Breakthrough Prize in Mathematics

Der Breakthrough Prize i​n Mathematics i​st ein s​eit 2014 vergebener Mathematikpreis. Er i​st nach d​em Breakthrough Prize i​n Life Sciences u​nd dem Breakthrough Prize i​n Fundamental Physics d​er dritte a​us einer Reihe hochdotierter Wissenschaftspreise, d​er unter Mark Zuckerberg u​nd Juri Milner entstandenen Breakthrough Prize Foundation. Der Preis i​st für j​eden Preisträger m​it 3 Millionen US-Dollar dotiert. Während i​m ersten Jahr d​er Vergabe fünf Preisträger ausgezeichnet wurden, s​oll ab 2015 jährlich e​in Preisträger benannt werden.

Seit 2016 werden z​udem New Horizons i​n Mathematics Prizes a​n maximal d​rei Nachwuchswissenschaftler vergeben; d​iese Preise s​ind mit j​e 100.000 Dollar dotiert.[1] Außerdem w​ird erstmals 2021 d​er mit 50.000 Dollar p​ro Preisträgerin dotierte Maryam Mirzakhani New Frontiers Prize a​n Nachwuchsmathematikerinnen vergeben, d​eren Promotion höchstens z​wei Jahre zurückliegt.

Preisträger

Träger des Breakthrough Prize in Mathematics

  • 2015:
    • Simon DonaldsonFür die neuen revolutionären Invarianten vierdimensionaler Mannigfaltigkeiten und dem Studium der Relation zwischen Stabilität in der algebraischen Geometrie und in der globalen Differentialgeometrie, gleichzeitig für Faserbündel und Fano-Varietäten (For the new revolutionary invariants of 4-dimensional manifolds and for the study of the relation between stability in algebraic geometry and in global differential geometry, both for bundles and for Fano varieties).[2]
    • Maxim KontsevichFür Arbeiten, die einen großen Einfluss auf eine breite Anzahl mathematischer Teilgebiete haben, einschließlich algebraischer Geometrie, Deformationstheorie, symplektischer Topologie, homologischer Algebra und Dynamischen Systemen (For work making a deep impact in a vast variety of mathematical disciplines, including algebraic geometry, deformation theory, symplectic topology, homological algebra and dynamical systems).[3]
    • Jacob LurieFür seine Arbeit über die Grundlagen der höheren Kategorientheorie und derivierter algebraischer Geometrie; für die Klassifikation voll ausgeweiteter topologischer Quantenfeldtheorien und für den Beweis einer modultheoretischen Interpretation elliptischer Kohomologie (For his work on the foundations of higher category theory and derived algebraic geometry; for the classification of fully extended topological quantum field theories; and for providing a moduli-theoretic interpretation of elliptic cohomology).[4]
    • Terence TaoFür zahlreiche bahnbrechende Beiträge zur harmonischen Analysis, Kombinatorik, partiellen Differentialgleichungen und analytischer Zahlentheorie (For numerous breakthrough contributions to harmonic analysis, combinatorics, partial differential equations and analytic number theory).[5]
    • Richard TaylorFür zahlreiche bahnbrechende Resultate in der Theorie automorpher Formen, einschließlich der Taniyama-Weil-Vermutung, der lokalen Langlands-Vermutung für allgemeine lineare Gruppen und die Sato-Tate-Vermutung (For numerous breakthrough results in the theory of automorphic forms, including the Taniyama–Weil conjecture, the local Langlands conjecture for general linear groups, and the Sato–Tate conjecture).[6]
  • 2016: Ian AgolFür spektakuläre Beiträge zur niedrigdimensionalen Topologie und geometrischen Gruppentheorie einschließlich der Lösung der Zahmheits-, virtuellen Haken- und virtuellen Faserungs-Vermutungen (For spectacular contributions to low dimensional topology and geometric group theoryncluding work on the solutions of the tameness, virtually Haken and virtual fibering conjectures).[7][8]
  • 2017: Jean BourgainFür zahlreiche umwälzende Beiträge zur Analysis, Kombinatorik, partiellen Differentialgleichungen, hochdimensionaler Geometrie und Zahlentheorie (For multiple transformative contributions to analysis, combinatorics, partial differential equations, high-dimensional geometry and number theory).[9]
  • 2018: Christopher Hacon and James McKernanFür umwälzende Beiträge zur birationalen algebraischen Geometrie, speziell zum Programm minimaler Modelle in allen Dimensionen (For transformational contributions to birational algebraic geometry, especially to the minimal model program in all dimensions).[10][11]
  • 2019: Vincent LafforgueFür bahnbrechende Beiträge zu verschiedenen Gebieten der Mathematik, speziell dem Langlands-Programm im Funktionenkörperfall (For ground breaking contributions to several areas of mathematics, in particular to the Langlands program in the function field case).[12]
  • 2020: Alex Eskinfür revolutionäre Entdeckungen in der Dynamik und Geometrie von Modulräumen Abelscher Differentiale, einschließlich dem Beweis des „Magic Wand Theorems“ mit Maryam Mirzakhani (For revolutionary discoveries in the dynamics and geometry of moduli spaces of Abelian differentials, including the proof of the “magic wand theorem” with Maryam Mirzakhani).[13]
  • 2021: Martin HairerFür umwälzende Beiträge zur Theorie der stochastischen Analysis, speziell der Theorie von Regularitätsstrukturen bei stochastischen partiellen Differentialgleichungen (For transformative contributions to the theory of stochastic analysis, particularly the theory of regularity structures in stochastic partial differential equations).[14][15]
  • 2022: Takurō MochizukiFür seine monumentale Arbeit, die zu einem Durchbruch in unserem Verständnis der Bündel mit flachem Zusammenhang über algebraischen Varietäten führte, einschließlich des Falls irregulärer Singularitäten (For monumental work leading to a breakthrough in our understanding of the theory of bundles with flat connections over algebraic varieties, including the case of irregular singularities.)[16]

Träger des New Horizons in Mathematics Prize

Jeweils m​it den Laudatios.

  • 2016:
    • Larry Guth für einfallsreiche und überraschende Lösungen lange offener Probleme in der symplektischen Geometrie, Riemannschen Geometrie, harmonischen Analysis und kombinatorischen Geometrie
    • André Arroja Neves für herausragende Beiträge zu verschiedenen Bereichen der Differentialgeometrie, einschließlich Arbeiten zur Skalarkrümmung, geometrischen Flüssen und seine Lösung der 50 Jahre alten Willmore-Vermutung mit Fernando Codá Marques
    • Peter Scholze wurde als dritter Preisträger ausgewählt, der den Preis allerdings ablehnte.[17]
  • 2017:
    • Mohammed Abouzaid für die Unterscheidung von Kotangentenbündeln exotischer Sphären, die Konstruktion der wrapped Fukaya Kategorie mit Paul Seidel und andere entscheidende Beiträge zur symplektischen Topologie und Spiegelsymmetrie
    • Hugo Duminil-Copin für brillante Lösungen für mehrere große Probleme in der Wahrscheinlichkeitstheorie, speziell bei kritischen Phänomenen von Modellen des Ising-Typs
    • Benjamin Elias und Geordie Williamson für Pionierarbeit in geometrischer Darstellungstheorie, einschließlich der Entwicklung der Hodge-Theorie für Soergel-Bimodule und den Beweis der Kazhdan-Lusztig-Vermutungen für allgemeine Coxeter-Gruppen
  • 2018:
    • Aaron Naber für Arbeiten in geometrischer Analysis und Riemannscher Geometrie, wobei er mächtige neue Techniken einführte zur Lösung herausragender Probleme, speziell für Mannigfaltigkeiten mit Schranken für die Ricci-Krümmung
    • Maryna Viazovska für bemerkenswerte Anwendung der Theorie der Modulformen auf das Packungsproblem von Kugeln in speziellen Dimensionen
    • Zhiwei Yun und Wei Zhang für tiefliegende Arbeiten zur globalen Gan-Gross-Prasad-Vermutung und die Entdeckung geometrischer Interpretationen für die höheren Ableitungen von L-Funktionen im Funktionenkörperfall
  • 2019:
    • Chenyang Xu für große Fortschritte im Programm minimaler Modelle und Anwendung auf die Moduli algebraischer Varietäten
    • Karim Adiprasito und June Huh für die Entwicklung der kombinatorischen Hodge-Theorie mit Eric Katz, was zur Lösung der log-Konkavitäts-Vermutung von Rota führte
    • Kaisa Matomäki und Maksym Radziwill für fundamentale Durchbrüche im Verständnis lokaler Korrelationen von Werten multiplikativer Funktionen
  • 2020:
    • Tim Austin für mehrere Beiträge zur Ergodentheorie, insbesondere die Lösung der schwachen Pinsker-Vermutung
    • Emmy Murphy für Beiträge zur symplektischen und Kontakt-Geometrie, spezielle die Einführung des Begriffs lockerer Legendre-Untermannigfaltigkeiten und übertwisteter Kontaktstrukturen in höheren Dimensionen mit Matthew Strom Borman und Yakov Eliashberg
    • Xinwen Zhu für Arbeiten in arithmetischer algebraischer Geometrie einschließlich Anwendungen auf die Theorie von Shimura-Varietäten und das Riemann-Hilbert-Problem für p-adische Varietäten.
  • 2021:
    • Bhargav Bhatt für herausragende Arbeiten in kommutativer Algebra und arithmetischer algebraischer Geometrie, speziell die Entwicklung p-adischer Kohomologietheorien
    • Alexander Logunow für neuartige Techniken zum Studium der Lösungen von elliptischen Gleichungen und ihre Anwendung in lange offene Probleme der Geometrie von Knotenpunkten
    • Song Sun für viele wegweisende Beiträge zur komplexen Differentialgeometrie, einschließlich Existenzresultate für Kähler-Einstein-Metriken und Verbindungen zu Moduli-Fragen und Singularitäten[18]
  • 2022:
    • Aaron Brown und Sebastian Hurtado Salazar für Beiträge zum Beweis der Zimmer-Vermutung
    • Jack Thorne für umwälzende Beiträge zu verschiedenen Gebieten der algebraischen Zahlentheorie, und speziell für den Beweis mit James Newton der Automorphie der symmetrischen Potenzen einer holomorphen modularen Neuform
    • Jacob Tsimerman für herausragende Arbeit in analytischer Zahlentheorie und arithmetischer Geometrie, Einschließlich Durchbrüchen bei den André-Oort-Vermutungen und den Griffiths-Vermutungen[16]

Träger des Maryam Mirzakhani New Frontiers Prize

Der n​ach der 2017 verstorbenen Mathematikerin Maryam Mirzakhani benannte Preis w​ird erstmals 2021 vergeben a​n kürzlich promovierte Nachwuchsmathematikerinnen (Ort d​er Promotion i​n Klammern):

  • 2021:
    • Nina Holden (ETH Zürich) für Arbeit in Zufalls-Geometrie, speziell über Liouville Quantengravitation als Skalierungsgrenzwert von zufälligen Triangulationen
    • Urmila Mahadev (Caltech) für Arbeiten die die fundamentale Frage angehen, den Output einer Quantenrechnung zu verifizieren
    • Lisa Piccirillo (University of Texas at Austin) für die Lösung des klassischen Problems, dass der Conway-Knoten kein glatter Scheibenknoten ist
  • 2022:
    • Sarah Peluse für Beiträge zur arithmetischen Kombinatorik und analytischen Zahlentheorie, speziell in Hinblick auf polynomiale Muster in dichten Mengen
    • Hong Wang für Fortschritte bei der Restriktions-Vermutung, der lokalen Glättungsvermutung und verwandten Problemen
    • Yilin Wang für innovative und weitreichende Arbeit zur Loewner-Energie ebener Kurven[16]

Einzelnachweise

  1. Breakthrough Prize – Mathematics – Prizes. Abgerufen am 3. August 2018 (englisch).
  2. Mathematics Breakthrough Prize > Laureates > Simon Donaldson. Archiviert vom Original am 1. November 2014. Abgerufen am 24. Juni 2014.
  3. Mathematics Breakthrough Prize > Laureates > Maxim Kontsevich. Archiviert vom Original am 1. November 2014. Abgerufen am 24. Juni 2014.
  4. Mathematics Breakthrough Prize > Laureates > Jacob Lurie. Archiviert vom Original am 1. November 2014. Abgerufen am 24. Juni 2014.
  5. Mathematics Breakthrough Prize > Laureates > Terence Tao. Archiviert vom Original am 1. November 2014. Abgerufen am 24. Juni 2014.
  6. Mathematics Breakthrough Prize > Laureates > Richard Taylor.
  7. The New York Times: Breakthrough Prizes Give Top Scientists the Rock Star Treatment. In: The New York Times. 6. November 2015. Abgerufen am 14. August 2018.
  8. Breakthrough Prize – Mathematics Breakthrough Prize Laureates – Ian Agol. In: breakthroughprize.org.
  9. Breakthrough Prize – Breakthrough Prize Marks 5th Anniversary Celebrating Top Achievements In Science And Awards More Than $25 Million In Prizes At Gala Ceremony In Silicon Valley. In: breakthroughprize.org.
  10. Breakthrough Prize – Mathematics Breakthrough Prize Laureates – Christopher Hacon. In: breakthroughprize.org.
  11. Breakthrough Prize – Mathematics Breakthrough Prize Laureates – James McKernan. In: breakthroughprize.org.
  12. Breakthrough Prize – Winners of the 2019 Breakthrough Prize in Life Sciences, Fundamental Physics and Mathematics Announced. In: breakthroughprize.org.
  13. Breakthrough Prize – Winners Of The 2020 Breakthrough Prize In Life Sciences, Fundamental Physics And Mathematics Announced. In: breakthroughprize.org.
  14. Breakthrough Prize – Winners Of The 2021 Breakthrough Prizes In Life Sciences, Fundamental Physics And Mathematics Announced. In: breakthroughprize.org.
  15. UK mathematician wins richest prize in academia. 10. September 2020.
  16. Breakthrough Prize – Winners Of The 2022 Breakthrough Prizes In Life Sciences, Fundamental Physics And Mathematics Announced. Abgerufen am 9. September 2021 (englisch).
  17. Breakthrough Prize Awarded $22 Million In Science Prizes. In: breakthroughprize.org. Abgerufen am 3. August 2018 (englisch).
  18. Winners Of The 2021 Breakthrough Prizes In Life Sciences, Fundamental Physics And Mathematics Announced. In: breakthroughprize.org. Breakthrough Prize, 10. September 2020, abgerufen am 10. September 2020 (englisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.