianz aus Social Democratic Party (SDP) und Liberal Party war für diese eine schwere Enttäuschung. Sie musste einen Sitz abgeben, bedeutender aber war die Vergrößerung des Abstandes zur Labour Party auf 8 %, der vier Jahre zuvor auf 2 % zusammengeschmolzen war. Dies besiegelte das Ende der Alliance und war der Anlass zur Gründung der Liberal Democrats.
Das bedeutendste Ergebnis der Unterhauswahlen war, dass der Thatcherismus weiterhin eine große Unterstützung erhielt und Margaret Thatcher ihre wirtschafts-liberale Politik fortsetzen konnte.
Partei | Stimmen | Mandate | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Anzahl | % | +/− | Anzahl | +/− | ||
Conservative Party | 13.760.935 | 42,2 | −0,1 | 376 | −21 | |
Labour | 10.029.270 | 30,8 | +3,2 | 229 | +20 | |
SDP–Liberal Alliance | 7.341.651 | 22,6 | −2,8 | 22 | −1 | |
Scottish National Party | 416.473 | 1,3 | +0,2 | 3 | +1 | |
Ulster Unionist Party | 276.230 | 0,8 | − | 9 | −2 | |
Social Democratic and Labour Party | 154.087 | 0,5 | − | 3 | +2 | |
Plaid Cymru | 123.589 | 0,4 | − | 3 | +1 | |
Green Party of England and Wales | 89.812 | 0,3 | +0,3 | − | − | |
Democratic Unionist Party | 85.642 | 0,3 | −0,2 | 3 | − | |
Sinn Féin | 83.389 | 0,3 | − | 1 | − | |
Alliance Party of Northern Ireland | 72.671 | 0,2 | − | − | − | |
Workers’ Party of Ireland | 19.294 | 0,1 | +0,1 | − | − | |
Ulster Popular Unionist Party | 18.420 | 0,1 | − | 1 | − | |
Sonstige | 58.741 | 0,1 | − | − | − | |
Gesamt | 32.530.204 | 100,0 | 650 | |||
Wahlberechtigte | 43.180.753 | |||||
Wahlbeteiligung | 75,33 % | |||||
Quelle:[1] |
Einzelnachweise
- Summary results of the 1987 election United Kingdom Election Results (englisch)