Brütten
Brütten (im einheimischen Dialekt: [ˈbrytːə])[5] ist eine politische Gemeinde im Bezirk Winterthur des Kantons Zürich in der Schweiz.
Brütten | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Winterthur |
BFS-Nr.: | 0213 |
Postleitzahl: | 8311 |
Koordinaten: | 693160 / 258765 |
Höhe: | 610 m ü. M. |
Höhenbereich: | 506–644 m ü. M.[1] |
Fläche: | 6,60 km²[2] |
Einwohner: | 2063 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 313 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 7,4 % (31. Dezember 2020)[4] |
Gemeindepräsident: | Rudolf Bosshart (FDP) |
Website: | www.bruetten.ch |
Teilansicht des Dorfkerns von Südsüdwesten | |
Lage der Gemeinde | |
Das Dorf gehört zur Agglomeration der Stadt Winterthur.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1467 | 70 |
1850 | 515 |
1900 | 462 |
1950 | 492 |
1970 | 671 |
2000 | 1774 |
2006 | 1888 |
2013 | 2009 |
2020 | 2063 |
Politik
In Brütten sind die Freisinnig-Demokratische Partei (FDP), der politische Gemeindeverein (PGV) und die Schweizerische Volkspartei tätig. Gemeindepräsident ist derzeit Rudolf Bosshart (FDP, Stand Mai 2020).
Geschichte
Die Herkunft des Namens Brütten (876 als Pritta und 996 als Brittona belegt) ist nicht geklärt. Auf Grund der bereits für Altertum und Frühmittelalter nachgewiesenen Besiedlung wird eine Ableitung eines lateinischen Personennamens Brittus oder Britto ‚der Brite‘ in Erwägung gezogen.[5]
876 gelangte das Dorf in die Abhängigkeit vom Kloster St. Gallen, etwa vom Jahre 1000 an gehörte es dann dem Kloster Einsiedeln, zu dem bis 1832 Beziehungen bestanden. Im 13. Jahrhundert residierte ein Minestraliengeschlecht «von Brütten», Gefolgsleute des Klosters Einsiedeln, auf der Burg Buch, die sich auf einem Geländesporn des Dättnauerbergs befand. Bis 1832 wählte der Abt des Klosters Einsiedeln die reformierten Pfarrer von Brütten aus einem Dreiervorschlag der Stadt Zürich. 1798 wurde das Dorf nacheinander von französischen, österreichischen und russischen Truppen heimgesucht und schwer geschädigt. Damals soll der österreichische Erzherzog Karl auf dem Brüttemer Buck ausgerufen haben:
- Wär' ich ein Schweizer, so baute ich mir hier ein Schloss
Geographie
Brütten liegt zwischen Winterthur und Kloten im Zentrum des Kantons Zürich, so liegt der geodätische Mittelpunkt des Kantons Zürich in Brütten. Anlässlich der Feierlichkeiten zum 100-Jahr-Jubiläum der amtlichen Vermessung in der Schweiz wurde am 12. Mai 2012 durch Regierungsrat Markus Kägi der Aussichtspunkt mit dem neuen, vom Teufener Bildhauer Ueli Thalmann gestalteten Vermessungspfeiler der Bevölkerung übergeben.
Kunst, Kultur
Schule
Brütten verfügt über eine eigene Primarschule, in der zurzeit ca. 170 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden. Die Oberstufe besuchen die Schüler in Nürensdorf (Volksschule) bzw. in Winterthur (Gymnasium).
Sehenswürdigkeiten
- Die reformierte Kirche[6]
Sonstiges
Da Brütten zum Bezirk Winterthur im Kanton Zürich gehört, ist das offizielle Publikationsorgan der Gemeinde Der Landbote. Nebenher gibt es noch ein Lokalblatt namens Dorf-BLITZ, das mit den Gemeinden Nürensdorf und Bassersdorf geteilt wird. Für kirchliche und kulturelle Informationen erscheint monatlich das Informationsblatt s'Chilefäischter.
In Brütten steht das erste Mehrfamilienhaus ohne Energieanschlüsse, ein Haus, das seinen Strom- und Wärmebedarf aus der Solar- und Geoenergie selbst decken kann.[7]
Persönlichkeiten
- Johann-Conrad Appenzeller (1775–1850), reformierter Pfarrer und Volksschriftsteller, 1809 bis 1817 Pfarrer in Brütten.
- Ettore Cella (1913–2004), Schauspieler und Regisseur, lebte von 1963 bis zu seinem Tod im Jahr 2004 in Brütten.
- Jürg Stahl (* 1968), Politiker (SVP), Nationalrat, im Amtsjahr 2016/17 Nationalratspräsident, wohnt in Brütten.
Literatur
- Hans Martin Gubler: Der Bezirk Winterthur Südlicher Teil (= Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 76: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich). Birkhäuser, Basel 1986, ISBN 3-7643-1786-8, S. 213–239.
- Hans Martin Gubler: Reformierte Kirche Brütten ZH (= Schweizerische Kunstführer, Band 388, Serie 39), zusammen mit Reformierten Kirchgemeinde Brütten und des Kanton Zürich. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1986, ISBN 3-85782-388-4.
Weblinks
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Gabrielle Schmid/Andres Kristol, Brütten ZH (Winterthur) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG), Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 194f.
- Hans Martin Gubler: Reformierte Kirche Brütten ZH. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 388). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1986.
- Ein Haus ohne Stromzähler in Brütten ZH