Gülitz-Reetz
Die Gemeinde Gülitz-Reetz liegt im Landkreis Prignitz in Brandenburg. Sie ist Teil des Amtes Putlitz-Berge.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
? |
| |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Prignitz | |
Amt: | Putlitz-Berge | |
Höhe: | 54 m ü. NHN | |
Fläche: | 24,33 km2 | |
Einwohner: | 454 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 19 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 19348 | |
Vorwahl: | 038782 | |
Kfz-Kennzeichen: | PR | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 70 145 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Zur Burghofwiese 2 16949 Putlitz | |
Bürgermeister: | Detlef Spiegelberg | |
Lage der Gemeinde Gülitz-Reetz im Landkreis Prignitz | ||
Die Gemeinde entstand am 31. Dezember 2001 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Gülitz und Reetz.[2]
Geografie
Die Gemeinde liegt zirka 15 Kilometer nördlich der Kreisstadt Perleberg. Östlich der Gemeinde fließt das Flüsschen Stepenitz. Zehn Kilometer nördlich liegen – schon in Mecklenburg-Vorpommern – die Ruhner Berge.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Gülitz-Reetz gehören laut ihrer Hauptsatzung[3] die bewohnten Gemeindeteile Gülitz (früher Gühlitz[4]), Reetz, Schönholz und Wüsten Vahrnow. Dazu kommen noch die Wohnplätze Ausbau und Vahrnow.[5]
Geschichte
Gülitz und Reetz gehörten zu den Stammsitzen des Adelsgeschlechtes Kaphengst. Die Güter Gülitz und Vahrnow waren lange Besitz der Familie von Winterfeld. Nur einige Tagelöhnerhäuser, Wirtschaftsgebäude und die Schnitterkaserne zeugen noch davon. Das Herrenhaus in Gülitz brannte zu Kriegszeiten ab, das Haus in Vahrnow wurde, nachdem es verfallen war, in den 1980er Jahren abgerissen. Im Gemeindegebiet gab es im 19. Jahrhundert die beiden nördlichsten Braunkohletagebaue im Gebiet des heutigen Brandenburg.[4] Tiefere Partien der umfangreichen Braunkohlelagerstätte wurden im Tiefbauverfahren abgebaut. Erst 1949 wurde die Braunkohlegewinnung in den Gülitzer Braunkohlengruben endgültig eingestellt.
Gülitz und Reetz gehörten seit 1817 zum Kreis Westprignitz in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Perleberg im DDR-Bezirk Schwerin. Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Prignitz.
Am 1. Januar 1973 wurde Wüsten Vahrnow nach Gülitz eingemeindet. Die heutige Gemeinde Gülitz-Reetz entstand am 31. Dezember 2001 durch den Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Gemeinden Gülitz und Reetz.
Bevölkerungsentwicklung
|
|
|
|
|
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[6][7][8]: Stand 31. Dezember, ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Gülitz-Reetz besteht aus sieben Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 ergab folgende Sitzverteilung:[9]
Wählergruppe | Sitze |
---|---|
Alle für Alle | 3 |
Wählergruppe Reetz | 3 |
Einzelbewerber Ronald Grünwald | 1 |
Der Stimmenanteil von Grünwald entspricht zwei Sitzen. Daher bleibt nach § 48 (6) des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes[10] ein Sitz in der Gemeindevertretung unbesetzt.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Gülitz-Reetz stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.
Verkehr
Gülitz-Reetz liegt an der Landesstraße L 13 zwischen Karstädt und Putlitz. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Putlitz an der A 24 (etwa 15 Kilometer nordwestlich).
Die Westprignitzer Kreisringbahn verband von 1911 bis 1975 die Ortsteile Vahrnow und Wüsten Vahrnow mit der Kreisstadt Perleberg, wobei der Abstand der Bahnhöfe ca. 1000 m betrug und ersterer zeitweise auch zur Verladung der Kohle aus den Gülitzer Braunkohlengruben genutzt wurde.
Persönlichkeiten
- Otto Busse (1867–1922), Pathologe, in Gülitz geboren
- Kurt Böwe (1929–2000), Schauspieler, in Reetz geboren
Weblinks
- Rings um Europas älteste Ulme wird demnächst Geburtstag gefeiert: Der Ort Gülitz ist jetzt „650 plus 1“ (Memento vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today)
- Reetz in der Reihe „Landschleicher“ des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg vom 9. Oktober 1994
- Gülitz in der RBB-Sendung Landschleicher vom 20. Mai 2018
Einzelnachweise
- Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2020 (PDF-Datei; 950 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
- Bildung einer neuen Gemeinde Gülitz-Reetz. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 8. November 2001. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 49, Potsdam, den 5. Dezember 2001, S. 831 PDF
- Hauptsatzung der Gemeinde Gülitz-Reetz PDF vom 7. Juli 2009
- F. Plettner: Die Braunkohle in der Mark Brandenburg. Ihre Verbreitung und Lagerung. Verlag von Wilhelm Hertz, Berlin 1852, S. 185ff. (Digitalisat in der Google-Buchsuche)
- Dienstleistungsportal der Landesverwaltung - Gemeinde Gülitz-Reetz
- Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Prignitz. S. 14–17
- Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz § 48
- Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 31
- Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
- Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019