Bradley Fink
Bradley Thomas „Brad“ Fink (* 17. April 2003 in Cham) ist ein Schweizer Fussballspieler, der auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt.[1] Der Stürmer steht bei Borussia Dortmund unter Vertrag und ist Nachwuchsnationalspieler.
Bradley Fink | ||
Personalia | ||
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Voller Name | Bradley Thomas Fink | |
Geburtstag | 17. April 2003 | |
Geburtsort | Cham, Schweiz | |
Größe | 191 cm | |
Position | Sturm | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
2008–2012 | SC Cham | |
2012–2019 | FC Luzern | |
2019– | Borussia Dortmund | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
2022– | Borussia Dortmund II | 5 (1) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore)2 |
2017–2018 | Schweiz U15 | 7 (4) |
2018–2019 | Schweiz U16 | 8 (1) |
2019 | Schweiz U17 | 7 (7) |
2019– | Schweiz U19 | 7 (5) |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. Stand: 27. Februar 2022 2 Stand: 16. November 2021 |
Karriere
Ausbildung in der Schweiz und bei Borussia Dortmund
Fink, der ab Sommer 2015 bereits mit einem Personaltrainer zusammenarbeitete, spielte bis Juli 2019 beim FC Luzern.[1] Mit der U15 und U16 des Klubs gewann der Angreifer, der spätestens zu dieser Zeit als „eines der grössten Schweizer Stürmertalente“ galt[2], jeweils das „Double“ aus Meisterschaft und Pokal. Darüber hinaus bekam er vom Sportartikelhersteller Puma, der mit ihm bereits 2018 einen Werbespot gedreht hatte, einen goldenen Schuh als bester Torschütze der U16-Liga (40 Tore in 21 Partien) überreicht.[1] Fink wechselte anschliessend nach Deutschland in das Nachwuchsleistungszentrum von Borussia Dortmund, wo er einen drei Jahre gültigen Ausbildungsvertrag erhielt.[1][3] Bis zuletzt hatte er neben seinem Engagement als Spieler seinem Vater bei den F-Junioren seines ersten Vereins SC Cham assistiert.[2] Der Spieler hatte in Luzern aufgrund seines Alters keine Vertragsbindung, weshalb sich der BVB wie auch 16 weitere Vereine aus Europa (darunter die AS Rom oder Espanyol Barcelona)[4] an dessen Vater oder seine Berater wandten, was beim damaligen Luzerner Nachwuchschef Genesio Colatrella auf Unmut stiess.[1] Vater Thomas Fink begründete den Schritt damit, dass man für Bradley einen Verein finden wollte, der „auf den Nachwuchs baut, um nicht zu sagen, von erfolgreicher Nachwuchsarbeit abhängig ist“; auch der Junge selbst schätzte später seine Möglichkeiten, in Dortmund Profi zu werden, als höher ein.[1] Seinem Vater ging es auch darum, dass Bradley sich im Nachwuchs entwickelt, anstatt verfrüht im Herrenbereich eingesetzt zu werden – „Man muss hier den Druck rausnehmen. Die Welt ist voll von Spielern, die zu früh gehypt wurden und es dann nicht geschafft haben“.[5]
Da er im Juni noch Pflichtspiele absolviert hatte, bot ihm sein neuer Verein an, später in die Vorbereitung zu starten, Fink wollte sich jedoch „keine Extrawürste rausnehmen“.[3] Er zog mit anderen Nachwuchsspielern in das vereinseigene Internat und lebt an den Wochenenden bei seinen Eltern, die zu diesem Zweck eine zusätzliche Wohnung am Dortmunder Phoenix-See anmieteten.[3] Dem Neuzugang fiel schnell auf, dass im Nachbarland mit anderer Intensität und höherem Tempo gespielt wurde, auch das professionelle Umfeld registrierte er ebenso wie das gesonderte Stürmertraining und die Einheiten mit dem „Toptalentemanager“ Otto Addo positiv.[3] Mit der Dortmunder B-Jugend nahm der Schweizer vor der Pflichtspielsaison am renommierten U17-Bundesliga-Cup im Hohenlohekreis teil, bei dem man bis ins Halbfinale vorstiess; Fink selbst war der beste Torschütze des Wettbewerbs.[3] Parallel dazu übersprang er die 10. Klasse des Gymnasiums in Brackel und holte den Lernstoff nach, um im Jahr 2021 mit 18 Jahren seine Matura ablegen zu können.[3]
In seiner ersten Saison mit der U17 war Fink zunächst alleiniger Mittelstürmer, in der Rückrunde wurden ihm dann als Teil einer Doppelspitze Tekin Gençoğlu oder Samuel Bamba zur Seite gestellt. Noch vor den Mittelfeldspielern Ken Mata und Göktan Gürpüz war der Schweizer mit 16 Scorerpunkten in 18 Spielen der effektivste Offensivspieler des Teams, das nur ein Spiel verlor und gegen Konkurrenten wie Preussen Münster, den SV Lippstadt oder die SG Unterrath hohe Siege feiern konnte. Im März 2020 musste der Spielbetrieb im Juniorenbereich aufgrund der COVID-19-Pandemie eingestellt werden, nach einer Abrechnung per Quotientenregelung landete man knapp hinter Köln auf dem zweiten Rang. Sebastian Geppert, B-Jugend-Trainer des BVB, lobte neben Finks Beidfüßigkeit dessen physische Konstitution, seine Mitarbeit im Gegenpressing sowie seine technische Versiertheit.[1] Niklas Kuhr, der im Auftrag des Projekts BVBJugend einen guten Draht zum Dortmunder Nachwuchs pflegt, schrieb dem Jungspieler seinerseits aber Defizite bei der Chancenverwertung zu und mahnte, dieser müsse sich seine Grösse in der Luft mehr zu Nutze machen.[4] Zur Saison 2020/21 rückte der Stürmer in die U19 auf, wo er als Nachfolger von Youssoufa Moukoko galt, der verstärkt bei den Profis eingebunden wurde.[1][4] Pandemiebedingt konnte die Dortmunder A-Jugend lediglich vier Liga- sowie ein Juniorenpokalspiel bestreiten (alle wurden gewonnen), bevor die Spielzeit erst unter- und schliesslich abgebrochen wurde. Im Winter hielt sich der junge Spieler gemeinsam mit seinem Personaltrainer Björn Schulz sowie seinem Landsmann und ehemaligen Nationalspieler Stephan Lichtsteiner fit und gab an, spätestens im Sommer 2022 Profi in Dortmund werden zu wollen.[6]
Gemeinsam mit der U19 des BVB konnte Fink im Frühjahr 2021 wieder auf dem Feld stehen, als gegen die noch am Regionalligaspielbetrieb teilnehmenden Herrenmannschaften des SV Rödinghausen oder von Lippstadt 08 siegreiche Testspiele absolviert wurden; der Schweizer traf in diesen zweimal.[7] Einige Monate später gewann das Team im Rahmen der Sommervorbereitung den U19-Bundesliga-Cup in Schwäbisch Hall, bei dem man nach einem Sieg gegen den Rivalen Schalke 04 das Endspiel erreichte. Dies bestritt Dortmund gegen die TSG Hoffenheim, auch hier schoss Fink zwei Tore und entschied somit die Partie, welche mit 3:1 endete.[8] Da die Weststaffel später in die Ligasaison ging als die anderen beiden Staffeln, rief der WDFV den NRW-Ligapokal der Junioren ins Leben. Im Rahmen dieses Vorbereitungsturniers unter Wettkampfbedingungen traf der Schweizer beim 8:0 gegen Alemannia Aachen in der Gruppenphase fünfmal. Als Gruppensieger zog er mit dem BVB ins Halbfinale gegen Rot-Weiss Essen ein und schoss neun von 17 Toren seiner Mannschaft. Weder an der Partie gegen Essen noch am anschließenden Endspiel gegen Schalke, das der BVB gewann, nahm Fink teil; neben dem Pokal erhielt er eine Auszeichnung als bester Torschütze des Wettbewerbs.
Erste Profierfahrungen beim BVB
Nachdem Fink im weiteren Verlauf der Saison 2021/22, seiner letzten als Junior, für die U19 bis zur Winterpause in der A-Junioren-Bundesliga in acht Spielen sechs Tore und in der UEFA Youth League in sieben Spielen vier Tore erzielt hatte, debütierte er im Januar 2022 für die U23 in der 3. Liga.
Nationalmannschaft
Da Fink neben dem Schweizer Bürgerrecht auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt, ist er für den schweizerischen, englischen, schottischen, walisischen und nordirischen Fußballverband spielberechtigt.
Fink läuft seit der U15 für Schweizer Nachwuchsmannschaften. Mit der U17 nahm er an der Qualifikation zur EM 2021, die letztendlich in Folge der COVID-19-Pandemie nicht ausgetragen wurde, teil. Für diese war er in sieben Spielen siebenmal vor dem Tor erfolgreich.
Erfolge und Auszeichnungen
- FC Luzern
- Schweizer U15-Meister: 2018
- Schweizer U15-Cupsieger: 2018
- Schweizer U16-Meister: 2019
- Schweizer U16-Cupsieger: 2019
- Borussia Dortmund
- Persönlich
- 2021: Bester Torschütze des NRW-Junioren-Ligapokals (9 Tore)
Weblinks
- Bradley Fink in der Datenbank von transfermarkt.de
- Bradley Fink in der Datenbank von weltfussball.de
- Bradley Fink in der Datenbank von kicker.de
Einzelnachweise
- Bradley Fink aus der U17 des BVB: Der Moukoko-Nachfolger steht schon parat – und ist ein Politikum, goal.com, abgerufen am 17. Dezember 2020
- Bradley Fink beim BVB, sccham.ch, abgerufen am 17. Dezember 2020
- Chamer Fussball-Talent Bradley Fink sorgt in Dortmund für Aufsehen, luzernerzeitung.ch, abgerufen am 17. Dezember 2020
- Bradley Fink: Der etwas andere Nachfolger von Moukoko beim BVB, transfermarkt.de, abgerufen am 18. Dezember 2020
- Der zweite Moukoko: Schweizer Wunderstürmer wird in Deutschland hochgejubelt, sport.ch, abgerufen am 18. Dezember 2020
- Bradley Fink weiter auf Kurs bei Borussia Dortmund, regiofussball.ch, abgerufen am 11. Juli 2021
- Die U19 des BVB besiegt den nächsten Senioren-Regionalligisten – diesmal sogar deutlich, ruhrnachrichten.de, abgerufen am 1. August 2021
- BVB-U19 gewinnt den Bundesliga-Cup - auch Rivale Schalke kann das Team nicht stoppen, ruhrnachrichten.de, abgerufen am 1. August 2021