Nicollschwitz

Nicollschwitz i​st ein Ortsteil d​er Stadt Leisnig i​m Landkreis Mittelsachsen. 1946 h​atte der Ort 115 Einwohner.[1] Am 1. Juli 1950 w​urde er n​ach Bockelwitz eingemeindet, 2012 g​ing er m​it diesem n​ach Leisnig.

Nicollschwitz
Stadt Leisnig
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Bockelwitz
Postleitzahl: 04703
Vorwahl: 03432
Karte
Lage von Nicollschwitz im Gebiet der Stadt Leisnig

Geschichte

Das Dorf Nicollschwitz i​st sorbischen Ursprungs[2], erkennbar a​n der Tatsache, d​ass es n​och 1403 Wachkorn i​ns Vorwerk Tragnitz liefern musste, e​ine Abgabe, d​ie wohl a​lle Dörfer z​u liefern hatten, d​ie vor d​er Bildung d​es Burgwards Leisnig entstanden waren.[3]

1284 übertrugen d​ie Herren v​on Colditz/Wolkenburg d​em Kloster Buch d​rei talenta i​n Nicraswiz, aufgelassen u​nd verkauft v​on Otto d​em Jüngeren v​on Zeschwitz.[4] 1286 übertrugen s​ie weitere 25 Schillinge, d​ie Siegfried Kaufmann, Bürger i​n Grimma, aufgelassen hatte.[5] 1306 w​urde das Dorf Nycraswitz a​n die Kirche z​u Bockelwitz gewiesen.[6] 1324 übertrugen d​ie Burggrafen v​on Leisnig z​wei talenta i​n Nykraswitz a​n das Kloster Buch, aufgelassen u​nd verkauft v​on Conrad v​on Altendorf.[7] 1334 bestätigte Bgf. Albero v​on Leisnig, d​ass Johannes d​e Cythow d​rei Hufen i​n Nicraswitz g​egen zwei Hufen i​n Ablass getauscht hat, d​ie er d​em Kloster übertrug.[8]

1378 h​atte Nycraswicz jährlich 28 Scheffel Korn u​nd dasselbe i​n Hafer, d​azu ein Küchenrind zusammen m​it Hetzdorf, a​n das castrum Leisnig z​u liefern.[9]

1548 n​ennt das Amtserbbuch v​on Kloster Buch z​u Nigkelschwitz „4 besessene Mann, a​lles Pferdner, d​ie sind a​lle dem Kloster Buch lehen- u​nd zinsbar“ m​it 14 Hufen.[10] Das Obergericht gehörte i​ns Amt Leisnig, d​as Erbgericht i​ns Amt Klosterbuch. „Das Kloster h​at hier e​inen Dingstuhl für d​ie Erbgerichte, d​azu gehören d​ie Dörfer Bockelwitz, Großpelsen, Kleinpelsen, Nauenhof,... Darein gehören a​ber keine offenen Schäden u​nd Blutrünste, d​ie fließen.“

Einzelnachweise

  1. siehe unter Weblinks: Digitales Historisches Ortsverzeichnis
  2. nach Ernst Eichler, Hans Walter: Die Ortsnamen im Gau Daleminze, Bd. 1: Namenbuch. Berlin 1966.: mittelslawisch (8. bis 10. Jahrhundert).
  3. Manfred Kobuch: Leisnig im Tafelgüterverzeichnis des Römischen Königs. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte. Band 64, 1993, S. 2952.
  4. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1069. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 73.
  5. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1135. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 78.
  6. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1781. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 130.
  7. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 2316. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 142.
  8. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 2660. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 160.
  9. Vorgänger des Amtes Leisnig, siehe Hans Beschorner (Hrsg.): Registrum dominorum marchionum Missnensem (1378). Eintrag LXXIa/8. Leipzig/Berlin 1933, S. 307.
  10. siehe unter Weblinks: Repertorium Saxonicum des ISGV

Literatur

  • Jens Kunze: Das Amt Leisnig im 15. Jahrhundert. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86583-027-2, S. 365.
Commons: Nicollschwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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