Atlantic Championship

Die Atlantic Championship ist eine nordamerikanische Nachwuchsrennserie im Monoposto-Bereich. In der Karriereleiter junger Piloten folgte sie früher zumeist auf Engagements in der Star Mazda Series, den diversen F2000-Meisterschaften oder der Formel BMW und hatte einen ähnlichen Stellenwert wie ihre Konkurrenzserie Indy Lights.

Atlantic Championship
Fahrzeugtyp Monoposto
Land oder Region Nordamerika
Aktueller Name Atlantic Championship Series
Bisherige Namen Cooper Tires presents the Atlantic Championship Powered by Mazda
Erste Saison 1974
Fahrer  ?
Teams  ?
Fahrzeuge  ?
Chassis  ?
Motoren  ?
Reifen Hoosier Racing Tire Corp[1]
Offizielle Website atlanticchampionshipseries.com
atlantic-championship.com (alt)

Überblick

Die Atlantic-Serie trug ihre Rennen nach der Rennformel Atlantic und in den vergangenen Jahren ausschließlich auf Straßen- und Stadtkursen aus. Sie unterschied sich damit von vielen anderen amerikanischen Automobilrennserien, die auch Ovale besuchen. Hinsichtlich der Vorbereitung auf einen möglichen Einstieg in die IndyCar Series, Amerikas höchste Monopostoklasse, wurde dies vermehrt als Nachteil aufgefasst.

Geschichte

Robert Wickens im Swift-016.a-Boliden (Houston 2007)

Das erste Rennen der Atlantic-Meisterschaft fand am 26. Mai 1974 auf dem Westwood Circuit in Kanada statt.[2] In der Folgezeit konnte sie sich als Top-Nachwuchsserie für die IndyCar World Series etablieren, wobei im Jahr 1976 und von 1985 bis 1990 zwei parallel ausgetragene Serien existierten. Bis einschließlich 2007 fuhr die 1991 wiedervereinigte Serie im Rahmenprogramm der Champ Car World Series und galt, im Vergleich zum IndyCar-Series-Konkurrenten Indy Pro Series, als die bessere Nachwuchsserie. Diese Einschätzung änderte sich seit dem Ende der Champ-Car-Serie jedoch zugunsten des inzwischen in „Indy Lights“ umbenannten Rivalen, da die Atlantic-Serie nun unter verschiedenen Hauptserien wie American Le Mans Series oder Grand-Am Sports Car Series anzutreten hatte, während die von der IRL veranstaltete Meisterschaft ihre Rennen durchgehend im Rahmenprogramm der IndyCar Series austragen kann.

Frauen in der Serie

In ihrer über 30-jährigen Geschichte sorgten bereits mehrere Rennfahrerinnen für Aufsehen. Die erste von ihnen war Danica Patrick, welche in der Saison 2004 eine Pole-Position, drei Podiumsplätze und den dritten Gesamtrang erzielen konnte. Die erste Frau mit einem Laufsieg war Katherine Legge, die 2005 das Rennen in Long Beach gewinnen konnte. Mit weiteren zwei Siegen wurde sie am Ende ebenfalls Meisterschaftsdritte. Die Schweizerin Simona de Silvestro überbot die Bestmarke an siegreichen Läufen mit einem Erfolg 2008 und dreien 2009, musste sich am Ende der letzten Saison aber ebenfalls mit Platz drei begnügen.

Fahrzeug

Es wurden zuletzt Formel-Atlantic-Fahrzeuge von Swift Engineering verwendet, die mit einem 300-PS-Mazda-Cosworth-Motor ausgestattet und mit Cooper-Tires-Reifen bestückt waren.

Daten

Kenngröße Daten[3]
Foto:
Länge:177.14 Zoll[4]
Höhe:37,83 Zoll (ohne Kamera)[4]
Radstand:109 Zoll
Spurweite vorn:66 Zoll
Spurweite hinten:61,37 Zoll[4]
Bauweise:Monocoque in Sandwichbauweise:
Wabenkern mit Deckschichten aus mit Epoxidharz vorgetränkten Kohlenstofffasergeweben (KFK)
Fahrzeugteile aus GFK
Gewicht:573,8 kg[4]
Achsaufhängung:Stahl-Querlenker mit DSSV-Dämpfer von Dynamic Suspensions
Bremsen:Performance-Friction-Bremsscheiben sowie Bremssättel mit vier Kolben
Getriebe:sequenziell, Swift/Hewland SG-4
Gänge:fünf Vorwärts-, ein Rückwärtsgang
Motor:Mazda Cosworth YDX 2.3L DOHC inline 4
Leistung:300 PS
Radgröße:vorn: 15 × 10 Zoll
hinten: 15 × 14 Zoll
Höchstgeschwindigkeit:über 175 mph[5]

Sieger der Atlantic-Meisterschaft

JahrMeisterTeamChassis[6]
Player’s Challenge Series
1974 Kanada Bill BrackLotus 59/69
1975 Kanada Bill BrackScott RacingChevron B29
CASC Player’s Challenge Series
1976 Kanada Gilles VilleneuveEcurie CanadaMarch 76B
IMSA Formula Atlantic Championship
1976 Kanada Gilles VilleneuveEcurie CanadaMarch 76B
Atlantic Championship
1977 Kanada Gilles VilleneuveEcurie CanadaMarch 77B
1978 Vereinigte Staaten Howdy HolmesShierson RacingMarch 78B
1979 Vereinigte Staaten Tom GloyRalt RT-1
1980 Kanada Jacques Villeneuve seniorMarch 80A
1981 Kanada Jacques Villeneuve seniorMarch 81A
1982 Neuseeland Dave McMillanRalt RT-4
FIA Atlantic Championship
1983 Vereinigte Staaten Michael AndrettiConte RacingRalt RT-4
West Coast Atlantic Racing
1984 Vereinigte Staaten Dan MarvinRalt RT-4
1985 Vereinigte Staaten Michael AngusRalt RT-4
1986 Kanada Scott GoodyearRalt RT-4
1987 Vereinigtes Konigreich Calvin FishRalt RT-4
1988 Vereinigte Staaten Steve SheltonSwift DB-4
Toyota Atlantic Championship (Atlantic Division)
1989 Vereinigte Staaten Jocko CunninghamSwift DB-4
1990 Vereinigte Staaten Brian TillSwift DB-4
East Coast Atlantic Racing
1985 Vereinigte Staaten Jeff Wood Ralt RT-4
1986 Vereinigte Staaten Ted PrappasRalt RT-4
1987 Vereinigte Staaten Johnny O’ConnellRalt RT-4
1988 Vereinigte Staaten Dean HallSwift DB-4
Toyota Atlantic Championship (Pacific Division)
1989 Japan Hiro MatsushitaSwift DB-4
1990 Vereinigte Staaten Mark DismoreSwift DB-4
Toyota Atlantic Championship
1991 Philippinen Jovy MarceloSwift DB-4
1992 Vereinigte Staaten Chris SmithSwift DB-4
1993 Kanada David EmpringhamRalt RT-40
1994 Kanada David EmpringhamRalt RT-40
1995 Vereinigte Staaten Richie HearnRalt RT-40
1996 Kanada Patrick CarpentierLynx RacingRalt RT-40
1997 Vereinigte Staaten Alex BarronLynx RacingRalt RT-40
1998 Kanada Lee BenthamForsythe RacingSwift 016.a
1999 Vereinigte Staaten Anthony LazzaroPPI MotorsportsSwift 016.a
2000 Vereinigte Staaten Buddy RicePPI MotorsportsSwift 016.a
2001 Brasilien Hoover Orsi P-1 Racing Swift 016.a
2002 Vereinigte Staaten Jon FogartyDorricott RacingSwift 016.a
2003 Vereinigte Staaten A. J. AllmendingerRuSPORTSwift 016.a
2004 Vereinigte Staaten Jon FogartySierra Sierra RacingSwift 016.a
2005 Niederlande Charles Zwolsman juniorPolestar Racing GroupSwift 016.a
Champ Car Atlantic Championship
2006 Frankreich Simon PagenaudForsythe RacingSwift 016.a
2007 Brasilien Raphael MatosSierra Sierra EnterprisesSwift 016.a
Atlantic Championship
2008 Finnland Markus NiemeläNewman Wachs RacingSwift 016.a
2009 Vereinigte Staaten John EdwardsNewman Wachs RacingSwift 016.a

Im Jahr 2010 wurden erstmals keine Rennen ausgetragen, da das Teilnehmerfeld zu klein gewesen wäre.[7] Auch 2011 fanden keine Rennveranstaltungen statt.

Zum Jahresende 2011 gab Formula Race Promotions, der Veranstalter der F2000 und der F1600 Formula F Championship Series („US-amerikanische Formel Ford“), bekannt, dass mit der Atlantic Championship Series eine Neuauflage des Championats für SCCA-legale Formel-Atlantic-Fahrzeuge geschaffen werde, welche zunächst drei Wochenenden à zwei Rennen im Rahmen der anderen beiden Meisterschaften austragen würde, von denen dann die besten fünf jedes Fahrers zum finalen Meisterschaftsstand gezählt würden. Als Reifenlieferant wurde Hoosier Racing Tire Corp präsentiert.[1]

JahrMeisterTeamChassis
Atlantic Championship Series
2012 Vereinigte Staaten David GrantVereinigte Staaten United States Polestar Racing GroupSwift 014
2014 Kanada Daniel BurkettVereinigte Staaten K-Hill MotorsportsSwift 016.a
Commons: Atlantic Championship – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Atlantic Championship Series Launching for 2012. crash.net, 29. Dezember 2011, abgerufen am 26. November 2019.
  2. History atlantic-championship.com
  3. Formula Atlantic Series - Swift 016.a. swiftengineering.com, archiviert vom Original am 12. Februar 2010; abgerufen am 12. Januar 2012.
  4. Swift 016.a Specifications. jensenmotorsport.com, abgerufen am 12. Januar 2012.
  5. Tyre Information. (Nicht mehr online verfügbar.) coopertire.co.uk, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 12. Januar 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.coopertire.co.uk
  6. All-time driver roster & past champions atlantic-championship.com
  7. Aus für die Formel Atlantic motorsport-total.com
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.