Ainay-le-Château

Ainay-le-Château ist ein zentralfranzösischer Ort und eine Gemeinde (commune) mit 987 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im äußersten Nordwesten des Départements Allier und der Region Auvergne-Rhône-Alpes.

Ainay-le-Château
Ainay-le-Château (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Allier (03)
Arrondissement Montluçon
Kanton Bourbon-l’Archambault
Gemeindeverband Pays de Tronçais
Koordinaten 46° 43′ N,  42′ O
Höhe 184–252 m
Fläche 24,24 km²
Einwohner 987 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 41 Einw./km²
Postleitzahl 03360
INSEE-Code 03003
Website Website Ainay-le-Château

Kirche Saint-Étienne

Lage

Der Ort Ainay-le-Château liegt in einer Höhe von ca. 215 Metern ü. d. M. im nördlichen Bourbonnais am Fluss Sologne. Die Städte Montluçon, Moulins, Bourges und Nevers befinden sich allesamt im Umkreis von etwa 60 bis 70 Kilometern (Fahrtstrecke). Zur Gemeinde gehören auch das ehemals eigenständige Dorf Saint-Benin sowie mehrere Einzelgehöfte.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920062012
Einwohner1.5941.6131.5521.5441.4581.1651.1161.021
Quellen: Cassini und INSEE

Im 19. Jahrhundert gab es ein deutliches Bevölkerungswachstum von ca. 800 auf annähernd 2.300 Einwohner. Infolge der Reblauskrise im Weinbau und der Mechanisierung der Landwirtschaft, die den Verlust vieler Arbeitsplätze zur Folge hatte, ging die Einwohnerzahl seitdem kontinuierlich bis auf die derzeitigen Tiefststände zurück.

Wirtschaft

Jahrhundertelang lebten die Einwohner von Ainay-le-Château als Selbstversorger von der Landwirtschaft, zu der auch der Weinbau gehörte; hinzu kamen Kleinhandel und Handwerk. Nach der Reblauskrise kam der Weinbau jahrzehntelang völlig zum Erliegen, doch mittlerweile werden wieder Rot-, Rosé und Weißweine produziert, die über die Appellation Val-de-Loire vermarktet werden. Viele leerstehende Häuser sind zu Ferienwohnungen (gîtes) umgebaut worden.

Geschichte

Bis zur Französischen Revolution war Ainay eine von 15 Kastellaneien der Herzöge von Bourbon und des Bourbonnais, die innerhalb der Stadt eine Burg bzw. ein Schloss (château) besaßen und sie mit einer Festungsmauer umgeben ließen. Die Überreste der mittelalterlichen Burg wurden im 19. Jahrhundert niedergerissen.

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Ainay-le-Château

  • Die heutige Pfarrkirche Saint-Étienne hat eine komplexe Baugeschichte, die – nach heutigem Kenntnisstand – mit einer romanischen Kirche begann, von welcher noch ein Portal mit Vielpassbogen erhalten ist. Der Glockenturm stammt aus dem 13. Jahrhundert, doch auch er musste im 16. Jahrhundert den Einbau eines imposanten Renaissanceportals erdulden. In dieser Zeit wurde wahrscheinlich das noch existierende romanische Kirchenschiff abgerissen und durch einen eher unscheinbaren spätgotischen Neubau ersetzt. Die heutigen Ostteile (Chor) wurden erst Ende des 17. Jahrhunderts hinzugefügt. Das dreischiffige Innere der Kirche beherbergt mehrere denkmalgeschützte Grabsteine und Schnitzfiguren, darunter eine Pietà des 16. Jahrhunderts. Der Kirchenbau wurde bereits im Jahr 1913 in die Liste der Monuments historiques eingetragen.[1]
  • Die Reste der größtenteils dem 15. Jahrhundert zuzurechnenden Stadtbefestigungen (remparts) mit ihren 30 halbrund vorspringenden Bastionen und einem imposanten Tor (Porte de l’Horloge), welches zeitweise auch als Gefängnis diente, sind seit dem Jahr 2007 ebenfalls als Monuments historiques anerkannt.[2]
  • In der Kapelle Saint-Roch befindet sich eine denkmalgeschützte Holzfigur des in weiten Teilen Frankreichs ehemals recht populären Saint-Fiacre aus dem 17. Jahrhundert.[3]

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes de l’Allier. Flohic Editions, Band 1, Paris 1999, ISBN 2-84234-053-1, S. 63–65.
Commons: Ainay-le-Château – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Église Saint-Étienne, Ainay-le-Château in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  2. Fortifications, Ainay-le-Château in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  3. Statue de Saint-Fiacre, Ainay-le-Château in der Base Palissy des französischen Kulturministeriums (französisch)
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