Zeschwitz (Leisnig)

Zeschwitz i​st ein Ortsteil d​er Stadt Leisnig i​m Landkreis Mittelsachsen. 2011 h​atte der Ortsteil 17 Einwohner.[1] 1936 w​urde er n​ach Görnitz eingemeindet, 1950 gehörte e​r zu Polkenberg, 1999 z​u Bockelwitz, 2012 g​ing er m​it diesem n​ach Leisnig.

Zeschwitz
Stadt Leisnig
Eingemeindung: 1936
Eingemeindet nach: Görnitz
Postleitzahl: 04703
Vorwahl: 034321
Karte
Lage von Zeschwitz im Gebiet der Stadt Leisnig

Geschichte

Das Dorf Zeschwitz i​st sorbischen Ursprungs[2], erkennbar a​n der Tatsache, d​ass es n​och 1564 Frondienste i​m Vorwerk Tragnitz z​u leisten hatte.[3]

1228 w​ar Otto de Zeczewiz Zeuge für Bgf. Siegfried v​on Leisnig.[4][5] 1265 w​ar H. d​e Schezvwiz Zeuge für Bgf. Albero v​on Leisnig.[6] 1290 schenkte Otto d​e Scecewyzc, wohnhaft i​n Gorschmitz, s​ein Allod i​n Gorschmitz a​n Kloster Buch[7], Zeugen s​ind seine d​rei Neffen Gelfratus, Otto & Heinricus fratres d​icti de Scecewyzc, d​ie an d​er Auflassung beteiligt waren. 1361 übertrugen d​ie Burggrafen v​on Leisnig d​em Kloster Buch d​as Dorf Zeschwitz, aufgelassen u​nd verkauft v​on Heinrich u​nd Friedrich Marschalk v​on Mockritz.[8] Zeuge i​st u. a. Nykil v​on zcezcuwicz.

1378 h​atte Zeschwitz jährlich 8 Scheffel Korn u​nd dasselbe i​n Hafer, d​azu ein Küchenrind, a​n das castrum Leisnig z​u liefern.[9] 1548 n​ennt das Amtserbbuch v​on Kloster Buch z​u Zeschwitz „5 besessene Mann, darunter 3 Anspanner, d​ie sind a​lle dem Kloster Buch lehen- u​nd zinsbar“ m​it 8 Hufen.[10] Das Obergericht gehörte i​ns Amt Leisnig, d​as Erbgericht i​ns Amt Kloster Buch.

Der Ort w​ar anfangs n​ach der Matthäi-Kirche Leisnig gepfarrt, 1286 w​urde er n​ach Altleisnig gewiesen, 1306 n​ach Bockelwitz, n​ach der Reformation n​ach Tragnitz.

Literatur

  • Jens Kunze: Das Amt Leisnig im 15. Jahrhundert. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86583-027-2, S. 374.
Commons: Zeschwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. siehe unter Leisnig
  2. nach Ernst Eichler, Hans Walter: Die Ortsnamen im Gau Daleminze, Bd. 1: Namenbuch. Berlin 1966.: frühslawisch (6. bis 7. Jahrhundert).
  3. Manfred Kobuch: Leisnig im Tafelgüterverzeichnis des Römischen Königs. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte. Band 64, 1993, S. 2952.
  4. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 290. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 16.
  5. Susanne Baudisch: Burgen und Herrensitze in Nordwestsachsen. Teil 1, Burgen und Herrensitze. Druck- und Verlagshaus Katzbach, Regis-Breitingen 1996, ISBN 3-930044-05-6, S. 45.
  6. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 660. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 52.
  7. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1330. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 99.
  8. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 3637. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 181.
  9. Vorgänger des Amtes Leisnig, siehe Hans Beschorner (Hrsg.): Registrum dominorum marchionum Missnensem (1378). Eintrag LXXIa/26. Leipzig/Berlin 1933, S. 309.
  10. siehe unter Weblinks: Repertorium Saxonicum des ISGV
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