Ózd
Ózd [ˈoːzd] ist eine ungarische Stadt im gleichnamigen Kreis im Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén. Nach dem Komitatssitz Miskolc ist Ózd die zweitgrößte Stadt des Komitats.
Ózd | |||||
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Basisdaten | |||||
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Staat: | Ungarn | ||||
Region: | Nordungarn | ||||
Komitat: | Borsod-Abaúj-Zemplén | ||||
Kleingebiet bis 31.12.2012: | Ózd | ||||
Kreis seit 1.1.2013: | Ózd | ||||
Koordinaten: | 48° 13′ N, 20° 17′ O | ||||
Höhe: | 183 m | ||||
Fläche: | 91,56 km² | ||||
Einwohner: | 34.395 (1. Jan. 2011) | ||||
Bevölkerungsdichte: | 376 Einwohner je km² | ||||
Telefonvorwahl: | (+36) 48 | ||||
Postleitzahl: | 3600 | ||||
KSH-kód: | 14492 | ||||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2014) | |||||
Gemeindeart: | Stadt | ||||
Bürgermeister: | Dávid Janiczak (Jobbik) | ||||
Postanschrift: | Városház tér 1. 3600 Ózd | ||||
Website: | |||||
(Quelle: A Magyar Köztársaság helységnévkönyve 2011. január 1. bei Központi statisztikai hivatal) |
Geografische Lage
Ózd liegt in Nordungarn, knapp 40 Kilometer nordwestlich der Stadt Miskolc und vier Kilometer südlich der Grenze zur Slowakei.
Geschichte
Der Name der Gemeinde, der vom Namen des Volkes der Oghusen abgeleitet ist, wurde 1272 erstmals erwähnt. Die heutige Stadt wurde 1940 aus den Gemeinden Ózd, Bolyok und Sajóvárkony gebildet und erhielt 1949 das Stadtrecht.
In der Stadt lebten im Jahr 1941 siebenhundert Juden. Nach der deutschen Besetzung Ungarns im März 1944 ordnete die ungarische Verwaltung der Stadt im Mai die Bildung eines Zwangsghettos an. Die Juden Ózds wurden von dort im Juni 1944 ins KZ Auschwitz deportiert.
1978 wurden weitere Orte eingemeindet; dazu zählen Hodoscsépány, Susa, Szentsimon und Uraj.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts siedelte sich hier Stahlindustrie an. Zu einer echten Industriestadt entwickelte sich Ózd aber erst im Sozialismus. Ózd war neben Miskolc, Kazincbarcika und Tiszaújváros Standort des Borsoder Industriegebietes. Nach 1990 sank die Bedeutung der Schwerindustrie deutlich ab, woraufhin die Arbeitslosigkeit im Einzugsgebiet stark anstieg.
Sehenswürdigkeiten
- Stadtmuseum (Sammlung der Regionalgeschichte, Geschichte des Stahlwerkes, Kunsthandwerk des 19. Jahrhunderts, Mineraliensammlung)
- Industrielles Freilichtmuseum (Szabadtéri Néprajzi Múzeum)
Politik
In die Kritik geriet die Stadtverwaltung, als sie in der Hitzeperiode des Sommers 2013 die Wasserversorgung im Romaviertel abdrehte, obwohl die Stadt speziell zur Versorgung dieser Bevölkerungsgruppe finanzielle Unterstützung aus der Schweiz erhielt.[1]
Städtepartnerschaften
- Chorzów, Polen
- Ozd, Rumänien
- Ózdfalu, Ungarn
- Rimavská Sobota, Slowakei
- Sânsimion (Harghita), Rumänien
- Sânsimion (Mureș), Rumänien
- Veľký Blh, Slowakei
Söhne und Töchter der Stadt
- Kálmán Szepesi (1930–1992), Tischtennisspieler
- Zoltán Balog (* 1958), Politiker, Bischof
- Gertrúd Stefanek (* 1959), Fechterin
- Elemér Balázs (* 1967), Jazzmusiker
- Ottó Vincze (* 1974), Fußballspieler
- Dávid Janiczak (* 1987), Bürgermeister von Ózd
- Petra Vámos (* 2000), Handballspielerin
Literatur
- Ózd. In: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Yad Vashem, Jerusalem, 2009 ISBN 978-965-308-345-5, S. 567.
Weblinks
- Offizielle Webseite von Ózd (ungarisch)
- Ózd. In: A Pallas nagy lexikona. (ungarisch).
- Linksammlung (ungarisch)
- Légifotó: Ózd. In: civertan.hu. (ungarisch, Luftaufnahmen von Ózd).
Einzelnachweise
- Ungarn: Kein Wasser für Roma-Viertel trotz Hitze. In: orf.at. 5. August 2013, abgerufen am 18. Dezember 2018.