Breese

Breese ist eine Gemeinde im Landkreis Prignitz in Brandenburg. Sie wird vom Amt Bad Wilsnack/Weisen mit Sitz in Bad Wilsnack verwaltet.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Prignitz
Amt: Bad Wilsnack/Weisen
Höhe: 25 m ü. NHN
Fläche: 23,76 km2
Einwohner: 1488 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner je km2
Postleitzahl: 19322
Vorwahlen: 03877 + 038791
Kfz-Kennzeichen: PR
Gemeindeschlüssel: 12 0 70 052
Gemeindegliederung: 1 Ortsteil,
1 bewohnter Gemeindeteil,
2 Wohnplätze[2]
Adresse der Amtsverwaltung: Am Markt 1
19336 Bad Wilsnack
Website: amt-badwilsnack-weisen.de
Bürgermeister: Werner Steiner (SPD)
Lage der Gemeinde Breese im Landkreis Prignitz
Karte

Geografie

Die Gemeinde liegt im Nordwesten Brandenburgs etwa zwei Kilometer östlich der Stadt Wittenberge im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg. An der westlichen Gemeindegrenze fließt die Stepenitz in Richtung Elbe. Die Bahnlinie Berlin–Hamburg verläuft durch das Gemeindegebiet, besitzt im bewohnten Gemeindeteil Kuhblank aber nur einen ehemaligen Haltepunkt.

Gemeindegliederung

Zu Breese gehören der Ortsteil Groß Breese mit dem Wohnplatz Ausbau und der bewohnte Gemeindeteil Kuhblank mit dem Wohnplatz Buutendörp.[2]

Geschichte

Breese wurde 1317 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname stammt aus dem Slawischen und bedeutet so viel wie „Ort, wo die Birken stehen“. Die drei Dörfer der Gemeinde (Breese, Groß Breese, Kuhblank) sind vom Ursprung her Rundlinge.

Klein Breese gehörte einst zum Gut Neuburg. Urnenfunde belegen eine Besiedlung der Gemarkung bereits zur Bronzezeit. Von 1441 bis 1728 besaßen die Ritter von Retzdorf, bis 1825 die Herren von Möllendorf und nach 1828 ein Herr Strilack das Gut. 1820 wurde Klein Breese infolge eines Brandes fast vollständig zerstört. Von 1849 bis 1878 war Klein Breese Teil der Stadt Wittenberge und gehörte danach bis 1952 zum Amtsbereich Wittenberge. 1877 wurde das Gut Klein Breese aufgelöst.

Ein durch Ansiedlung von Kolonisten entstandenes Mittel Breese wurde zusammen mit Klein Breese 1939 zur Gemeinde Breese vereinigt.

Breese und Groß Breese gehörten seit 1817 zum Kreis Westprignitz in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Perleberg im DDR-Bezirk Schwerin. Seit 1993 liegen sie im brandenburgischen Kreis Prignitz.

Im Mai/Juni 2013 war Breese vom Elbhochwasser 2013 betroffen.[3]

Eingemeindungen

Kuhblank gehört seit dem 1. Oktober 1973 zur ehemaligen Gemeinde Groß Breese.[4] Groß Breese wurde am 26. Oktober 2003 eingemeindet.[5]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
19461 647
19501 634
19641 481
19711 452
19811 221
19851 195
19891 175
19901 133
19911 087
19921 075
Jahr Einwohner
19931 077
19941 074
19951 130
19961 173
19971 233
19981 266
19991 340
20001 382
20011 411
20021 366
Jahr Einwohner
20031 691
20041 671
20051 655
20061 624
20071 622
20081 603
20091 594
20101 560
20111 482
20121 473
Jahr Einwohner
20131 456
20141 447
20151 481
20161 470
20171 492
20181 500
20191 504
20201 488

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[6][7][8]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Breese besteht aus 10 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[9]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
SPD 37,0 % 4
Wählergruppe Breese-Groß Breese-Kuhblank 33,4 % 3
CDU 18,0 % 2
Die Linke 08,5 % 1

Bürgermeister

  • seit 1998: Werner Steiner (SPD)[10]

Steiner wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 58,5 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]

Wappen

Das Brandenburgische Landeshauptarchiv erteilte der Gemeinde Breese am 14. November 2012 die Zustimmung zur Führung von Wappen und Flagge.

Blasonierung: „In Silber eine rote Nadel mit einem durch das Öhr gesteckten, zweifach (b-förmig) um die Nadel geschlungenen und beiderseits abgerissenen roten Faden, daneben ein steigendes rotes Einhorn.“[13]

Flagge von Breese

Das Einhorn ist dem Wappen der Uradelsfamilie von Retzdorf entlehnt, der vom 14. bis 18. Jahrhundert als Gutsherrschaft die Orte Groß und Klein Breese und die Kolonie Mittelbreese ganz oder anteilsweise gehörten. Die Nadel ist Sinnbild für die 1903 in Wittenberge angesiedelte Nähmaschinenfabrik der Firma Singer. Das Unternehmen war eine der wichtigsten Arbeitgeber für Breese und hat das Erscheinungsbild des Ortes durch die 1925 gebaute Werkssiedlung nachhaltig geprägt. Der b-förmig um die Nadel geschlungene Faden verweist auf den Anfangsbuchstaben des Ortsnamens.

Das Wappen wurde auf Initiative des Prignitz-Herold e. V. von dessen Mitgliedern und der Gemeinschaft wappenführender Familien entworfen und von Sven Schwab für die Gemeinde gestaltet.

Flagge

Die Flagge von Breese ist Rot-Weiß (1:1) gestreift mit dem Gemeindewappen in der Mitte.

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Breese stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

Sonstige Sehenswürdigkeiten sind:

  • Heimatstube des Heimat-, Geschichts- und Kulturverein e.V. Groß Breese/Kuhblank
  • Kirche Groß Breese

Verkehr

Breese liegt an der Landesstraße L 11 zwischen Wittenberge und Bad Wilsnack.

Der Haltepunkt Kuhblank an der Bahnstrecke Berlin–Hamburg wird nicht mehr bedient.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – A–M. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 3. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-032-6, S. 89 f.
Commons: Breese – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Gemeinde Breese auf der Website des Amtes Bad Wilsnack/Weisen
  • Groß Breese in der Reihe „Landschleicher“ des Rundfunks Berlin-Brandenburg vom 31. März 2013

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2020 (PDF-Datei; 950 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Breese. Abgerufen am 21. November 2012.
  3. FAZ: Kein Damm für Herrn Neumann
  4. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  6. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Prignitz. S. 14–17
  7. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  8. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  9. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  10. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Prignitz (Memento vom 14. April 2018 im Internet Archive)
  11. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  12. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  13. Brandenburgisches Landeshauptarchiv: Genehmigungsbrief. Potsdam: 14. November 2012
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