Artilleriekommando 2
Das Artilleriekommando 2 war eines der Artilleriekommandos des Heeres der Bundeswehr. Der Stabssitz des Artilleriekommandeurs war Ulm. Das Artilleriekommando 2 war Teil der Korpstruppen des II. Korps.
Artilleriekommando 2 | |
---|---|
Aktiv | 1. Juli 1972 bis 1994 |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Heer |
Typ | Artilleriekommando |
Unterstellung | II. Korps |
Stabssitz | Ulm |
Aufträge
Das Artilleriekommando bündelte auf Ebene des Korps die weitreichendsten Artilleriesysteme der Artillerietruppe. Lageabhängig verstärkte die Korpsartillerie die Feuerkraft der Divisionsartillerie. In der Endphase des Kalten Krieges war die Raketenartillerie des Artilleriekommandos im Rahmen der nuklearen Teilhabe befähigt mit ihren Lance-Systemen taktische Kernwaffen einzusetzen. Um das eigene Feuer weitreichend zu planen, verfügte der Artilleriekommandeur im Dienstgrad Brigadegeneral oder Oberst zuletzt neben Truppenteilen der Topographietruppe auch über Drohnen, deren Aufklärungsergebnisse auch dem Kommandierenden General des Korps und den Kommandeuren der unterstellten Divisionen zur Verfügung gestellt werden konnten. Insgesamt entsprach die Größe des Artilleriekommandos in etwa einer der Brigaden des Feldheeres.
Gliederung
Um 1989 gliederte sich das Artilleriekommando grob in:[1]
- Stab/ Stabsbatterie Artilleriekommando 2, Ulm
- Drohnenbatterie 200, München
- Raketenartilleriebataillon 250, Engstingen (4. Batterie als Raketenartillerielehrbatterie im Frieden zu Artillerielehrregiment 5)
- Nachschubbataillon Sonderwaffen 220, Günzburg
- Sicherungsbataillon 200 (GerEinh), Engstingen
Geschichte
Das Artilleriekommando wurde ab 1971 zur Einnahme der Heeresstruktur III aufgestellt und Mitte 1972 in Dienst gestellt. Zur Aufstellung wurde der Stab des Korpsartilleriekommandeurs 2 herangezogen, der bereits seit 1959 dem Kommandierenden General zur Seite stand. Diese Dienststellung ging wiederum aus dem Korpsartilleriekommandeur 402 hervor, der bereits 1957 in Ulm ausgeplant wurde.
1977 erfolgte die Umrüstung von Sergeant auf Lance.
Nach Ende des Kalten Krieges erklärte die nukleare Planungsgruppe der NATO 1991 den Verzicht auf nukleare Artilleriesysteme in Deutschland. Die amerikanische Sondermunition wurde weitestgehend aus Deutschland abgezogen. Das Artilleriekommando wurde daher 1994 etwa zeitgleich mit der Umgliederung des II. Korps zum II. (Deutsch-Amerikanischen) Korps außer Dienst gestellt.
Verbandsabzeichen
Das Artilleriekommando führte aufgrund seiner Ausplanung als Teil der unselbständigen Korpstruppen kein eigenes Verbandsabzeichen. Die Soldaten trugen daher das Verbandsabzeichen des übergeordneten Korps.
Als „Abzeichen“ wurde daher unpräzise manchmal das interne Verbandsabzeichen des Stabes und der Stabsbatterie „pars pro toto“ für das gesamte Artilleriekommando genutzt. Es zeigte im Wesentlichen als Hinweis auf den Stationierungsraum im geviertelten Schild die bayrischen Rauten, württembergischen Stauferlöwen, sowie den Bundesadler und ähnlich wie im Barettabzeichen der Artillerietruppe zwei gekreuzte Kanonenrohre auf der roten Waffenfarbe der Artillerie.
Siehe auch
Einzelnachweise
- O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Heeresamt. I. Korps. II. Korps. III. Korps. 4. Auflage. 2.1 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 3. Juli 2018]).
Weblinks
- Peter Hall: Standorte der Raketenartilleriebataillone "Lance" (1985). In: Boden-Boden-Raketen - Militärische, Historische und Technische Aspekte. Abgerufen am 13. Januar 2019.