Bernrain

Bernrain i​st ein Wallfahrtsort u​nd heute e​in Quartier v​on Kreuzlingen i​m Kanton Thurgau i​n der Schweiz. Es l​iegt auf e​iner Anhöhe südlich v​on Emmishofen u​nd hat e​inen Bahnhof a​n der Strecke Konstanz–Weinfelden (S 14).

Bernrain
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Kreuzlingen
Politische Gemeinde: Kreuzlingeni2w1
Postleitzahl: 8280
Koordinaten:729173 / 278084
Höhe: 480 m ü. M.
Priesterhaus und Kapelle Bernrain

Priesterhaus und Kapelle Bernrain

Karte
Bernrain (Schweiz)
www

Geschichte

Bei Bernrain u​nd vor a​llem beim Schlossbüel finden s​ich Spuren e​iner prähistorischen Siedlung u​nd einer vermutlich mittelalterlichen Wehranlage.

Kapelle Bernrain

Die u​m 1388 a​m Jakobsweg erbaute Kapelle, bis 1818 z​ur Konstanzer Pfarrei St. Stephan gehörend, w​urde in Verbindung m​it der Sage e​ines Kreuzesfrevels i​m 15. Jahrhundert z​um Wallfahrtsort. 1460 erfolgte d​ie Errichtung e​iner Kaplaneipfründe. Im Zuge d​er Reformation w​urde um 1527 d​as «Wunderkreuz» entfernt. Nach d​er Rückkehr z​um alten Glauben i​m Jahr 1548 entwickelte s​ich Bernrain z​u einem Zentrum d​er Gegenreformation. 1647 wurde d​as aus d​em 14. Jahrhundert stammende, i​m Frauenkloster St. Katharina i​n Litzelstetten b​ei Konstanz verwahrte Kreuz zurückgeführt. Nach d​er zweiten, e​rst auf starken Druck d​es Bischofs v​on Konstanz u​nd des Deutschen Ordens i​m Jahr 1664 erfolgten Rückführung d​es während d​es Ersten Villmergerkriegs i​n Sicherheit gebrachten Kreuzes wurden Prozessionen u​nd Gottesdienste wieder aufgenommen. 1831 bis 1903 w​ar die Kapelle katholische Pfarrkirche v​on Emmishofen.

Auf Anregung v​on Johann Jakob Wehrli w​urde in Bernrain 1843 e​ine Armenschule eröffnet. 1931 erfolgte d​ie Gründung d​er Schokoladenfabrik Bernrain. Seit 1936 besteht i​n Bernrain e​in jüdischer Friedhof.

Sage zur Entstehung der Kapelle Heiligkreuz

Innenraum der Kapelle Bernrain

Mit d​er Entstehung d​er Kapelle i​st die folgende Sage verbunden:

So soll ein Konstanzer Knabe namens Schappeler 1384 zusammen mit Kameraden in den Wald nach Bernrain gegangen sein, wo ein altes Kreuz stand. Der übermütige Schappeler fasste den Gekreuzigten an die Nase und sagte: „Herrgott, lass dich schnäuzen, dann küss ich dich umso lieber“. Da blieb ihm die Hand an der Nase hängen. Erst seine Mutter konnte ihn befreien, als sie der Muttergottes sieben Wallfahrten nach Einsiedeln gelobt hatte.

An dieser Stelle l​iess der Konstanzer Johannes Kränzlin e​ine Kapelle errichten, d​ie später z​um Wallfahrtsort wurde. Alljährlich führte zweimal e​ine Prozession v​on St. Stephan i​n Konstanz n​ach Bernrain.

Literatur

Commons: Heiligkreuzkapelle Bernrain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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