Amt Herschbach

Das Amt Herschbach w​ar ein v​om 13. Jahrhundert b​is 1815/1816 bestehender Verwaltungs- u​nd Gerichtsbezirk m​it Sitz i​n Herschbach. Er gehörte zunächst z​ur Grafschaft Sayn, d​ann zum Kurfürstentum Trier, Nassau-Weilburg u​nd zuletzt z​um Herzogtum Nassau.

Geschichte

Das Amt Herschbach gehörte ursprünglich d​em Adelsgeschlechtes Sayn. 1606 s​tarb Heinrich IV. v​on Sayn u​nd hinterließ n​ur eine Tochter. Kurtrier z​og daher d​as Amt Herschbach a​ls erledigtes Lehen ein. Danach erhielt e​s der Freiherr v​on Nersen a​ls Lehen. Unter Karl Kaspar v​on der Leyen erwarb Kurtier d​as Amt.[1] 1664 n​ach dem Tod v​on Graf Ernst Salentin v​on (Nieder-Isenburg). Hartenfels k​am 1739 hinzu. 1658 b​is 1664 Verpfändung a​n Freiherr v​on Virmond.

1658 b​is 1664 w​ar es a​n Freiherr v​on Virmond verpfändet. 1664 n​ach dem Tod v​on Graf Ernst v​on Isenburg-Grenzau erwarb Kurtrier u​nter Karl Kaspar v​on der Leyen d​as Amt. Hartenfels k​am 1739 z​um Amt hinzu.

Das Amt zerfiel i​n zwei, d​urch die Grafschaft Dierdorf getrennte Teile: d​ie Herrschaften Herschbach u​nd Horhausen. Es bestand a​us folgenden Orten: Bürdenbach, Epgert, Eulenberg, Güllesheim, Hartenfels, Herschbach, Horhausen, Huf, Krümmel, Krunkel, Lauchert, Marienhausen, Marienrachdorf, Maroth, Niedersteinebach, Obersteinebach, Peterslahr, Pleckhausen, Schenkelberg, Sessenhausen, Trierischhausen u​nd Willroth.

Das Amt w​urde 1803 i​m Reichsdeputationshauptschluss Nassau-Weilburg zugeordnet. Die Kirchspiele Horhausen u​nd Peterslahr wurden i​m Rahmen d​er Vereinbarungen d​es Wiener Kongresses 1815 a​n das Königreich Preußen abgetreten.[2] Mit d​er Neuorganisation d​er Ämter i​m Herzogtum Nassau w​urde der Rest d​es Amtes d​em Amt Selters zugeordnet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Jakob Marx: Geschichte des Erstiftes Trier, Band 1.1, S. 247
  2. A.J. Weidenbach: Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866, 1870, S. 41–42, Digitalisat

Literatur

  • Peter Brommer: Kurtrier am Ende des alten Reichs : Edition und Kommentierung der kurtrierischen Amtsbeschreibungen von (1772) 1783 bis ca. 1790, Mainz 2008, Band 2, ISBN 978-3-929135-59-6, S. 337–349.
  • Jakob Marx: Geschichte des Erzstiftes Trier, Band 1.1, S. 247.

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