Ernst von Isenburg-Grenzau
Graf Ernst von Isenburg-Grenzau (* 1584; † 30. Mai 1664 in Brüssel) war spanischer General im 30-jährigen Krieg und letzter Vertreter der Linie Isenburg-Grenzau.
Herkunft
Seine Eltern waren Salentin von Isenburg-Grenzau (1532–1610) und dessen Ehefrau Gräfin Antonie Wilhelmine von Arenberg (* 1. März 1557; † 26. Februar 1626), Hofmeisterin bei der Infantin Isabella. Salentin war zum Erzbischof und Kurfürsten von Köln gewählt worden, entsagte aber nach 10 Jahren Amt und Würden, um das Aussterben seiner Linie zu verhindern. Ernst hatte noch einen älteren Bruder namens Salentin, der am 5. Dezember 1619 in österreichischen Diensten fiel.[1]
Leben
Er ging 1614 in spanische Dienste und kämpfte für Spanien unter Spinola in den Niederlanden. Bei der Belagerung von Breda im Jahr 1625 kommandierte er eines der vier Lager bei der Stadt. Auch auf dem bekannten Bild von Velasquez ist er hinter Spinola mit dargestellt. Vom König erhielt er 1628 den Orden vom Goldenen Vlies.
1632 führte er als General der Artillerie einen Vorstoß entlang der Ahr, einige schwedische Festungen wie Olberg und Landscron wurden dabei erobert. Im August 1636 wird Hirson erobert. Im Jahr 1636 ernennt ihn der König zum Gouverneur und General-Gouverneur der Provinzen Namur und Artois. 1638 nahm er am erfolgreichen Entsatz des belagerten St. Omer unter Prinz Thomas von Savoyen und Octavio Piccolomini teil. 1643 belagerte er die Festung Rocroi an der französischen Grenze. Francisco de Melo wollte ihm zu Hilfe kommen, traf dann aber auf eine Entsatzarmee unter Louis de Bourbon. Es kam zur Schlacht bei Rocroi, die mit einer schweren spanischen Niederlage endete. Isenburg überlebte die Schlacht, zog sich aber danach aus dem Militärleben zurück. Er wurde Nachfolger des Grafen von Fontaine als Generalfeldmeister der flämischen Armee, da dieser in der in der Schlacht fiel. Am 29. September 1645 wurde er auch zum Leiter der Finanzen (Großschatzmeister) der Niederlande, der Steuerverwaltung des Königs von Spanien, ernannt. Isenburg wohnte in Brüssel, wo er auch starb, seine Grafschaft wurde durch Verwalter betreut.
Sein Grabmal befindet sich in der Kathedrale St. Michael und St. Gudula.[2]
Familie
Ernst heiratete am 1. September 1625 auf Schloss Enghien die Prinzessin Caroline Ernestine von Arenberg (* 6. September 1606; † 12. September 1630), eine Tochter des Grafen Karl von Arenberg. Das Paar hatte eine Tochter Namens Maria Anna (1627–1628). Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er auf Schloss Fürstenberg im Jahr 1636 die Gräfin Maria Anna von Hohenzollern-Hechingen (* 1614; † 7. März 1670), eine Tochter des Fürsten Johann Georg von Hohenzollern-Hechingen. Die Ehe blieb kinderlos.
Literatur
- Denkwürdiger und nützlicher rheinischer Antiquarius, Band 1, S.525ff
- Johann L. Eggen van Terlan, Graf Ernst von Isenburg und sein Jahrhundert,
- Christian-Hiskias-Heinrich von Fischer, Geschlechtsreihe der Häuser Isenburg, Wind und Runkel, Stammliste #110
Weblinks
Einzelnachweise
- Johann Stephan Reck, Geschichte der gräflichen und fürstlichen Häuser Isenburg, Runkel, Wied, verbunden mit der Geschichte des Rheinthals zwischen Koblenz und Andernach, von Julius Cäsar bis auf die neueste Zeit, S.195
- Karl Baedeker, Belgien und Holland nebst den wichtigsten Routen durch Luxemburg, S.59