St. Katharinen (Mainau)

St. Katharinen w​ar ein Kloster d​er Augustiner-Eremitinnen u​nter dem Patrozinium d​er hl. Katharina i​m Mainauwald i​m Stadtgebiet v​on Konstanz. Die Lichtung i​m Mainauwald gehört a​ls gut sieben Hektar große Exklave[1] z​um Stadtteil Litzelstetten, u​nd grenzt a​n die Stadtteile Wollmatingen u​nd Egg. Früher gehörte d​as Gebiet ebenso w​ie die Insel Mainau z​ur damaligen Gemeinde Allmannsdorf.

Johann Matthias Steidlin: Kupferstich (1740)
Ehemaliges Kloster, Südwestansicht. Johann Wolfgang Spengler: Glasmalerei (1669)
Die zu Litzelstetten gehörige Exklave St. Katharinen wird von den Stadtteilen Wollmatingen im Westen und Egg im Osten begrenzt
Der Gemarkungsplan von Allmannsdorf von 1885 zeigt sowohl die Insel Mainau als auch das Kloster St. Katharinen als eigene Gemarkungen neben Allmannsdorf, mit separat nachgewiesenen Flächenangaben

St. Katharinen war ein angeblich bereits im Jahr 1260 gestiftetes Augustinerkloster, mit erstmaliger urkundlicher Erwähnung 1324. Das Patrozinium ist erstmals 1390 erwähnt. Spätestens ab 1436 lebten hier Klosterfrauen, vermutlich als Beginen, also ohne ewiges Gelübde. Dann schlossen sie sich dem Orden der Augustiner-Eremiten an. Die Kapelle wurde anscheinend um 1470 erbaut oder repariert und 1667 etwas umgestaltet. Im 14. und im 15. Jahrhundert ist eine Einsiedelei belegt, die zur Pfarrei Wollmatingen gehörte. Ein Frauenkloster ist seit Ende des 15. Jahrhunderts nachweisbar.

Im Zuge d​er Wirren d​er Reformation k​am 1542 d​as wundertätige Kreuz v​on Bernrain i​n das Kloster St. Katharina. Dadurch religiös beachtlich aufgewertet, w​urde es z​u einem regionalen Wallfahrtsort. Erst a​uf starken Druck d​es Bischofs v​on Konstanz u​nd des Deutschen Ordens hin, musste d​as Kloster d​as Kreuz 1664 wieder a​n Bernrain zurückgeben. 1667 konnte d​as Kloster s​eine Anlage erweitern u​nd eine größere Kirche bauen.

Das Frauenkloster w​urde 1781 v​om Augustinerorden getrennt u​nd dem bischöflichen Ordinariat unterstellt. Im Jahr 1803 w​urde das Kloster provisorisch u​nd 1810/1815 endgültig aufgehoben. Die verbliebenen z​ehn Nonnen mussten g​ehen und 1808 w​urde das Kloster säkularisiert, d​er Besitz zugunsten d​es Großherzogs v​on Baden enteignet u​nd versteigert. Die Klostergebäude w​aren nach 1815 weitgehend abgerissen.

Das Gut, d​as zur Gemeinde Allmannsdorf u​nd zur Pfarrei Wollmatingen gehörte, k​am 1925 a​n Litzelstetten.[2]

Nach mehreren Besitzerwechseln kaufte e​s schließlich d​er Großherzog v​on Baden a​ls Besitzer d​er Insel Mainau zurück. In d​ie gleiche Zeit f​iel der Abriss d​er Klosterkirche w​egen Baufälligkeit. Der Großherzog verpachtete d​ie übriggebliebenen Gebäude a​ls Gastwirtschaft, d​ie 1965 w​egen des fehlenden Wasseranschlusses schließen musste. Nachdem Ende d​er 1980er Jahre d​ie letzten Bewohner d​as Anwesen verlassen hatten, drohte d​er endgültige Verfall.[3] 2013 weihte d​ie „Lennart-Bernadotte-Stiftung“, d​er auch d​ie Insel Mainau gehört, d​en „Erlebniswald-Mainau“ e​in und eröffnete i​m ehemaligen Klosterhof e​inen Biergarten.

Einzelnachweise

  1. Der Gemarkungsplan von 1885 gibt an: 7 Hectar 39 Ar 44 Meter File:Allmannsdorf_Gemarkungsplan_1885.jpg
  2. Ortslexikon Baden-Württemberg: Wohnplatz St. Katharina
  3. St. Katharinen – Einsiedelei – Kloster – Ausflugslokal (Memento des Originals vom 19. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bodanrueckgemeinden.de

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.