Świebodzin
Świebodzin ([ɕfjɛˈbɔd͡ʑin], deutsch Schwiebus) ist eine Kreisstadt im Powiat Świebodziński in der polnischen Woiwodschaft Lebus mit etwa 22.000 Einwohnern und Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit etwa 30.000 Einwohnern.
Świebodzin | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Lebus | ||
Powiat: | Świebodzin | ||
Gmina: | Świebodzin | ||
Fläche: | 10,54 km² | ||
Geographische Lage: | 52° 15′ N, 15° 32′ O | ||
Höhe: | 176 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 22.010 (31. Dez. 2016) | ||
Postleitzahl: | 66-200 bis 66-201 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 68 | ||
Kfz-Kennzeichen: | FSW | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | A2 Berlin–Warschau | ||
S3 Stettin–Zielona Góra | |||
DK92 Rzepin–Posen | |||
Eisenbahn: | Posen–Frankfurt (Oder) | ||
Nächster int. Flughafen: | Posen | ||
Verwaltung | |||
Bürgermeister: | Tomasz Sielicki |
Lage
Die Stadt liegt in Niederschlesien, 69 Kilometer östlich von Frankfurt (Oder) und 38 Kilometer nördlich von Zielona Góra (Grünberg). Westlich der Stadt erstreckt sich die Reppener Heide (Puszcza Rzepińska) und in nächster Nähe befinden sich mehrere kleine Seen.
Geschichte
Im 4. Jahrhundert siedelten sich in der Gegend Slawen an, die den Ort Swebyssen gegründet haben sollen. Als Konrad von Masowien im 13. Jahrhundert von den Pruzzen bedrängt wurde und die Johanniter-Kreuzritter um Beistand bitten musste, räumte er ihnen 1228 als Gegenleistung die Ortschaft Schwiebus samt Zubehör ein. Die Ordensritter beeilten sich, die Ortschaft mit einer Stadtmauer zu umgeben.[1] Als Stadt wurde Schwiebus in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts urkundlich erwähnt.[2]
Die Stadt durchlebte in den folgenden Jahrhunderten eine wechselvolle Geschichte. Schwiebus war im 17. Jahrhundert Hauptort eines gleichnamigen Kreises, den Kaiser Leopold I. 1685 dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg als Vergünstigung für die eingezogenen Fürstentümer Liegnitz, Brieg und Wohlau übertrug. Der Kaiser ließ sich die Herrschaft Schwiebus jedoch vom Nachfolger des Kurfürsten, Markgraf Friedrich III. von Brandenburg, wieder zurückgeben, um sie 1694 dem Herzogtum Glogau zuzuschlagen, dem sie bis zur preußischen Eroberung Schlesiens 1742 angehörte.[1]
1945 gehörte Schwiebus zum Landkreis Züllichau-Schwiebus im Regierungsbezirk Frankfurt der Provinz Brandenburg des Deutschen Reiches.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs kam es bei der Eroberung der Stadt durch sowjetische Truppen Anfang 1945 zu erheblichen Zerstörungen. Bald nach der Besetzung durch die Rote Armee wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt. In der darauf folgenden Zeit wurden die Einwohner aus Schwiebus vertrieben. Schwiebus wurde in Świebodzin umbenannt.
Einwohnerzahlen
Gemeinde
Die Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska) Świebodzin erstreckt sich auf einer Fläche von 227,36 km² und gliedert sich neben dem gleichnamigen Hauptort in 23 Ortschaften mit einem Schulzenamt.
Städtepartnerschaften
Świebodzin pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu den drei deutschen Orten Neuenhagen bei Berlin und Herzberg (Elster) in Brandenburg sowie Friesoythe in Niedersachsen.
Verkehr
Die Stadt Świebodzin liegt an der Haupteisenbahnstrecke von Berlin nach Warschau. Außerdem kreuzen sich hier die Landesstraße 2 (droga krajowa 2) von Frankfurt (Oder) nach Posen und die Landesstraße 3 von Stettin nach Zielona Góra.
Sehenswürdigkeiten
- Rathaus, um 1550 im Renaissancestil erbaut und mit spätgotischen Elementen versehen, im 19. Jahrhundert markanter Turm angefügt
- Spätgotische Pfarrkirche Heiliger Erzengel Michael, 1311 erstmals erwähnt, älteste Teile des Backsteinbaus aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, 1541 erweitert, 1850–1858 Westfassade ergänzt um Vorhalle und hohen Giebel mit Turmspitzen
- Pfarrkirche Heilige Jungfrau Maria, Königin von Polen, 1898–1900 als neogotischer Kirchenbau an Stelle von zwei älteren Fachwerkkirchen errichtet, bauzeitliche Glasfenster erhalten
- Stadtmauer, Fragmente der mittelalterlichen Stadtbefestigung mit drei erhaltenen Türmen/Bastionen, errichtet ab dem Ende des 14. Jahrhunderts aus Feldsteinen und später auch aus Backsteinen, Teile des Festungsgrabens sind noch vorhanden und als Parkanlage gestaltet[4]
- Christus-König-Statue, übergroße, 36 Meter hohe Christusstatue, fertiggestelltam 6./7. November 2010 auf einem 16 Meter hohen Hügel, Gesamthöhe von 52,50 Metern, größte Christusstatue der Welt.[5]
- Rathaus auf dem Markt
- Pfarrkirche Erzengel Michael
- Stadtmauer mit Gefängnisturm, Blick zur Pfarrkirche Heilige Jungfrau Maria, Königin von Polen
- Christus-König-Statue
Persönlichkeiten
Literatur
- W. Riehl und J. Scheu (Hrsg.): Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Berlin 1861, S. 510–512.
- Samuel Gotthilf Knispel: Geschichte der Stadt Schwiebus, von ihren Ursprüngen an, bis auf das Jahr 1763. Züllichau 1765 (Digitalisat).
- Karl August Müller: Vaterländische Bilder, oder Geschichte und Beschreibung sämmtlicher Burgen und Ritterschlösser Schlesiens beider Antheile und der Grafschaft Glatz. Zweite Auflage, Glogau 1844, S. 216–217.
Weblinks
Einzelnachweise
- Riehl und Scheu (1861), S. 510–512.
- Samuel Gotthilf Knispel: Geschichte der Stadt Schwiebus, von ihren Ursprüngen an, bis auf das Jahr 1763. Züllichau 1765, S. 4–5.
- Michael Rademacher: Zuellichau. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Grupa Działania "Działaj z nami": Stadtgeschichte und Denkmäler, in: Świebodzin, Stadtplan, Sygnatura, 2011
- http://www.morgenpost.de/printarchiv/panorama/article1426943/Der-groesste-Segenspender-der-Welt.html