Heimatschutzkommando 18
Das Heimatschutzkommando 18 war ein teilaktives Heimatschutzkommando des Heeres der Bundeswehr mit Sitz des Stabes in Oberhausen und Neuburg. Der Verband wurde 1970 ausgeplant, 1981 aufgelöst und unterstand dem Befehlshaber im Wehrbereich VI.
Heimatschutzkommando 18 | |
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Verbandsabzeichen | |
Aktiv | 1. April 1970 bis 31. März 1981 |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Heer |
Typ | Heimatschutzkommando |
Unterstellung | Wehrbereichskommando VI |
Stabssitz | Oberhausen/Neuburg |
Kommandeur | |
Letzter Kommandeur | Oberst Eberhard Fuhr |
Geschichte
Aufstellung
Das Heimatschutzkommando 18 wurde zum 1. April 1970 zur Einnahme der Heeresstruktur III als teilaktiver Truppenteil im Wehrbereich VI in Oberhausen an der Donau aufgestellt. Zur Aufstellung wurden Teile der „alten“ Panzergrenadierbrigade 28 mit Stab in Donauwörth herangezogen.
Das Heimatschutzkommando war eines der sechs teilaktiven Heimatschutzkommandos des Territorialheeres. Nur ein Teil des Heimatschutzkommandos war im Frieden präsent. Im Spannungs- Verteidigungsfall konnte das Heimatschutzkommando durch einberufene Reservisten deutlich aufwachsen. Einige der unterstellten Bataillone und Kompanien waren dazu als nicht aktive Geräteeinheiten ausgeplant, die erst im Verteidigungsfall mobil gemacht worden wären. Dazu war deren Wehrmaterial im Frieden in Depots eingelagert oder musste als materiale Mob-Ergänzung aus zivilen Beständen eingezogen werden.
Aufgabe der Heimatschutzkommandos, die den Kern der Heimatschutztruppe des Territorialheeres bildeten, war unter anderem die Verteidigung des rückwärtigen Heeresgebietes, insbesondere die Sicherung wichtiger Infrastruktur wie Marschrouten, Häfen, Verkehrsknotenpunkte und Fernmeldeeinrichtungen. Im rückwärtigen Raum musste mit Luftlandetruppen, seegelandeten, durchgesickerten oder durchgebrochenen Feind gerechnet werden. Im Kern ähnelte das Heimatschutzkommando einer Jägerbrigade. Mobilität und Feuerkraft blieben durch den Mangel an geschützten Fahrzeugen, Artilleriesystemen und selbständigen Kompanien der Kampfunterstützungs- sowie Führungstruppen aber deutlich hinter den Brigaden des Feldheeres zurück, so dass das Heimatschutzkommando nur zeitlich und örtlich eng begrenzt Kampfaufträge hätte durchführen können und zum Gefecht der verbundenen Waffen nur bedingt befähigt war.
Im Frieden bildeten die unterstellten Ausbildungszentren Soldaten der Heimatschutztruppe aus.
Auflösung
Zur Einnahme der Heeresstruktur IV wurde das Heimatschutzkommando 18 zum 31. Dezember 1980 außer Dienst gestellt. Personal und Material des außer Dienst gestellten Heimatschutzkommandos wurden zur Aufstellung der teilaktiven Heimatschutzbrigade 56 verwendet. Teile wurden zur Aufstellung der nicht aktiven Heimatschutzbrigade 66 verwendet.
Gliederung
Das Heimatschutzkommando gliederte sich in:[1][2]
- Stab und Stabskompanie (Neuburg/ Oberhausen) (gekadert)
- Jägerregiment 53
- Jägerbataillon 531 (München) (aktiv)
- Jägerbataillon 532 (München) (Geräteeinheit)
- 1 Mörserkompanie (Geräteeinheit)
- 2 Panzerjägerkompanien (Geräteeinheiten)
- Jägerregiment 54
- Jägerbataillon 541 (Neuburg/ Oberhausen) (aktiv)
- Jägerbataillon 542 (Neuburg/ Oberhausen) (Geräteeinheit)
- 1 Mörserkompanie (Geräteeinheit)
- 2 Panzerjägerkompanien (Geräteeinheiten)
- 1 leichtes Pionierbataillon (Geräteeinheit)
- 1 Versorgungsbataillon (Geräteeinheit)
- 1 Feldersatzbataillon (Geräteeinheit)
- 3 Ausbildungszentren
- Jägerregiment 53
Verbandsabzeichen
Das Heimatschutzkommando führte ein Verbandsabzeichen mit folgender Blasonierung:
- „Grün bordiert, von Silber und Blau schräglinks geteilt, aufgelegt ein schwarzes Mittelschild, darin ein rotbewehrter und rotgezungter goldener Löwe.“
Das Verbandsabzeichen stellte die Verbindung zum Stationierungsraum her. Das Verbandsabzeichen nahm wesentliche Elemente des Wappen von Oberbayern auf. Die Farben und Schrägteilung erinnerten an die bayerische Rauten. Der Löwe im schwarzen Schild ähnelte dem Pfälzer Löwen aus dem Wappen Oberbayerns. Im Wappen Oberbayerns ist der Pfälzer Löwe allerdings als gekrönter Löwe dargestellt. Der grüne Bord war typisch für alle Heimatschutzkommandos in der Heeresstruktur III. Grün ist die Waffenfarbe der Jägertruppe, denn die meisten Heimatschutzkommandos ähnelten im Kern Jägerbrigaden.
Das Verbandsabzeichen wurde vom „Nachfolgeverband“ Heimatschutzbrigade 55 fortgeführt. Der Pfälzer Löwe fand sich auch im Verbandsabzeichen der 4. Panzergrenadierdivision und der Heimatschutzbrigade 54. Die Bayerischen Rauten fanden sich auch in den Verbandsabzeichen im Bereich der 4. Panzergrenadierdivision, beim Verbandsabzeichen der 13. Panzergrenadierdivision und bei einer älteren Ausführung des Verbandsabzeichens der Panzergrenadierbrigade 37.
Kommandeure
Das Heimatschutzkommando wurde durch folgende Stabsoffiziere kommandiert:
- Oberst Karl Völkl (1. April 1970 – 28. September 1973)
- Oberst Karl-Heinz Brandt (28. September 1973 – 1978)
- Oberst Werner Heumann (1978 – 30. September 1980)
- Oberst Eberhard Fuhr (25. September 1980 – 31. März 1981)
Weblinks
- Heimatschutzkommandos / Heimatschutzbrigaden. Deutsche Digitale Bibliothek, abgerufen am 2. Juli 2018.
- Roland Holzmayr: Die Tillykaserne. Gemeinde Oberhausen, abgerufen am 2. Juli 2018.
Einzelnachweise
- Heimatschutzkommandos / Heimatschutzbrigaden. Deutsche Digitale Bibliothek, abgerufen am 2. Juli 2018.
- Nemere: Jägerverbände u. -einheiten der Bundeswehr. Beitrag #13. In: Cold-War-Forum - Militäranlagen & Relikte des Kalten Krieges. 29. November 2008, abgerufen am 8. August 2018.