Alfonso Hüppi
Alfonso Hüppi (* 11. Februar 1935 in Freiburg im Breisgau) ist ein Schweizer Maler, Grafiker und Bildhauer. Er lebt in Baden-Baden und zeitweise in Namibia.
Familie
Alfonso Hüppis Eltern stammten aus der Innerschweiz. Nachdem sie einige Jahre in Freiburg im Breisgau verbracht hatten, wo Alfonso geboren wurde, kehrten sie in ihre Heimat zurück. Der Vater war als junger Mann Schweizergardist in Rom gewesen und gab deshalb seinem Sohn einen italienischen Vornamen. Alfonso Hüppi war verheiratet mit der Künstlerin Brigitta Hüppi-Weber. Kinder aus der Ehe sind Johannes Hüppi und Thaddäus Hüppi.
Leben und Werk
Alfonso Hüppi ließ sich 1950 bis 1954 in Luzern zum Silberschmied ausbilden und arbeitete bis 1954 als Geselle. Von 1954 bis 1958 arbeitete er als Hammerarbeiter in einem Hammerwerk. Dann zog es ihn 1958 bis 1959 auf Reisen in den Vorderen Orient. Anschließend folgte 1960 ein Studium der Bildhauerei an der Kunst- und Werkschule Pforzheim und an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Dort übernahm er 1961 bis 1964 eine Dozentur für Kalligrafie und Gestaltung. Von 1964 bis 1968 war er Mitarbeiter an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Anschließend übernahm er von 1974 bis 1999 eine Professur für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf.[1]
Mit seiner Klasse unternahm er Studienreisen um das Mittelmeer herum in den Vorderen Orient, nach Afrika, Italien, Sizilien, Tunesien, Ägypten, Türkei, Kurdistan, Syrien, Persien und Armenien. 1998 gründete er mit Erwin Gebert das „Museum im Busch“ in Etaneno, Namibia. Seither ist er Leiter des dortigen Museums und des Künstlerprogramms.
Van Ham Art Estate betreut seit 2020 den künstlerischen Vorlass von Alfonso Hüppi.[2]
Alfonso Hüppi ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[3]
Studenten von Hüppi
Zu seinen Studenten gehörten u. a.
- Monika Baer
- Holger Bunk
- Jörg Eberhard
- Stefan Ettlinger
- Claus Föttinger
- Heinz Hausmann
- Bertram Jesdinsky
- Ute Langanky
- Stefan Lausch
- Vera Leutloff
- Silke Leverkühne
- Horst Münch
- Markus Oehlen
- Karl Manfred Rennertz
- Thomas Rentmeister
- Kim Reuter
- Klaus Richter
- Joachim Stallecker
- Thomas Virnich
- Corinne Wasmuht
- Peter Nagel
- Sabine Metzger
- Till Hausmann
Ausstellungen (Auswahl)
- 1972: documenta 5, Kassel
- 1977: documenta 6, Kassel
- 1990: Kunsthalle Göppingen
- 1991: Galerie Littmann, Basel
- 1996: 4 Hüppi, Museum für Neue Kunst, Freiburg im Breisgau
- 1997: Kunstmuseum Solothurn
- 2002: Alfonso Hüppi – da capo – vom Kopf über die Hand zum Bild, Akademie der Künste, Berlin
- 2002: Staatliche Kunsthalle, Baden-Baden
- 2012: Kurt Tucholsky Literaturmuseum Schloss Rheinsberg[4]
- 2013: Kunstverein Marburg[5]
Werke in öffentlichen Sammlungen
- Daimler Contemporary, Berlin
- Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
- Artothek der Landeshauptstadt Düsseldorf
- Kunstgewerbemuseum Basel
- Stiftung Museum Schloss Moyland, Bedburg-Hau
- Kunstsammlung im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
- Schweizerische Landesbibliothek, Bern
- museum kunst palast, Düsseldorf
- Sammlung der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf
- Museum Folkwang, Essen
- Museum Für Neue Kunst, Freiburg. i.Br.
- Museum Goch
- Kunsthaus Grenchen
- Kunstmuseum Stuttgart
- Sammlung C. + C. Vogel, Hamburg
- Sammlung Ritter, Waldenbuch
- Städtisches Kunstmuseum, Spendhaus Reutlingen
- Hochschule für bildende Künste, Hamburg
- Badische Landesbibliothek, Karlsruhe
- Deutsches Literaturarchiv, Marbach
- Universitätsbibliothek Münster
- Stiftung Lütze, Städtische Galerie Rastatt
- National Museum of Contemporary Art Korea, Seoul
- Kunstmuseum Solothurn
- Graphische Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart
- Land Baden-Württemberg, Stuttgart
- Württembergische Landesbibliothek Stuttgart
- Graphiksammlung der ETH Zürich
- Schweizerisches Institut für Kunstgeschichte, Zürich
- Il Giardino, Seggiano
Auszeichnungen und Preise
- 1974: Förderungspreis des Kunstpreises Berlin
- 1989: Preis Künstler in Baden-Baden der Gesellschaft der Freunde junger Kunst Baden-Baden
- 1997: Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg
- 2015: Art-Karlsruhe-Preis des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe
- 2017: Erich-Heckel-Preis des Künstlerbundes Baden-Württemberg
Veröffentlichungen
- Alfonso Hüppi: Aladins Lampe. Mit Liedern von Hafis ... [Hrsg. von der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden]. Baden-Baden: Staatliche Kunsthalle, 1997, 20 S.
- Alfonso Hüppi: Verzettelung. Eine Sammlung nächtlicher Gedanken in den Spruchbeutel gesteckt und mit flüchtigem Gekritzel versehen von Alfonso Hüppi. Düsseldorf: Parerga, 2001, 103 S.
- Otto Jägersberg: Wie Kafka beinah nach Baden-Baden in Grolleckr Sanatorium gekommen wäre vielleicht. 14 Kalendergeschichten und 39 Aquarelle; illustriert von Alfonso Hüppi. Baden-Baden: Galerie & Antiquariat Brandstätter, 2005, 77 S. : 39 Abb., ISBN 3-00-016806-0
- Alfonso Hüppi: Schön wärs – Schon wars. Köln: Matto-Verlag, 2005. 44 S., ISBN 3-936392-02-1
Literatur
- Robert Kudielka, Michael Schoenholtz, Inge Zimmermann (Vorw.): aus. gezeichnet. zeichnen. Eine Ausstellung der Sektion Bildende Kunst. Akademie der Künste, Berlin 25. April bis 14. Juni 2009, ISBN 978-3-88331-127-2
Weblinks
- Literatur von und über Alfonso Hüppi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eva Bechstein: Hüppi, Alfonso. In: Sikart
- Alfonso Hüppi in der ifa-Datenbank
- Etaneno, Museum im Busch, Forum für Neue Kunst, Namibia
- Alfonso-Hüppi-Archiv im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
- Offizielle Seite des Künstlers
Einzelbelege
- Profil-Eintrag beim Künstlerbund Baden-Württemberg
- Alfonso Hüppi-Offizielle Seite des Künstlers. Abgerufen am 26. Februar 2021.
- kuenstlerbund.de: Mitglieder "H" / Alfonso Hüppi (abgerufen am 31. August 2015)
- „Alfonso Hüppi … doch alle Lust will Ewigkeit“, Ausstellung 12. Mai bis 15. Juli 2012
- Alfonso Hüppi. Bilder und Objekte. In: marburger-kunstverein.de, Ausstellung vom 22. November 2013 bis 9. Januar 2014.