Till Hausmann
Leben
Till Hausmann wuchs im westfälischen Schwelm als zweiter Sohn des Rechtsanwalts und Notars Rolf Hausmann und dessen Frau Liane auf. Die künstlerische Neigung zeigte sich frühzeitig. Nach Abitur und Zivildienst studierte Till Hausmann von 1974 bis 1982 an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf zunächst bei Fritz Schwegler, damals noch Dozent im Orientierungsbereich, und anschließend in der Klasse von Alfonso Hüppi. Im Fach Kunstgeschichte waren Walter Hofmann und Werner Spies seine Lehrer. An der Kunstakademie kam Till Hausmann nach anfänglicher Konzentration auf Malerei zur Bildhauerei. Er experimentierte in den meisten technischen Werkstätten, bevor Holz zum bevorzugten Material und zum Ausgangspunkt seines weiteren künstlerischen Schaffens wurde.
1978 erhielt Till Hausmann ein Reisestipendium der Kunstakademie, das er zu einer dreimonatigen Reise durch die USA nutzte, gefolgt von einem sechsmonatigen New-York-Stipendium für das P.S.1 im Jahr 1980.
1982 schloss er das Studium in den Fächern Kunst und Kunstwissenschaft mit Erstem Staatsexamen und Meisterschülerbrief ab. Nach einem Referendariat folgte 1985 das Zweite Staatsexamen mit Lehramtsbefähigung.
Parallel zu seiner Tätigkeit als freischaffender Künstler arbeitete Till Hausmann von 2002 bis 2021 als Lehrer an einer Gesamtschule in Mönchengladbach.
Till Hausmann ist mit der Malerin und Glasbildnerin Anja Quaschinski verheiratet.
Leistungen
Nach der Akademiezeit war Till Hausmann in der freien Düsseldorfer Szene aktiv. Er engagierte sich für die Erschließung neuer Atelierräume in damals leerstehenden Fabrikräumen. Auf seine Initiative hin gründete sich 1985 eine Arbeitsgemeinschaft von zwölf Künstlerinnen und Künstlern, die mit zwei spektakulären Projekten („Die Torte“, „Quirl“) auf den Ateliernotstand in der Stadt aufmerksam machte. Die Erhaltung des Salzmannbaus auf dem ehemaligen Jagenberg-Gelände im Stadtteil Bilk und die Einrichtung von mehr als 30 neuen Ateliers sowie des Kunstraums Düsseldorf geht auf diese Initiative zurück.
Die Mitarbeit an dem von Jårg Geismar initiierten internationalen Künstler-Netzwerk A.T.W. ("Around The World") führte zu Aufenthalten und Ausstellungsteilnahmen u. a. in New York und Rio de Janeiro. Gefördert vom Goethe-Institut kam es im weiteren auch zu Einzelausstellungen in Rio, Brasilia und Salvador da Bahia (1994).[1] Till Hausmann erhielt Preise, Stipendien sowie öffentliche Förderungen. Ein Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit bestand in der Entwicklung freier Projekte ohne Abhängigkeit vom kommerziellen Kunstbetrieb. Es entstanden mehrere Großskulpturen im öffentlichen Raum. Seit 2006 arbeitet Till Hausmann gemeinsam mit seiner Frau Anja Quaschinski auch an der künstlerischen Ausgestaltung von Sakralräumen.
Werke im öffentlichen Raum
- Fußgängerskulptur, 2000, Düsseldorf.[2]
- Wasserwerk, 2004, Kürten-Kohlgrube.
- Toni Turek Denkmal, 2014. Esprit Arena, Düsseldorf
- Ampelnistkasten, 2017, Vorster Wald, Kaarst
- Gedenkstele Fortuna 1895, 2020/21, Düsseldorf
Literatur
- ab und an auf und ab, Architektenkammer NRW, Düsseldorf, 2019. Ausstellungskatalog mit einem Textbeitrag von Holger Brülls.
- mit Anja Quaschinski: Sakralräume 2019–2019, Düsseldorf, 2019. Dokumentation.
- KUNSTDÜNGER e.V. – Neue Skulpturen für Trier. Objekte 2015 für die Robert-Schumann-Allee, 2016. Katalog.
- mit Anja Quaschinski: Sakralräume 2006–2009, Düsseldorf, 2009. Dokumentation.
- Fußgängerskulptur, Düsseldorf, 2000. Dokumentation mit einem Textbeitrag von Gottlieb Leinz.
- Straße Botanischer Garten, Kunstpalast Düsseldorf, 1995. Ausstellungskatalog mit einem Textbeitrag von Heribert Brinkmann.
- Cidade 2, Goethe-Institut Rio de Janeiro, 1993. Ausstellungskatalog mit Textbeiträgen von Anton Regenberg und Reynaldo Roels Jr.
- Cidade, ID Galerie Düsseldorf, 1990. Ausstellungskatalog mit einem Textbeitrag von Rosemarie E. Pahlke.
- Die Rückreise, Düsseldorf, 1990. Dokumentation mit einem Textbeitrag von Gabriele Lohberg.
- Mannheimer Kunstverein, 1989. Ausstellungskatalog mit Textbeiträgen von Friedrich W. Kasten und Hans Günter Golinski.
- Der Erdgräber, Kulturderzernat Bergkamen, 1985. Faltblatt mit einem Textbeitrag von Dieter Treeck.
Einzelnachweise
- Till Hausmann – Bildhauer. Abgerufen am 10. November 2021 (deutsch).
- Anja Quaschinski - Glasgestalterin - Malerin - Düsseldorf. Abgerufen am 10. November 2021.