Baturyn
Baturyn (ukrainisch Батурин; russisch Батурин Baturin) ist eine Stadt im Osten der nordukrainischen Oblast Tschernihiw mit etwa 2500 Einwohnern (2018[1]) und das administrative Zentrum der Gebietsgemeinschaft Baturyn.
Baturyn | |||
Батурин | |||
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Basisdaten | |||
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Oblast: | Oblast Tschernihiw | ||
Rajon: | Rajon Bachmatsch | ||
Höhe: | 145 m | ||
Fläche: | 700,00 km² | ||
Einwohner: | 2.516 (2018) | ||
Bevölkerungsdichte: | 4 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 16512–16513 | ||
Vorwahl: | +380 4635 | ||
Geographische Lage: | 51° 20′ N, 32° 52′ O | ||
KOATUU: | 7420355300 | ||
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt, 10 Dörfer, 5 Ansiedlungen | ||
Adresse: | вул. В. Ющенка буд. 30 16512 м. Батурин | ||
Website: | https://baturyn-rada.gov.ua/ | ||
Statistische Informationen | |||
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Geographische Lage
Die Stadt liegt im Norden des Rajon Bachmatsch auf 145 m Höhe[2] am linken Ufer des Flusses Seim 24 km nördlich vom Rajonzentrum Bachmatsch und etwa 130 km östlich vom Oblastzentrum Tschernihiw.
In Baturyn trifft die Regionalstraße P–61 auf die Fernstraße M 02/ E 101.
Geschichte
Die Stadt soll aus einer Befestigungsanlage entstanden sein, welche der Großfürst von Tschernihiw dort errichtet hatte. Erstmals namentlich erwähnt wird Baturyn in Dokumenten aus dem Jahr 1625, als der polnische Adel nach der Eroberung von Tschernigow-Sewerien hier eine Festung errichtete.[3] Nach der Lossagung der Kosaken von Polen-Litauen wurde 1648 Baturyn zu einem regionalen Zentrum einer Kosakeneinheit (sotnja). Zwischen 1669 und 1708 war Baturyn die Hauptstadt des Hetmanats, einer autonomen Kosakenrepublik, welche mit dem Russischen Kaiserreich verbunden war.
Unter der Herrschaft des Atamans Iwan Masepa wuchs der Ort schnell auf 20.000 Menschen an. Damals verfügte Baturyn über 40 Kirchen und Kapellen, zwei Klöster und ein Kolleg für Staatsbedienstete und Diplomaten. Im Zuge des Großen Nordischen Krieges, in welchem sich das Hetmanat unter Masepas Führung gegen die Russen mit Schweden unter Karl XII. verbunden hatten, wurde die Stadt von der russischen Armee unter Alexander Menschikow bis auf die Grundmauern zerstört. Hierbei sollen etwa 6000 Einwohner und Verteidiger das Leben verloren haben.
Der Ort wurde erst in den 1750ern wiederaufgebaut und war unter dem Hetman Kyrylo Rosumowskyj noch einmal Hauptstadt eines Hetmanats, bis die russische Kaiserin Katharina die Große den Kosakenstaat 1764 auflöste.
Taras Schewtschenko besuchte Baturyn 1843 und beschrieb anschließend in seinem Werk die Zerstörung der Stadt durch die Truppen Menschikows.[4] Nach dem Tod Rosumowskyjs verlor die Ortschaft an Bedeutung, so dass sie heute eine kleine Stadt ist, deren Einwohner überwiegend von der Landwirtschaft leben. 2008 erhielt die Siedlung städtischen Typs den Status einer Stadt. 2009 wurde der Barockpalast Rosumowskyjs renoviert und die Skulpturengruppe Gebet für die Ukraine errichtet.
Gemeinde
Baturyn ist seit Dezember 2016 das administrative Zentrum der Gebietsgemeinde Baturyn mit einer Fläche von 205,69 km². Die Gemeinde hat eine Einwohnerzahl von insgesamt 4155 Einwohnern, von diesen 2552 auf die Stadt Baturyn entfallen und 1603 in den Dörfern der Gemeinde leben.[5]
Neben der Stadt gehören zur Gebietsgemeinde[6][7] die 10 Dörfer
- Matijiwka (Матіївка, ⊙) mit etwa 330 Einwohnern
- Obirky (Обірки, ⊙) mit etwa 5 Einwohnern
- Mosty (Мости, ⊙) mit etwa 50 Einwohnern
- Lissowa Poljana (Лісова Поляна, ⊙) mit 3 Einwohnern
- Wesseliwka (Веселівка, ⊙) mit etwa 15 Einwohnern
- Bondari (Бондарі, ⊙) mit etwa 5 Einwohnern
- Nowe Polissja (Нове Полісся, ⊙) mit etwa 20 Einwohnern
- Horodyschtsche (Городище, ⊙) mit etwa 820 Einwohnern
- Tschasnykiwka (Часниківка, ⊙) mit etwa 260 Einwohnern
- Schumyn (Шумин, ⊙) mit etwa 40 Einwohnern
sowie die 5 Ansiedlungen
Weblinks
- Artikel Baturyn in der Encyclopedia of Ukraine (englisch)
- "Baturyn: historic capital of the Kozak Hetman state." The Ukrainian Weekly (englisch) (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
- Webseite des Stadtrates auf rada.info (ukrainisch)
Einzelnachweise
- Städte und Ortschaften der Ukraine auf pop-stat.mashke; abgerufen am 14. Juli 2019
- Baturyn auf geonames.org; abgerufen am 15. Juli 2019 (englisch)
- Ortsgeschichte Baturyn in der Geschichte der Städte und Dörfer der Ukrainischen SSR; abgerufen am 15. Juni 2019 (ukrainisch)
- 8 inspirierte Orte, die Taras Schewtschenko besucht und beschrieben hat auf ru.tsn.ua; abgerufen am 15. Juli 2019 (russisch)
- Baturyn-Stadt vereinigte territoriale Gemeinschaft auf decentralization.gov.ua; abgerufen am 15. Juli 2019 (ukrainisch)
- Struktur der Gemeinde auf der offiziellen Webseite der Stadt; abgerufen am 15. Juli 2019 (ukrainisch)
- Gebietsgemeinschaft der Stadt Baturyn (vereinigt) des Rajon Bachmatsch; abgerufen am 15. Juli 2019 (ukrainisch)